Lessing-Eltern wünschen größere Turnhalle


von Tageblatt-Redaktion

Die Turnhalle am Lessing-Gymnasium ist derzeit verschlossen. Unklar ist, ob hier nur saniert oder ganz neu gebaut wird.
Die Turnhalle am Lessing-Gymnasium ist derzeit verschlossen. Unklar ist, ob hier nur saniert oder ganz neu gebaut wird.

Während das defekte Dach des neuen, dreigeschossigen Anbaus am Lessing-Gymnasium in der Hoyerswerdaer Altstadt nach Ansicht von Experten wohl noch einmal geöffnet werden muss, geht es derzeit gleich nebenan nicht so richtig vorwärts. Schüler berichten, sie könnten die Turnhalle am Stammhaus in der Pestalozzistraße zwar seit Jahresanfang nicht mehr nutzen. Gebaut werde am oder im Gebäude allerdings noch nicht. Das dürfte wohl im Zusammenhang damit stehen, dass bisher nicht sicher ist, ob die Halle mit 451 Quadratmetern Grundfläche nur saniert oder zugunsten einer größeren Zweifeldhalle abgerissen wird. Der Unterschied macht dem Vernehmen nach rund 700 000 Euro aus.
In der aktuellen Planung war zuletzt lediglich eine Modernisierung der Halle vorgesehen. Nur fragen sich Schüler und Lehrer, wie der Sportunterricht eigentlich künftig ablaufen soll, wenn Haus II in der Kolpingstraße geschlossen sowie abgerissen wird und damit auch die dortige Turnhalle verschwindet. Dann fallen mal eben 288 Quadratmeter Sportfläche weg. „Wir waren deshalb auch immer von einer neuen Zweifeldhalle ausgegangen, weil alles andere einfach keinen Sinn hat“, erklärt auf Anfrage Lessing-Elternsprecher Frank Wiegand. Diskutiert worden sei zunächst nur über den exakten Standort. Es habe Schüler, Eltern und Lehrer geradezu überrascht, als man dann plötzlich von den Plänen einer Nur-Sanierung gehört habe. Zu tun hat das Ganze mit einer anderen Turnhalle. „Unter dem Aspekt des Vorhandenseins der neu errichteten Turnhalle am Johanneum waren die Gespräche zur Förderung einer größeren Zweifeld-Halle und der Bereitstellung des Eigenanteils der Stadt schwierig“, erläutert Olaf Dominick, der Büroleiter von Oberbürgermeister Stefan Skora (CDU). Heißt: Um den Bau der neuen Dreifeldhalle am Christlichen Gymnasium für Genehmigung und Fördermittelbeschaffung zu rechtfertigen, hatte das Rathaus kurzerhand eingeplant, dass auch Lessing-Schüler künftig an der Fischerstraße Sport haben sollen. Bloß: Das dürfte gut zwanzig Minuten Fußweg ausmachen, die betreffenden Schüler für Hin- und Rückweg also eine Schulstunde kosten. Das Problem, das das einstmals hallenlose Johanneum mit Nutzung der Jahnsporthalle in der Neustadt hatte, wäre also einfach auf einen Teil der Lessing-Schüler verlagert.
Nun überlegt man im Rathaus offenbar, wie die Sache noch zu retten ist.
 Eines ist sicher: Nicht nur den Schülern und Lehrern am Gymnasium würde die Zweifeldhalle helfen. Noch immer ist es auch für Vereine, gerade im Winterhalbjahr, nicht einfach, Nutzungszeiten für Turnhallen zu bekommen. „Eine grundsätzliche Entscheidung gegen eine größere Halle wurde seitens der Stadtverwaltung noch nicht getroffen“, sagt also Olaf Dominick. Zum einen wäre also planerisch der Bedarf nachzuweisen. Zum anderen geht es aber auch ums Geld, denn der Fördermittelbescheid umfasst nun einmal nur die Sanierung. Wie zu hören ist, müssten die 700 000 Euro irgendwie bei den Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten im Haupthaus eingespart werden. Ganz einfach wird das sicherlich nicht. Schließlich geht es um fast acht Prozent der Gesamtsumme für den Bau.



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