Lausitzhallen-Chef fällt mit Konzept zu Seenland-Festival Nummer zwei durch


von Tageblatt-Redaktion

Tausende Besucher kamen zur Festival-Premiere. Es waren aber zu wenig, um die Kosten zu decken.
Tausende Besucher kamen zur Festival-Premiere. Es waren aber zu wenig, um die Kosten zu decken.

Unter dem Dach der Lausitzhalle Hoyerswerda GmbH wird es zumindest im nächsten Jahr keine Neuauflage eines Seenland-Festivals geben. Das haben die Aufsichtsräte der Halle am Mittwoch sowie der Mutterfirma Städtische Wirtschaftsbetriebe SWH am Donnerstag so entschieden. Zuvor hatte ihnen der scheidende Geschäftsführer Sven Tietze seine auf 50 Seiten niedergeschriebenen Vorstellungen dazu vorgelegt. „Ich persönlich würde das nicht als Konzept bezeichnen. Als Basis für eine Entscheidung reicht es jedenfalls nicht“, sagt OB Stefan Skora (CDU) in seiner Funktion als SWH-Aufsichtsrats-Vorsitzender.

Laut Erklärung von Bürgermeister Thomas Delling (SPD), der den Aufsichtsrat der Halle leitet, fehlen unter anderem Finanzierungs- und Marketing-Konzept. Tietzes Papier mangelt es aber wohl auch an Aussagen zur Risiko-Minimierung. Das erste Seenland-Festival in diesem Sommer am Partwitzer See hatte mit einem offiziellen Verlust in Höhe von 2,5 Millionen Euro geschlossen. Damit verbunden war die Seenland-Messe. Dazu hatte Delling schon vorige Woche wissen lassen: „So etwas kann künftig nur als Messe der Region erfolgreich sein.“ Wie es langfristig in Sachen Festival weitergeht, ist derzeit offen. Delling kann sich durchaus vorstellen, den Namen im nächsten Jahr einem privaten Veranstalter zu überlassen – so sich einer melden sollte. Für die weitere Zukunft halte man an der Idee eines Konzert-Wochenendes im Lausitzer Seenland aber fest, so Thomas Delling. Man wolle jetzt nur vermeiden, mit einem Schnellschuss denselben Fehler wie in diesem Jahr noch einmal zu machen. Wahrscheinlich werde nun stattdessen ein externer Fachmann um ein Festival-Konzept gebeten. Stefan Skora bekräftigte das ursprüngliche Ziel, mit Hilfe eines Musik-Festivals den Jahresverlust der Lausitzhalle zu minimieren. „Wenn man so etwas macht, dann muss dabei ein Plus herauskommen“, sagt der Rathauschef.



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Kommentare zum Artikel:

Ronny schrieb am

Bei so etwas muss ein Plus rauskommen??? Sicher wenn das Festival dann etabliert ist schon... aber doch niemals am Anfang. Ob ein Festival erfolgreich wird kann man meines Erachtens erst nach drei vier Jahren entscheiden. Viele Bürger waren skeptisch und haben sich keine Karte gekauft, die meisten waren sich aber einig, beim nächsten kaufen sie sich eine. Es war ein Experiment welches aus der Sicht des Bürgers garnicht so schlecht war und man freute sich schon auf das nächste Festival. Sicher unbestritten ist das Minus was eingefahren wurde und viele glauben die Zahl von 2,5 Mio nicht, die meisten denken es waren mehr. Ich finde es sollte weitere Festivals geben damit man entscheiden kann ob es sich wirklich lohnt. Viele bekannte Festivals haben sich über Jahre entwickelt und waren auch nicht gleich ne Goldgrube. Übrigens vielleicht sollte man die Menschen vor Ort mehr mitnehmen auf die Reise aber das fällt ja bekanntlich unserem Rathaus generell schwer, die Menschen in Hoyerswerda von etwas neuem zu überzeugen. Mund zu Mund Werbung ist das stärkste Marketingkonzept welches es gibt aber wenn man es nicht schafft das die Menschen vor Ort dahinter stehen, wie will man dann tausende andere Menschen begeistern? Ich selbst habe im Vorfeld mit vielen Menschen gesprochen und alle waren sehr skeptisch selbst Menschen in Dresden konnten nicht glauben das das funktioniert bzw. dachten dort die Leute es sein ein Fake oder es kommen eh nicht die echten Toten Hosen... was wollen die denn in Hoyerswerda??? Das habe ich oft gehört... Darüber sollte man sich mal Gedanken machen... Ich wünsche mir auf alle Fälle ein zweites Festival...

Stefan Skora schrieb am

Warum sprechen Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im "Rathaus" ( sehr allgemein gehalten) die Fähigkeit ab, mit neuen Ideen in die Öffentlichkeit zu gehen? Die Gremien der Lausitzhalle müssen Entscheidungen treffen, nicht die Mitarbeiter des Rathauses! Ich würde gern ein zweites Festival unterstützen, jedoch sind 2,5 Mio € erstmal zu stemmen, ohne andere Veranstaltungen zu streichen, und dazu brauchen wir noch etwas Zeit. Stefan Skora

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