Lausitzhalle will alle Altersgruppen ansprechen


von Tageblatt-Redaktion

Sven Tietze mit dem aktuellen Programmheft der Lausitzhalle
Sven Tietze mit dem aktuellen Programmheft der Lausitzhalle

Herr Tietze, Ihr Mantra des vorigen Jahres lautete: „Kaufen Sie Karten!“ Gilt das noch?
Ja, aber! Das gilt, weil wir natürlich davon abhängig sind, dass unser Publikum auch ins Haus kommt. Und nicht bei allen Veranstaltungen, aber eben in der Regel muss man dazu Karten kaufen.

Was haben Sie uns denn da in diesem Jahr so anzubieten?

Ich denke, wir haben einen guten Mix, der unserem Ziel recht nahe- kommt. Die Mischung von Klassik, Theater, Pop, Rock und auch dem Ostermarkt macht die Lausitzhalle aus. Das soll auch so bleiben. Wir wollen für möglichst viele Alters- und Zielgruppen ein attraktives Programm bieten. Auch dieses Jahr haben wir also einerseits attraktive neue Künstler – Asaf Avidan im Juni zum Beispiel oder Schiller im November. Aber auch für Bewährtes haben wir zum Glück Kunden, die das Haus buchen und uns so entsprechende Veranstaltungen bringen, etwa die Vier-Sterne-Schlagerparty am Ende des Monats .

Wofür muss man sich rasch anstellen, um noch ein Ticket bekommen zu können?

Sehr gut laufen tatsächlich Schiller und Asaf Avidan. Das sind gut nachgefragte Veranstaltungen. Im Klassikbereich ist es zum Beispiel die Neue Lausitzer Philharmonie immer wert, dass man sich anstellt.

Uns Älteren müssen Sie jetzt natürlich erklären, wer Schiller

und Asaf Avidan sind!
Na, da gehören Sie aber auch zur Zielgruppe! Schiller ist ein Künstler, der im Elektrobereich arbeitet. Wir sind sehr stolz, dass er in die Lausitzhalle kommt, weil er gern in großen Hallen spielt. Aber er hat eben auch eine Tournee mit kleineren Hallen und da sind wir froh, mit hineingerutscht zu sein. Asaf Avidan haben wir für die neuen Bundesländer sogar exklusiv. Das ist der, der diesen Ohrwurm „One Day“ singt. Es gibt zurzeit ja kaum einen Radiosender, der das nicht spielt. Er ist auch wirklich ein interessanter Sänger mit einer außergewöhnlichen Stimme.

Gilt Ähnliches für Tiemo Hauer, der im März zu Ihnen kommt?

Das ist einer von denen, die man die neuen deutschen Rockpoeten nennt – einzuordnen etwa wie Tim Bendzko. Das ist eine sehr interessante Sache und wir sind froh, so etwas auch mal anbieten zu können.

Wie bekommt man solche Leute. Ruft man an und bietet sich an?

Na ja, mit den Künstlern selbst hat man selten Kontakt im Vorfeld. In der Regel spricht man mit Agenturen oder Tournee-Veranstaltern. Und hier geht es vor allem um Kontakte, Kontakte, Kontakte. Man muss in der Branche Präsenz zeigen und einen guten Ruf haben.

Das heißt: Sie kennen persönlich Leute gut von früher?

Es ist individuelles Knowhow, aber nicht nur von mir allein. Es ist schon so, dass die Halle und ihre Mitarbeiter durchaus auch traditionell schon gute Kontakte haben. Das ist keine One-Man-Show.
Auf welche Veranstaltung freuen Sie persönlich sich in diesem Jahr am meisten?
Ich selbst mag Klassik sehr. Da wollen wir Nigel Kennedy im April nicht vergessen, einen Weltstar. Dann spielt er auch noch Bach, was ich besonders mag und Jazz. Darauf freue ich mich durchaus.

Wenn jemand wie Nigel Kennedy kommt, der als ein wenig exzentrisch gilt, muss man da irgendwelche Sonder-Dinge machen?

Eigentlich bekommen wir bei jeder Buchung eine Bühnenanweisung. In der steht dann, was die Künstler gern hätten. Das ist aber meist nicht so außergewöhnlich. Und oft ist es so: Wenn man denkt, dass Künstler Diven sind, ist es ganz unkompliziert. Andersherum ist es aber leider auch manchmal.

Welche Veranstaltung dieses Jahres ist so gut, dass man da unbedingt hingehen muss?

Letztlich gilt das natürlich für alle Veranstaltungen. Aber wir haben schon ein paar interessante Sachen, bei denen der eine oder andere gar nicht weiß, dass das sehr attraktiv ist. Wenn wir an Nigel Kennedy oder Asaf Avidan denken: Das ist etwas Besonderes, dass die nach Hoyerswerda kommen. Es gibt dazu, dass solche Leute nun ausgerechnet in Hoyerswerda spielen, auch sehr interessante Statements von Fans auf Internet-Seiten. Wir haben es schon bei Luca Hänni erlebt, dass die Fan-Szene da sehr überrascht und positiv reagiert hat.

Heißt: Da kommen dann auch Zuschauer von weiter her?

Das hoffe ich. Wir versuchen schon bei solchen Buchungen aufzupassen, dass sie exklusiv nach Hoyerswerda kommen. Es gilt: je exklusiver, je besser. Weil: Was sollen die Fans da machen? Sie müssen dann halt einfach nach Hoyerswerda kommen. Wir erreichen damit den netten Nebeneffekt, dass sie Hoyerswerda auf eine Art erleben, die vielleicht nicht dem Klischee entspricht. Sie können sich Hoyerswerda selber anschauen und alle möglichen Vorurteile begraben.

Es gibt auch einen Termin für das erste Seenland-Festvial. Wo wird es stattfinden und wer spielt da?

Also Sie sind die ersten, denen ich jetzt schon mal einen Namen sage: Für das erste Juli-Wochenende haben wir gerade einen Vertrag mit den Fantastischen Vier gemacht. In den nächsten Tagen werden weitere Verträge folgen, so dass es eine attraktive Sache wird. Wir haben zwei Vorzugsflächen, einmal am Partwitzer See und zum anderen auf dem Flugplatz Nardt. Wir prüfen derzeit, was geht.

Wen hätten Sie denn künftig gern unbedingt hier?
Wir sind kontinuierlich am Buchen, wollen ja aber eigentlich wieder aus dem Bucher-Risiko heraus. Wir wollen, dass die Agenturen, die sich üblicherweise in Hallen einbuchen, sehen, wie attraktiv die Lausitzhalle ist. Persönlich würde ich mich schon freuen, wenn unser Weg funktioniert und wir immer mehr Musik aus den Charts bekommen. Mein Eindruck ist: Wir sind auf einem guten Weg und unsere Arbeit fängt an, zu wirken.

Fragen: Mirko Kolodziej



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 4 plus 7.