Lausitzbad bekommt neue finnische Sauna


von Tageblatt-Redaktion

Nicole Nagorka, Arne Schreiber und Mandy Pohle - von links - schrubbten gestern die Fliesen im Strömungskanal des Lausitzbades.
Nicole Nagorka, Arne Schreiber und Mandy Pohle - von links - schrubbten gestern die Fliesen im Strömungskanal des Lausitzbades.

Leer sind die Becken. Das Wasser ist abgepumpt. Im Lausitzbad haben die jährlichen Wartungs- und Reparaturarbeiten begonnen. Nachdem am Freitag der letzte Badegast das Haus verlassen hatte, fing die zweiwöchige Schließzeit an. Es gab Zeiten, da flossen die zwei Millionen Liter Wasser aus den Becken des Bades einfach auf die Wiesen rund ums Gebäude. Inzwischen nutzen es die Versorgungsbetriebe, um ihre Abwasserleitungen zu spülen. Wegen des Einwohnerrückganges sind diese oft zu groß und es bilden sich häufiger Ablagerungen. „Wir versuchen immer, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden“, sagt Lausitzbad-Chef Volkhard Buchheim.
Der Geschäftsführer hat dabei auch die sommerlichen Schließzeiten im Blick. Es geht hier nicht nur um die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten in Sachen Hygiene und Technik. Das Bad soll Stück um Stück effizienter und attraktiver werden. Wurden zum Beispiel im vorigen Jahr eine neue Dampf- und eine neue Niedrigtemperatursauna eingebaut, so montiert man nun eine neue finnische Sauna. Nächstes Jahr folgt die Erneuerung von Massage- und Wellnessbereich. Dass man in Sachen Schwitzen mit Erweiterungen und Erneuerungen einen Schwerpunkt setzt, zahlt sich aus. Die Besucherzahlen steigen.
Und offensichtlich, so sagt Buchheim, wirkt sich der gute Leumund auch auf den im Betrieb kostenintensiveren Bade-Bereich aus. Auch hier gibt es eine Steigerung. Insgesamt waren bis Ende Mai rund 98 500 Gäste im Bad –  so viele wie seit dessen Bestehen innerhalb der ersten fünf Monate eines Jahres noch nie zuvor. Das bringt natürlich etwas mehr Umsatz. Allerdings ist das nicht ganz linear. Zwar sind die Preise im Bad seit sieben Jahren stabil, aber die Leute haben weniger Geld auszugeben. Im Bad merkt man das zum Beispiel an verkürzten Besuchen oder der Nutzung von Zeiten, in denen es Preisnachlässe gibt. Also heißt es auch, die Kosten zu senken. Als Geschäftsführer der Bad-Mutter Städtische Wirtschaftsbetriebe (SWH) will Buchheim langfristig den jährlich nötigen Verlustausgleich von einer Million Euro auf 800 000 Euro senken. So hat man vor zwei Jahren im Bad diese Glaswand eingebaut, damit nicht so viel Heizwärme durch die Eingangstür entfleucht. „Der Fernwärmeverbrauch ist so deutlich gesenkt worden“, sagt Volkhard Buchheim. Obwohl mit der Inbetriebnahme des neuen Sauna-Gebäudes neue Verbrauchsstellen dazu gekommen sind, zahlt man letztlich weniger für die Heizung. Und die Optimierung geht weiter. So baut man nun Blindstränge der Heizanlage aus und korrigiert ungünstige Leitungsverläufe.
Nur: Fertig ist man in so einem Bad wohl nie. Größtes verbliebenes Vorhaben ist die nötige Sanierung der Rutsche. Aber Ende nächsten Jahres ist der Eine-Million-Euro-Kredit abgezahlt, den die SWH für die Sauna-Investitionen zur Verfügung gestellt hat. „Dann haben wir die Mittel, die jetzt in die Tilgung fließen, für weitere Investitionen frei“, sagt Volkhard Buchheim. Und wenn alle „Altlasten“ abgetragen sind, kann man womöglich auch die Schließzeit etwas verkürzen. Eine Woche ohne Gäste kostet nach vorsichtigen Schätzungen nämlich rund 35 000 Euro. (MK)



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