Die Kreisverwaltung hätte gern eine Testpflicht für alle
Hoyerswerda. Bei weiter steigenden Sars-CoV-2-Infektionszahlen im Kreis Bautzen schlägt die Kreisverwaltung vor, zu den vor der Einführung allgemein zugänglicher Impfangebote geltenden Test-Regeln zurückzukehren. Das heißt, dass alle Angebote, die aktuell Geimpften oder Genesenen freistehen, generell nur noch für Menschen mit negativem Test zugänglich sein sollen.
Wie das Landratsamt mitteilt, hat es diese sogenannte "1G-Regel für alle" dem Land Sachsen vorgeschlagen. Dabei sollten Schnelltests für die Getesteten wieder generell kostenlos sein. Der zuständige Beigeordnete Udo Witschas wird mit den Worten zitiert, die Viren würden nicht warten, daher sei schnelles Handeln das Gebot der Stunde. Die aktuellen Regeln seien gefährlich.
In den letzten Stunden hat das Kreis-Gesundheitsamt 853 Neu-Ansteckungen registriert. Insgesamt stehen in seiner Statistik damit 3.875 anhaltende Infektionen. Das Robert-Koch-Institut meldet eine 7-Tage-Inzidenz von 648.
Hier sind die vom Kreis erfassten Infektionszahlen aus den Städten und Gemeinden der Stadtregion (in Klammern die Veränderung gegenüber Montag):
Hoyerswerda 156 (+28)
Oßling 56 (+17)
Königswartha 50 (+14)
Bernsdorf 49 (+14)
Wittichenau 37 (+10)
Lohsa 34 (+6)
Elsterheide 31 (+1)
Lauta 30 (+6)
Spreetal 19 (+3) –red-
Nachtrag: Die sogenannte Fachkommission Modellprojekt beim Land Sachsen hat den Antrag des Kreises inzwischen abgelehnt. Begründung: Es gebe derzeit keine Rechtsgrundlage für die Einführung einer allgemeinen Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene.
Kommentare zum Artikel:
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Reinhard Ständer schrieb am
Ich verstehe den Vorschlag der Kreisverwaltung so, dass auch Geimpfte und Genesene künftig einen Test machen müssten, wenn sie Kneipen, Läden oder Kultur besuchen wollen. Wenn das stimmt, wäre es sehr ungerecht gegenüber den Geimpften. Die hohen Inzidenzen sind doch auf die hohe Zahl an Impfverweigerern zurückzuführen. Hätten sich alle impfen lassen, gäbe es vermutlich nur noch wenige Corona-Fälle.
Frank Schimann schrieb am
Woher stammen diese Zahlen?
Wie viele sind davon geimpft?
Torsten Weniger schrieb am
Ich hätte gern mehr Solidarität und Einsicht für das Geschehen.
Haben es dann vielleicht so langsam alle verstanden, dass das Impfen vielleicht doch einen Sinn hat? Und nein, nicht der Irrsinn von Bill Gates oder anderen Schwurblerideen.
Der Sinn besteht und bestand in der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystem, als Kernziel. Dass so langsam den Gastronomen und Händlern, durch die Ignoranz der regionalen Bürger für das Impfgeschehen, die Luft ausgeht, wird aber erst dann interessant, wenn man nirgendwo mehr Essen oder Einkaufen gehen kann.
Aber dann ist der böse Westen, Kapitalismus oder sonst was dran schuld.
Meine Güte, es reicht so langsam mit dem Geningel.
Lasst euch einfach impfen, setzt die Maske ordentlich auf und reißt euch mit eurem Kontaktgeschehen einfach mal zusammen.
ES NERVT EINFACH NUR NOCH!
Juliane Mietzsch schrieb am
Sehr geehrter Herr Schimann,
diese Zahlen hat der Landkreis Bautzen veröffentlicht. Konkret für die Gemeinden lassen sie sich in der "Coronakarte" ablesen. Der Link findet sich unter der Rubrik "Aktuelle Zahlen".
Mit freundlichen Grüßen
Rita Hertel schrieb am
Hallo Herr Ständer,
Sie verstehen den Vorschlag schon richtig, dass auch Geimpfte und Genesene künftig einen Test machen müssen. Es ist bekannt, dass auch Geimpfte und Genesene sich anstecken und andere infizieren können.
Ihre Aussage: „Die hohen Inzidenzen sind doch auf die hohe Zahl an Impfverweigerern zurückzuführen“ stimmt so nicht.
Quelle: t-online, 11.11.2021:
Immer mehr Geimpfte über 60 Jahren müssen mit Corona auf der Intensivstation behandelt werden.
Der Intensivmediziner Uwe Janssens geht davon aus, dass die Zahl der Covid-Patienten mit Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen weiter ansteigen wird. "Aktuell haben nahezu 44 Prozent der über 60-jährigen Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen einen Impfdurchbruch. Das hat deutlich und sprunghaft zugenommen", sagte Janssens dem RND.
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