Kreis schließt Stellen für Impfbestätigungen
Hoyerswerda. Das Landratsamt Bautzen schließt seine Bestätigungsstellen für Zertifikate über Impfungen gegen Covid-19, also zum Beispiel jene im Saal der Sparkasse am Hoyerswerdaer Markt. Zur Begründung wird in einer Mitteilung auf eine rückläufige Nachfrage verwiesen.
Bei Bedarf könne man jedoch einen Termin beim amtsärztlichen Dienst bekommen. Zudem stellen die meisten Apotheken Impf-Zertifikate aus. Laut Landratsamt sind bisher im Kreis mehr als 110.000 Menschen einmal und davon gut 85.000 vollständig geimpft worden.
Das Robert-Koch-Institut gibt die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis derzeit mit zwei an. Den Behörden sind aktuell kreisweit noch 21 Menschen mit anhaltenden Sars-CoV-2-Infektionen bekannt. Vor einem Monat waren es 361, vor zwei Monaten 1.948. (red)
Kommentare zum Artikel:
Stephan Jäkel schrieb am
In der Tagesschau werden neben den absoluten Zahlen auch die Impfquoten (Relation zur impffähigen Bevölkerung) angegeben. Wie hoch sind diese denn für die Erst- und Zweitimpfungen im Kreis Bautzen? So lässt sich der Impffortschritt besser vergleichen.
Sachsen: 48,50 % (1. Impfung), 37,50 % (2. Impfung), Stand: 05.07.2021
Mirko Kolodziej schrieb am
Sehr geehrter Herr Jäkel, das kann man leider nicht so genau sagen. 1. Muss in Sachsen niemand das Impfzentrum in seinem Wohn-Kreis aufsuchen, sondern er kann auch andere Impfzentren nutzen. 2. Können Bewohner des Kreises auch ihren Arzt (oder Betriebsarzt) außerhalb der Kreisgrenzen haben - und umgedreht. Daher ist eigentlich nur klar, wie viele Leute im Kreis Bautzen geimpft worden sind, nicht aber wie viele Leute aus dem Kreis Bautzen (der ungefähr 300.000 Einwohner hat). Mirko Kolodziej, Redaktion
Reinhard Ständer schrieb am
Lieber Herr Jäkel, interessant ist noch, dass Sachsen bei den Erstimpfungen mit (Stand heute) 49,1% weiterhin mit Abstand Schlusslicht in Deutschland ist. Bremen z.B. steht bei 66,5%, das Saarland bei 61,6%. Über die Gründe kann spekuliert werden.
Quelle: Corona-in-Zahlen-de (8.7.2021)
Stephan Jäkel schrieb am
Lieber Herr Ständer, das Problem ist nicht allein die Erstimpfquote, sondern die Kombination aus Erst- und Zweitimpfquote. Die Länder erhalten - gemessen an ihrer Bevölkerungszahl - relativ gleich viele Impfdosen. Zum Beispiel hat Rheinland-Pfalz die Einwohnerzahl Sachsens leicht überholt und müsste daher ungefähr genauso viele Impfdosen (absolut) bekommen haben wie Sachsen. Wenn ein Land eine geringere Erstimpfquote als ein anderes Land hat, müsste es normalerweise eine höhere Zweitimpfquote aufweisen, wenn es denn gleich schnell impft. Aber Sachsen weist von allen Ländern sowohl die geringste Erst- als auch Zweitimpfquote auf (Quelle: RKI). Mir fallen dazu nur 4 Gründe ein:
1. Die allgemeine Impfbereitschaft der sächsischen Bevölkerung ist geringer.
2. Sachsen erhält vom Bund weniger Impfstoff als die anderen Länder.
3. Die Organisation in Sachsen ist schlechter als in den anderen Ländern.
4. Es wird mehr Impfstoff zurückgehalten.
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