Knappensee-Rebellen holen Hilfe bei der Opposition
Die Bürgerinitiative Knappensee (BI) holt sich in ihrem Kampf gegen eine geplante jahrelange Komplettsperrung des Gewässers zur bergtechnischen Sanierung von dessen Ufern beziehungsweise der ehemaligen Kippen des früheren Tagebaus Werminghoff weitere politische Unterstützung. Nachdem Vertreter der BI, die sich den in einem TAGEBLATT-Bericht gebrauchten Begriff „Knappensee-Rebellen“ inzwischen zu eigen gemacht hat, schon vor drei Wochen auf Vermittlung von Lohsas Bürgermeister Udo Witschas (CDU) ein Gespräch mit Oberbergamt und Bergbausanierer LMBV hatten, berieten sie sich am Mittwoch mit Vertretern der Linkspartei.
In der Bungalow-Siedlung am Maukendorfer Nordstrand zu Gast waren die stellvertretende Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Caren Lay, der Landtagsabgeordnete Heiko Kosel sowie der Linken-Kreischef und Hoyerswerdaer OB-Kandidat Ralph Büchner. Lay und Kosel sagten zu, per Kleiner Anfrage bei Bundes- und Landesregierung Auskunft über die Grundlagen für die Sanierung verlangen zu wollen. Sie werden den Rebellen auch bei der Ausarbeitung von Petitionen an die Parlamente helfen. Ferner wollen sie den Kontakt zur Freiberger Landtagsabgeordneten Jana Pinka, einer Geologin, herstellen. „Mein Eindruck ist, dass Sie ohne Gegengutachten schlechte Karten haben“, sagte Caren Lay den Rebellen. Ihr schwebe als Kompromisslösung eine etappenweise Sanierung des Sees ohne jahrelange Sperrung vor.
Zuvor hatte sich bereits Dauercamper Werner Petrick aus Bautzen namens der Bürgerinitiative per offenem Brief an verschiedene staatliche Stellen, darunter auch an Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) gewandt. In dem vierseitigen Schreiben geht es unter anderem um die Forderung, die Sanierung aus dem Finanzierungsabkommen zur Bergbausanierung zwischen Bund und Braunkohle-Ländern zu streichen. „Es geht hier nicht um eine Sanierung, sondern um eine Zerstörung“, so Petrick zur Auffassung der BI, dass die geplanten Maßnahmen zumindest im vorgesehenen Umfang unnötig sind. Verwiesen wird unter anderem auf den Braunkohleplan von 2004, der lediglich die Inseln als rutschungsgefährdet darstellt und Maßnahmen gegen Erosion an der Kippe in Maukendorf vorschlägt. Das Bergamt sagt nun, die Grundbrüche auf bereits sanierten Flächen hätten die Grundlagen zur Bewertung der Situation am Knappensee entscheidend verändert.
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