Knapp hundert Feuerwehrleute bekämpfen Waldbrand


von Tageblatt-Redaktion

Mehr als 60 Feuerwehrleute waren gestern den gesamten Tag über vor Ort im Einsatz, um möglichst alle Glutnester im Untergrund abzulöschen.
Mehr als 60 Feuerwehrleute waren gestern den gesamten Tag über vor Ort im Einsatz, um möglichst alle Glutnester im Untergrund abzulöschen.

Tag drei des Waldbrand-Löscheinsatzes bei Zerre ist gestern angebrochen – und kein Ende in Sicht. Zwischenzeitlich bis zu 93 Feuerwehrleute waren vor Ort, um eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern, wie von Einsatzleiter Willfried Wegener zu erfahren war. Nachdem gut ein Dutzend Kameraden mit vier Tanklöschfahrzeugen über Nacht die Stellung gehalten hatten, heulten gestern in den frühen Morgenstunden vielerorts erneut die Sirenen. Weitere Feuerwehrleute wurden in das Gebiet direkt an der Landesgrenze zu Brandenburg zwischen dem Windpark Zerre und dem Windpark Spremberg beordert, um weitere Restlöscharbeiten vorzunehmen.

Mit Sorge schaute Willfried Wegner, der als Spreetaler Gemeindewehrleiter die Einsatzleitung innehat, gegen 10 Uhr auf die sich drehenden Windräder. Mit dem auffrischen des Windes wuchs die Gefahr, dass sich im Boden verborgene Glutnester wieder entzünden.

Das war am Mittwoch auch der Auslöser des ersten Brandes gewesen. Los ging es auf einer rund 130 Meter breiten und 300 Meter langen Fläche direkt unter einer Hochspannungsleitung, schildert der Einsatzleiter. Der Brand war bereits abgelöscht und einen Tag später an die Eigentümer übergeben worden. Am frühen Donnerstagnachmittag allerdings, bei aufgekommenem Wind, loderten wieder neue Flammen auf. Sie erreichten eine Höhe von zehn bis 15 Metern. Die Feuerwehrleute, die aus dem gesamten Altkreis Hoyerswerda sowie aus den Landkreisen Görlitz und Spree-Neiße zusammengezogen wurden, bekämpften das Feuer an drei Fronten. Erst nach 17 Uhr war der Waldbrand unter Kontrolle. Er hatte sich auf drei Hektar Fläche ausgebreitet.

Zum größten Teil handelt es sich um eine Aufforstungsfläche. Aber auch Hochwald war betroffen. In diesen, so die Beobachtung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Dieter Kowark aus Hoyerswerda, hatte sich der Brand gegen die Windrichtung reingefressen. Hätte der Wind gedreht und wäre es zu einem Wipfelbrand gekommen, dann „hätten wir uns in Spremberg wiedergesehen“. Damit machte er deutlich, wie knapp eine größere Katastrophe ausgeblieben war.

Gestern um die Mittagszeit war das Gros des Löscheinsatzes abgeschlossen. Wieder waren 66 Feuerwehrleute mit mehr als 20 Fahrzeugen vor Ort. Entwarnung wurde allerdings nicht gegeben. „Technik und Personal wird wohl auch über Pfingsten vor Ort bleiben“, kündigte der Einsatzleiter an, der darauf verweist, dass kein Regen angekündigt ist. „Wenn der Wind auffrischt, kann es schnell wieder kritisch werden“, so seine Sorge.

Die Brandursache, da sind sich Feuerwehrleute und Forst-Experten einig, war die Gewitterfront, die am Dienstag die Region überquerte. Zahlreiche Blitze schlugen auch im Raum Zerre/Spreewitz in die dort vorhandene rund 30 bis 45 Zentimeter starke mit Kohlenstaub durchsetzte Humusschicht ein. „Es dauert drei bis fünf Tage, bis sich die Glut da durchgebrannt hat und die Oberfläche erreicht“, weiß Willfried Wegener. Daher sei es nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Brandausbrüchen kommt. Die Feuer in dieser Woche in den Wäldern bei Weißkollm und Nardt zeigen, wie groß die Gefahr ist.



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