Klettern und rutschen mitten in der Gaststätte


von Tageblatt-Redaktion

Holger Kaufmann von der Firma Wehrfritz aus Bad Rodach/Nordrhein-Westfalen zeigt den frisch verlegten Fallschutz des neuen Indoor-Spielplatzes im Zoorestaurant Sambesi, das morgen offiziell öffnet.
Holger Kaufmann von der Firma Wehrfritz aus Bad Rodach/Nordrhein-Westfalen zeigt den frisch verlegten Fallschutz des neuen Indoor-Spielplatzes im Zoorestaurant Sambesi, das morgen offiziell öffnet.

Es riecht nach frischem Holz, es wird gebohrt, gehämmert, gesägt. Holzbretter liegen kreuz und quer im Raum. Von Bauarbeiten und Staub wird aber am morgigen Sonntag nichts mehr zu sehen sein, wenn das Zoorestaurant „Sambesi“ in den Räumen des Ende 2011 geschlossenen afrikanischen Restaurants „Jambo“ offiziell öffnet.
Früheren „Jambo“-Besuchern wird das Äußere und Innere des neuen „Sambesi“ vertraut vorkommen. An der Einrichtung hat sich bis auf neue Stühle und Tische nicht viel geändert. Oder? Eine gewichtige Neuerung gibt es auf jeden Fall, deshalb auch das emsige Baugeschehen seit einigen Tagen: Im „Sambesi“ befindet sich künftig ein großer Indoor-Spielplatz mit Röhrenrutsche und Möglichkeiten zum Klettern, Hangeln, Balancieren… „Unser Konzept ist: Wir richten uns an Familien mit Kindern“, sagt Carmen Lötsch, Geschäftsfühererin der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur), die das „Sambesi“ betreibt. Der Spielplatz soll den Zoo auch ein Stück wetterunabhängiger machen. Zudem kommt bei Kindern hier, wie sonst häufig bei Gaststättenbesuchen der Fall, keine Langeweile auf. Und die Eltern können entspannt im Restaurant sitzen und haben den auf dem Spielplatz tobenden Nachwuchs trotzdem im Auge. Der Indoor-Spielplatz ist mit naturbelassenen, zum Teil farbig angestrichenen Holzbrettern verkleidet und bildet so ein in sich geschlossenes System – die Kinder können also nicht hinauspurzeln.
Familienfreundlich – allerdings gänzlich „unafrikanisch“ – kommt die Speisekarte des „Sambesi“ daher. Darauf stehen Gerichte, die man eher der hiesigen Hausmannskost zuordnen könnte: Bockwurst mit Kartoffelsalat, Nudeln mit Tomatensauce, Pommes, Schnitzel, Rostbrätel…, ergänzt durch zwei wechselnde Tagesangebote, außerdem Kuchen und Eis. Eine Kinderkarte gibt es auch. Die reichlichen Portionen kosten zwischen 1,80 und 8,50 Euro. Bei der Auswahl der Speisen habe man die Meinung der Zoobesucher einbezogen, erklärt Carmen Lötsch. Im Frühjahr führte die ZooKultur eine Umfrage durch. „Die Leute wünschten sich einfache Gerichte, die auch Kindern schmecken.“ Am Herd steht übrigens Ralf Gerstmann, einst Betreiber des „Alten Konsum“ in Spohla; ein Beikoch wird noch gesucht. Außerdem hat die ZooKultur eine Servicekraft eingestellt, sagt „Sambesi“-Betriebsleiter Arthur Kusber. Weiteres Fachpersonal soll hinzukommen.
Trotz der wenig exotischen Karte hält die ZooKultur aber am Bezug zu Afrika fest, ganz klar wegen der Optik des Hauses und wegen des geplanten angrenzenden Afrika-Bereichs im Zoo. Daher sollte auch ein neuer, afrikanisch klingender Name gefunden werden. Und der „Sambesi“ ist nun mal der viertlängste Fluss Afrikas. Die ZooKultur-Mitarbeiter favorisierten eigentlich einen anderen Namen – der jedoch geschützt ist.
Momentan wird auch ein „Sambesi“-Logo entwickelt. Wie Arthur Kusber verrät, ist es in den Farben Weinrot, Orange und Dunkelgelb gehalten – und das „i“ in „Sambesi“ stellt ein Erdmännchen dar. Erst wenn das Logo fertig ist, lässt die ZooKultur auch die endgültigen Speisekarten drucken. Die Öffnungszeiten der Gaststätte sind an den Zoo gekoppelt. Ab Montag kann es täglich von 11 bis 18 Uhr besucht werden, im Winter entsprechend verkürzt. Ausnahme, so Arthur Kusber, seien Familienfeiern oder auch Kindergeburtstage, für die man das Restaurant buchen kann. Im Inneren finden 30 Gäste Platz; auf der Terrasse sind rund 80 Plätze vorhanden.
Rund 49 000 Euro hat die Wiederinbetriebnahme des Restaurants gekostet, allein 40 000 Euro wurden in den Indoor-Spielplatz investiert. Für den Rest der Summe schaffte die ZooKultur neue Stühle, Tische sowie Terrassenmöbel an. Auch diverse Reparaturen waren durch den monatelangen Leerstand des Hauses zu erledigen.
Morgen können dann alle Interessenten ab 11.30 Uhr das „Sambesi“ testen. Draußen auf der Wiese neben dem neuen Spielplatz werden weitere Spielgeräte aufgebaut – eine Art nachgeholter Stadtkindertag, der ja in diesem Jahr vom Regen „weggespült“ worden war. Ab 15 Uhr werden Freibier und -brause ausgeschenkt.



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Kommentare zum Artikel:

Hagen Döhl schrieb am

Bockwurst, Schnitzel, Pommes?
Das wird wohl kaum jemanden anlocken, der nicht gerade den Zoo besucht.
Da wird man wohl eine Saisongaststätte für den Zoo haben. Mehr nicht. Schade...

M.Richter schrieb am

Was hat der ehrenwerte Name Sambesi mit Pommes, Bockwurst, Kartoffelsalat und co. zu tun?
Unter Restaurant verstehe ich auch etwas Anderes. Diese Speisekarte könnte auch eine gewöhnliche "Frittenbude" realisieren, die keine zusätzlichen Investitionen in Höhe von 49.000 € benötigt hätte.
Aber wozu nach höherem Niveau streben, die Bockwurst ist doch ausreichend.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das jemand bereit ist seine Frau oder Freundin auf einen Kinderspielplatz zum Speisen zu laden.
Es sei denn es genügen die einfachsten Ansprüche.

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