Klassenzimmer gegen Rollfeld


von Tageblatt-Redaktion

Dimo Mostowycenice, Mitglied des Aeroklubs Hoyerswerda, erklärte den Lessing-Gymnasiastinnen Janice und Melanie auf dem Flugplatz in Nardt die Funktionsweise eines Segelflugzeuges.
Dimo Mostowycenice, Mitglied des Aeroklubs Hoyerswerda, erklärte den Lessing-Gymnasiastinnen Janice und Melanie auf dem Flugplatz in Nardt die Funktionsweise eines Segelflugzeuges.

Die vier Jugendlichen müssen ihre Bäuche einziehen. Fluglehrer Roland Pietsch möchte das so. Grund dafür ist nicht etwa zu eng geratene Pilotenkleidung, sondern es sind die ziemlich langen Tragflächen eines Segelflugzeuges, das hinausgeschoben wird – und das nun eben mal an den Jugendlichen vorbei muss.
Dieser Anblick sei immer wieder aufs Neue faszinierend, meint Pascal Zeidler. Der 16-Jährige hat wie die anderen fünfzig Schüler der 10. Klassen das Naturwissenschaftliche Profil am Lessing-Gymnasium gewählt. Und dazu gehörten im Schuljahr eben auch Besuche auf dem Flugplatz in Nardt, um mehr über die Bereiche Messen, Steuern und Regeln zu erfahren. An diesem Montagnachmittag feiern die Jugendlichen ihren Unterrichtsabschluss. Pascal ist darüber etwas traurig. Der Jugendliche möchte später gern Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik werden. Auf den Unterricht in Nardt hat er sich deshalb immer ganz besonders gefreut. Und geflogen ist Pascal auch schon einmal, mit einem Motorsegler. Und wie war das? „Ziemlich laut. Aber das Gefühl des Schwebens ist einfach unbeschreiblich. Man fühlt sich wirklich wie ein Vogel“, schwärmt der Schüler, der am Abend das Angebot, noch einmal zu fliegen, gern in Anspruch nehmen möchte.
Doch bevor es so weit ist, wartet erst einmal Stationsbetrieb auf die Gymnasiasten, die diesen Tag vollständig allein organisiert haben. Für Ingo Zülke eine gute Möglichkeit, Eigenständigkeit und Lerneffekte miteinander zu verbinden. „Zum einen ist es schön, dass die Schüler auch außerhalb der Schule dazu die Gelegenheit haben sollen. Und Lernen im Grünen, oder besser gesagt in der Luft, ist doch was Tolles“, meint der Pädagoge. Seit fünf Jahren besteht die Zusammenarbeit nun schon mit dem Flugplatz in Nardt. Eine Tradition die nach einer längeren Pause wiederbelebt wurde. Denn schon zu DDR-Zeiten konnten Schüler innerhalb der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) hier das Fliegen erlernen. Das kommt für die Schülerinnen Janice und Melanie übrigens nicht in Frage. Sie bleiben lieber am Boden. „Der Profilunterricht war sehr interessant. Aber Fliegen will ich lieber nicht!“, ist sich Janice sicher.



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