Keine Winterpause im Zoo


von Tageblatt-Redaktion

Die Ouessant-Schafe sind sehr neugierig und lassen sich streicheln. Nach dem Bau einer Schleuse werden Besucher künftig auch einen Teil des Geheges betreten können.
Die Ouessant-Schafe sind sehr neugierig und lassen sich streicheln. Nach dem Bau einer Schleuse werden Besucher künftig auch einen Teil des Geheges betreten können.

Von Uwe Schulz

In der neuen Erdmännchen-/Stachelschweinanlage im Zoo Hoyerswerda haben die Felsen oben kleine Deckel. An diesem Vormittag sind sie offen und es gucken Kabel heraus. „Der Elektriker ist noch dabei, die Wärmelampen anzuschließen“, sagt Zooleiterin Kathrin Witzenberger. Und auch wenn es derzeit nicht wirklich knackig kalt ist, so wartet der Zoo doch bis zum Frühjahr, ehe die neue Anlage bezogen wird. Den Stachelschweinen geht es in ihrer alten Anlage auch ganz gut. Und mit dem Zusammenstellen der künftigen Erdmännchenherde wartet man, bis es so weit ist. „Wir haben Kontakt zu verschiedenen Zoos. Erdmännchen zu bekommen ist kein Problem.“

Zwei oder drei Tiere werden es zu Beginn sein. Aus deren Nachwuchs wird sich dann später die künftige Herde bilden, so etwa zehn bis elf Tiere. Die Umwandlung der alten Bärenanlage zur neuen Stachelschwein-/Erdmännchenanlage konnte nur Dank der Finanzkraft des Vereins der Zoofreunde gelingen. Im Frühjahr, einen Eröffnungstermin gibt es noch nicht, wird die neue Anlage in Betrieb genommen. Es wird ganz klar die Attraktion für das laufende Jahr im Hoyerswerdaer Zoo. Auch das neue Besucherzentrum im Eingangsbereich wird im Frühjahr fertiggestellt. Bei der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH ist man schon dabei, Merchandisingprodukte auszuwählen. Auch neue Ansichtskarten sind geplant.

Ansonsten sind kleinere Arbeiten im Zoo zu erledigen. Hier und da muss ein Stalldach repariert werden. Wenn die Stadtverwaltung in den nächsten Wochen das ehemalige Esel-Gehege zwischen Schlossgraben und den drei Eichen an der Fischerstraße samt Stall beseitigt, kommt auch das bisherige Meerschweinchengehege weg. Dem Zoo schwebt an dieser Stelle eine größere Voliere vor. Der große Teich soll im Winter komplett entschlammt werden. Immerhin kann man nicht mal mehr die Fontäne betreiben, da die Pumpen sich rasch zusetzen. Bei der Gelegenheit soll auch untersucht werden, wie es um die Weiden auf den Teichinseln bestellt ist. Zumindest gibt es Zweifel an deren Gesundheit.

Bei den sieben Ouessant-Schafen, die sehr neugierig und auch zutraulich sind, wird aus der bestehenden Anlage ein weiteres Streichelgehege entstehen. Auch jenes Gehege, auf dem schon Wisente, Axis-Hirsche und zuletzt Schweine lebten, soll hergerichtet werden. Die umsturzgefährdeten Betonplatten des Trockengrabens sollen beseitigt, der Graben aufgefüllt werden. Bei der Drainage wird man schauen, ob da was zu machen ist. Denn immerhin sollen hierhin in absehbarer Zeit die Kängurus umziehen. Ohnehin ist man im Zoo dabei zu schauen, wie die geplante Umgestaltung wann erfolgen kann.

Die große Afrika-Savanne wird sich von der jetzigen Zebra-Anlage über die Antilopen- und Känguru-Anlage sowie den Wirtschaftshof erstrecken. Das hier stehende Wohnhaus konnte von den ehemaligen Besitzern gekauft werden. Man wird es später abreißen. Der Wirtschaftshof selbst soll noch in diesem Jahr in den Bereich der jetzigen Trampeltieranlage umziehen. Die beiden Trampeltiere sollen zuvor in die Nachbarschaft der Löwen umsiedeln, was wiederum bedeutet, dass sich der Zoo bis dahin von den Alpakas trennt. „Wir haben bei dieser Umgestaltung so viele Wenn-dann-Beziehungen, die das alles nicht einfach machen“, zeigt Kathrin Witzenberger auf. Wahrscheinlich wird dieser Übergangscharakter noch die nächsten fünf bis zehn Jahre andauern, da die geplante Umgestaltung erst noch mit Finanzen untersetzt werden muss.

Allerdings soll der Zoo stets zum Besuch einladen und auch was zum Verweilen bieten. Daher wird es im Sommer noch einige Spielgeräte mehr geben. Ein Verkaufsstand in Form eines überdimensionalen Strandkorbs wird für die Imbiss-Versorgung zur Verfügung stehen. Und immerhin gibt es auch hier und da neue Tiere zu sehen. Die beiden Wild-Chinchillas, in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht, sind die neuesten Zoo-Bewohner. Die Riesenlaubfrösche, Schmuckhornfrösche und die Hakennasennatter sind im vergangenen Jahr ins Tropenhaus gezogen. Hier leben jetzt auch Paula, der Königspython, sowie die beiden Landschildkröten Max und Roy. Die sind Leihgaben der Artenschutzstation Sachsenhagen und werden nur im Rahmen der Zoo-Pädagogik gezeigt.

Für jedermann sichtbar werden aber die Tiere in der neuen Erdmännchen-/Stachelschwein-Anlage sein. Denn auch die Wärmepunkte unter den Felsen sind so angeordnet, dass die Besucher sie sehen.



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