Kanuten sollen übergangsweise an den Dreiweiberner See ziehen


von Tageblatt-Redaktion

Die Kanuten vom Knappensee werden auf dem Dreiweiberner See üben.
Die Kanuten vom Knappensee werden auf dem Dreiweiberner See üben.

Von Anja Wallner

Was tun, wenn ein Verein sein Gelände in einer Gemeinde verlassen muss, die Kommune den Verein aber auf ihrem Territorium halten will? – Man schafft ihm an anderer Stelle im Gemeindegebiet ein Domizil. So will es die Gemeinde Lohsa mit dem Wassersportverein (WSV) „Blaues Wunder“ handhaben. Dessen Kanuten haben ihr Domizil am Knappensee und müssen es zum Jahresende sanierungsbedingt räumen. Lohsa wird dem WSV nun ein (temporäres) Vereinsgelände am Dreiweiberner See schaffen, unter der Bedingung, dass sich das „Blaue Wunder“ nach Ende der achtjährigen Sanierungszeit wieder am Knappensee ansiedelt.

Wie Bürgermeister Udo Witschas (CDU) im Kreis der Gemeinderäte wissen ließ, möchten die Vereinsmitglieder ohnehin gern am Knappensee bleiben. „Dafür bin ich sehr dankbar, wir brauchen jeden zur künftigen Wiederbelebung des Knappensees.“ Der WSV hatte auch andere Territorien außerhalb Lohsas angeboten bekommen, und mit dem jetzigen 1. Segelclub Partwitzer See hat der Knappensee bereits Wassersportler dauerhaft an andere Gewässer verloren.

Der Gemeinderat beschloss im April zur Herrichtung des Vereinsgeländes am Dreiweiberner See, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Die Kosten für Medien, Wegebau und andere bauliche Anlagen sollen aus dem Topf zur Erhöhung des Bergbaufolgenutzungsstandards (§4) bestritten werden. Auf 200 000 Euro schätzt der Bürgermeister die Kosten. Lohsa hätte einen Eigenanteil von 25 Prozent zu zahlen. Die 50 000 Euro stehen im aktuellen Haushaltsentwurf. Die Investition soll durch die zu zahlende Pacht des WSV am Dreiweiberner See refinanziert werden. Nach den acht Jahren möchte Lohsa das neu erschlossene Areal dann dauerhaft für den Wassersport nutzen.

Der Bürgermeister erklärte, dass der WSV „Blaues Wunder“, sofern er an den Knappensee zurückziehen will, keine Entschädigung für sein verlorenes Bootshaus fordern könne. Das Sächsische Oberbergamt, so Udo Witschas, würde die Pachtkosten für den Verein übernehmen, bis dieser wieder am Knappensee investieren kann.



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