Juristische Zweifel an der Neuen Kühnichter Heide


von Tageblatt-Redaktion

Juristische Zweifel an der Neuen Kühnichter Heide
Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Eine Reihe rechtlicher Bedenken gibt es gegen die Pläne der Stadt, im Bereich Spremberger Chaussee, Stauffenberg-, Herrmann- und Scharnhorststraße im WK IX großflächigen Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von 5.600 Quadratmetern anzusiedeln und damit mehr als die Hälfte des Areals der „Neuen Kühnichter Heide“ für den Handel zu nutzen. Entsprechende juristische Zweifel werden in einer Reihe von Stellungnahmen laut, die das Rathaus im Zusammenhang mit der Auslage des Bebauungsplan-Entwurfs erhalten hat.

So soll die falsche Verfahrensart gewählt worden sein. Moniert wird ebenso das Fehlen eines Vorhabens- und Erschließungsplanes sowie einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Auch Konflikte mit dem Landesentwicklungsplan Sachsen werden genannt. Ein weiteres Argument: Das Gutachten, das durch den Neubau vor allem dem Treff-8-Center Verluste prophezeit, sei in der Berechnung der Auswirkungen noch viel zu optimistisch. Die Stadt sagt, die bisherigen Planentwürfe würden nun überarbeitet und erneut ausgelegt.

Insgesamt haben das Rathaus 27 Einwendungen von Einzelpersonen, Firmen und Behörden erreicht. Für die „Neue Kühnichter Heide“ vorgesehen sind bislang rund hundert Mietwohnungen, 15 Eigenheime sowie ein Supermarkt, ein Discounter, eine Drogerie und ein Markt für Tierbedarf – samt 235 Kundenparkplätzen; doppelt so vielen wie der neue Parkplatz am Scheibe-See hat. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Frank Niemtz schrieb am

Wie heißt das Zauberwort, mit dem man dieses Desaster zumindest im Ansatz hätte verhindern können? Ach ja: BÜRGERBETEILIGUNG!

Angelika Müller schrieb am

Ich kann über das ganze Projekt nur den Kopf schütteln. Ich glaube, hier hat keiner richtig nachgedacht. Warum sollen hier auch noch neue Wohnungen entstehen, während in den anderen Wohnkomplexen die Gebäude abgerissen werden. Und noch mehr Einkaufsfläche, ich kann es nicht fassen. Wenn in Schwarze Pumpe die Lichter ausgehen, werden wieder viele junge Leute abwandern, denn neue Arbeitsplätze gibt es nicht ausreichend. Wer kauft dann noch ein?

Detlef Schimanski schrieb am

Na das hört sich doch wieder typisch nach der Hoyerswerdaer Rathaus-Spitze an: Seilschaften & linke Tasche, rechte Tasche. Wer weiß, wer an dem ganzen wieder beteiligt & allein davon profitiert…sonst lässt sich ja so ein sinnloses Projekt nicht anders erklären. Nicht nur, dass hier diesmal wieder die Altstadt-Händler weiter geschwächt werden, sondern diesmal auch noch das Treff-8-Center, dem es so schon nicht gut geht, wird Konkurrenz in direkter Nachbarschaft geschaffen…reiner Kannibalismus in dieser Stadt. Fehlt nur noch, dass die Stadt eine Tochtergesellschaft für Einzelhandel gründet & damit jemand aus der eigenen Seilschaft wieder zu viele (Steuer-)geld verhilft. Ich weiß nicht, ob die anderen Lausitzer Kommunen auch so korrupt sind. Aber gut, dass sich die Mitmachstadt dagegen auflehnt…weiter so!

Fred Aussig schrieb am

Hier werden keine Lichter ausgehen, in Schwarze Pumpe entsteht ein Wasserstoff Kraftwerk. Es werden viele neue Windräder enstehen und auch viele Balkonkraftwerke von ALDI werden unsere Region zu einen Leistungsträger in Sachen emporschwingen.
Eine Zukunft wie sie noch nie hier gab. Nur mit unserer grünen Agenda kann es einen Aufschwung geben.

Frank-Michael Groß schrieb am

Ich schließe mich den Kommentaren an.
Es wird ein tot-geborenes Kind wie in WK 10 die Grünewald-Passage…
Ich war auf einer Veranstaltung zum Strukturwandel in der Lausitz…da fiel kein einziges Mal der Ortsname HY, nur Brandenburg und CB…
Es war hundertprozentig die falsche Wahl… zum OB, der wieder einmal nur $-Zeichen in den Augen hatte.
HY hat sich mal wieder für den Falschen entschieden. Da zeigt sich wieder, in HY werden die Bewohner verarscht, dabei spielt es keine Rolle mehr, ob von Rechts, von Mitte oder von Links. 30 Jahre nach der Übernahme durch Kapitaldeutschland hat sich hier nichts geändert.
Mit freundlichen Grüßen

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