Jolien ist eine Haarkünstlerin


von Tageblatt-Redaktion

Björn Kurowski, Vertreter der Firma Tigi, gratulierte der strahlenden Jolien Müller zum Sieg beim Youngstylist-Wettbewerb des Salons HaarSchneider
Björn Kurowski, Vertreter der Firma Tigi, gratulierte der strahlenden Jolien Müller zum Sieg beim Youngstylist-Wettbewerb des Salons HaarSchneider

Von Anja Wallner

Ob sich Jolien Müller ihre Studienpläne noch einmal überlegt? Die 17-jährige Schülerin des Johanneums begeisterte das Team des Salons HaarSchneider am Samstagnachmittag mit der von ihr kreierten Hochsteckfrisur derart, dass die Profis glatt fragten: „Wann fängst du bei uns an?“ Jolien und ihr Model Laura Saloßnick siegten dann auch beim Casting-Wettbewerb „Youngstylist“, den der Salon HaarSchneider in der Altstadt nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr am Samstag erneut ausrichtete. „Youngstylist“ bedeutet, dass nicht die Profi-Friseure gut zweieinhalb Stunden lang Bürste, Föhn, Glätteisen und Puderpinsel schwangen, sondern sieben talentierte Hobby-Stylisten. Sie hatten sich zuvor über das soziale Internetnetzwerk Facebook oder per E-Mail bei HaarSchneider beworben und durften sich nun mit Profi-Equipment aus dem Salon kreativ an selbst gewählten Models – meist Freundinnen – „austoben“.„Wir waren überrascht, welche tollen Ergebnisse im letzten Jahr herausgekommen sind, deshalb haben wir uns gesagt: Dieses Jahr wieder!“, sagte Saloninhaber und „Youngstylist“-Ideengeber Heiko Schneider. Für ihn und seine Mitarbeiterinnen, die am Ende die Kreationen bewerteten, zählte der größte Vorher-Nachher-Effekt. Lohn für die Mühe – eigentlich war es ja eher ein großer Spaß, wie die Teilnehmer versicherten: Die beste Hobbystylistin darf Ende September mit dem HaarSchneider-Team ein Wochenende nach Berlin fahren und dort die Riesen-Trendshow des hippen Friseurprodukte-Herstellers Tigi, gleichzeitig Sponsor des Hauptgewinns, erleben. Zu dieser Multimedia-Show mit Live-Präsentationen und Party versammeln sich über 1 000 Friseure aus ganz Europa im Tempodrom.
Virginia wollte unbedingt gewinnen. Sie ist „Wiederholungstäterin“, war schon im letzten Jahr dabei und kam dabei aber nicht unter die ersten drei. Das sei ein indiskutables Ergebnis, erklärte die ehrgeizige junge Frau, die als einzige mit dem Make-up loslegte und ihrem Model Carolin dunkelroten Lippenstift aufpinselte. „Make-up ist mein stärkeres Gebiet“, erklärte Virginia, deren Konzept lautete „Zu Gast bei einer Hochzeit“. Und so wählte sie für Freundin Carolin ein bodenlanges, ebenso dunkelrotes Kleid und eine Hochsteckfrisur, in die ein Herz mit einfrisiert werden sollte. Das klappte nicht auf Anhieb, sodass Virginia fluchend mehrere Anläufe unternahm, mit sich gar nicht zufrieden war – und am Ende doch mit Platz drei belohnt wurde. Strahlend nahm sie ihren Preis entgegen: einen Gutschein für einen All-inklusive-Besuch bei HaarSchneider.
Das Motto „festlich und elegant“ wählten fast alle Teilnehmer. Die Models, ausnahmslos langhaarig, präsentierten sich vor der Jury größtenteils in langen oder kurzen Kleidern, mit filigranen Hochsteckfrisuren, passendem Schmuck. Sogar künstliche Wimpern kamen zum Einsatz. Eindeutig: Flechtfrisuren sind Trend. Das bestätigte auch Heiko Schneider. Die jungen Amateur-Friseure bewiesen allesamt Fingerfertigkeit beim Verknüpfen der langen Haarsträhnen.
Für Maria Heim soll das Stylen nicht nur Hobby bleiben: Die 16-jährige Nieskyerin möchte Friseurin lernen. „Mir macht das Spaß, außerdem hat man dann die Option, Make-up-Artist oder Maskenbildnerin zu werden.“ An Freundinnen lebt sie ihr Hobby aus, am Samstag musste ihre 13-jährige Schwester Laura ran. Und Maria hat‘s offenbar drauf: Die Jury sprach ihr den zweiten Preis zu – ein Fotoshooting im Oktober mit dem Fotoartist Maik Rietentidt, der schon mit namhaften Größen wie Karl Lagerfeld zusammengearbeitet hat.
Die glückliche Siegerin Jolien, die nun zur Tigi-Trendshow nach Berlin fährt, hatte das Haar ihrer Freundin Laura hingebungsvoll geflochten, gedreht und zu einem fantastischen Knoten gesteckt. „Wir haben vorher ein bisschen probiert und drauflosfrisiert“, erzählte sie. Bei ihren Freundinnen sind ihre Stylingkünste gefragt: „Die buchen mich praktisch schon“, meinte sie schmunzelnd. Den Preis überreichte ihr Björn Kurowski, ein offizieller Vertreter der Firma Tigi, der extra für „Youngstylist“ aus Düsseldorf angereist war. Was er hier in Hoyerswerda erlebte, begeisterte und überraschte ihn: „Dieser Contest ist einzigartig. Ich kenne nichts Vergleichbares“, sagte er und lobte die Ideen und die Kreativität der jungen Teilnehmer.
Nicht minder beeindruckt war Olaf Druse, ein Freund und Kollege von Heiko Schneider, mit Salon in Berlin. In der Hauptstadt, so sagte der Friseurmeister, gibt es keine derartigen Wettbewerbe. „Ich wollte mal schauen, ob das auch etwas für unseren Salon wäre.“ Und ob. Am Schluss meinte Olaf Druse, dass er Ähnliches künftig auch veranstalten werde. Er berichtete von seinem Problem, in Berlin Auszubildende zu finden „Dieser Wettbewerb ist doch eine tolle Imagewerbung.“
Auszubildende vom Fach waren zum „Youngstylist“-Wettbewerb für Amateure eigentlich nicht zugelassen. Auf den letzten Drücker hatte sich aber doch ein angehender Friseur beworben: Alexander ist Azubi im ersten Lehrjahr in einem Salon in Bautzen. „Ich wollte mich testen, schauen, wie weit ich bin“, sagte der sympathische junge Mann – der einzige männliche „Youngstylist“-Teilnehmer. Ausnahmsweise durfte er mitmachen, natürlich außer Konkurrenz. Der ambitionierte Bautzener kann sich trotzdem freuen. Das HaarSchneider-Team vergab spontan einen Sonderpreis. Alexander kann seine Haarschneidekünste bei einem Seminar in Dresden vertiefen. Dieser Wettbewerb wird wohl nicht der letzte gewesen sein, sagte Heiko Schneider. Wer weiß, vielleicht findet er ja bald Nachahmer außerhalb Hoyerswerdas.



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