Jörg Naumann misst die Gravitation – hier steht, warum

Bernsdorf. In der Straße Am Wirschk haben wir Jörg Naumann von der Leipziger Firma Gesellschaft für Geowissenschaftliche Dienste GGD getroffen. Mit einem Gravimeter ist unter anderem er derzeit im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie des Deutschen Zentrums für Astrophysik in der Region unterwegs.
Mit dem Apparat kann man sehr präzise die Schwerebeschleunigung messen – genauer sehr kleine, relative Unterschiede von Messpunkt zu Messpunkt. Dies wiederum gibt Aufschluss über die Zusammensetzung der Gesteine in der Erdkruste. Während das LfULG gravimetrische Datenlücken schließt, benötigt das DZA Angaben für sein Low Seismic Lab.
Es soll in 200 Metern Tiefe in jenem gigantischen Granitblock errichtet werden, der sich im Untergrund im Dreieck Bautzen, Hoyerswerda, Kamenz erstreckt. Gesucht werden nun unter anderem dessen genaue Ränder. Gemessen wird auf den Territorien der Städte Hoyerswerda, Kamenz, Lauta, Bernsdorf und Wittichenau sowie der Gemeinden Elsterheide, Spreetal, Lohsa, Oßling, Ralbitz-Rosenthal, Königswartha, Schwepnitz, Neschwitz und Nebelschütz.
Pro Messpunkt werden zwar nur wenige Minuten gebraucht, die einzelnen Punkte liegen jedoch in einem Abstand von jeweils etwa 400 Metern. Daher dauert das Ganze auch bis Juli. Das LfULG weist darauf hin, dass fast ausschließlich öffentlich gut zugängliche Wege und Flächen genutzt werden.
Das Landesamt hat die folgende Karte mit einem vorläufigen Lageplan der Messpunkte veröffentlicht. Bei der großen freien Fläche südlich von Hoyerswerda handelt es sich um ein Gebiet, aus dem viele Daten aus DDR-Zeiten vorliegen. Damals war es für beabsichtigten Braunkohleabbau untersucht worden. (red)

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