Jeden dritten Tag gibt es ein Unfallopfer


von Tageblatt-Redaktion

Auf dieser Karte sehen sie die Unfallschwerpunkte 2012. Angegeben ist die Zahl der Unfälle am jeweiligen Ort.
Auf dieser Karte sehen sie die Unfallschwerpunkte 2012. Angegeben ist die Zahl der Unfälle am jeweiligen Ort.

Statistisch gesehen gibt es jeden Tag in Hoyerswerda drei Verkehrsunfälle – allerdings in den meisten Fällen Bagatellen. Ebenso statistisch gesehen wird allerdings trotzdem im Schnitt jeden dritten Tag auf den Straßen der Stadt jemand während eines Unfalls verletzt. Jeder unsanfte Zusammenstoß wird nicht nur von der Polizei bearbeitet. In der Unfall-Kommission sitzen die Vertreter mehrerer Behörden zusammen, um über jene Stellen zu beraten, an denen es besonders häufig kracht oder an denen besonders oft Menschen zu Schaden kommen. Hier sind die Schlussfolgerungen aus der Auswertung der letzten Daten:

Kreuzung Heine-/Steinstraße

Die Kreuzung ist die, die der Kommission zuletzt das meiste Kopfzerbrechen bereitet hat. In den letzten drei Jahren gab es hier sechs schwere Verkehrsunfälle, bei denen sechs Menschen zu Schaden kamen. Nun soll eine Ampel abhelfen – immerhin eine Maßnahme, die eine fünfstellige Summe kostet. Die Hoffnung, dass das helfen wird, stammt aus dem Jahr 2009. Damals gab es an dieser Stelle eine mobile Baustellenampel. Und es war das einzige Jahr über einen recht langen Zeitraum, in dem es hier nicht gekracht hat. Scharfe Polizeikontrollen, um das Fehlverhalten zu ahnden, das hier zu Unfällen führt, hält man im Bürgeramt für wenig effektiv. „Es klappt immer nur so lange, wie jemand kontrolliert und dauerhaft Polizei hinzustellen, ist einfach nicht möglich“, sagt Amtschefin Ingrid Stille.

Kreuzung am Lausitzbad

Fünf Verletzte gab es seit 2010 bei Unfällen an der Kreuzung Südstraße / Külzstraße. Die Auswertung der Zwischenfälle ergab, dass schlechte Sicht bei Dunkelheit eine Unfallursache gewesen sein könnte. Als Gegenmaßnahme ist bereits eine zusätzliche Straßenlaterne aufgestellt worden. „Nun ist die gefährlichste Stelle leidlich ausgeleuchtet“, sagt Götz Gleiche vom Verkehrsamt über den Fußweg vom Bad zum Hochhaus Albert-Schweitzer-Straße.

Kreuzung am Klinikum

„Das ist ein Dauerbrenner“, seufzt Götz Gleiche. Ergebnis: Sieben Unfälle allein im vorigen Jahr, ebenso sieben Verletzte seit 2010. Vor allem sind hier Radfahrer und Fußgänger im Kreuzungsbereich an der Grollmußstraße betroffen. Schon vor ein paar Jahren wurde vorsichtshalber ein Grüner Pfeil demontiert. Die Kreuzung bleibt aber unter Beobachtung. Letzte verbliebene Möglichkeit wäre, die Ampel abends auch nach 22 Uhr in Betrieb zu lassen.

Kreuzung am Grünewaldring

Auch hier könnte bald der Grüne Pfeil weichen. Noch hat er allerdings eine Gnadenfrist. Jedenfalls gab es an der Kreuzung Spremberger Chaussee / Stauffenbergstraße / Grünewaldring allein 2012 fünf Unfälle. Seit 2010 wurden sieben Menschen bei Zusammenstößen verletzt.

Kreuzung am Katholischen Berg

Trotz Tempo 70 kracht es hier recht häufig. In den letzten drei Jahren erlitten so acht Personen schwere Verletzungen. Baulich etwas zu ändern, hält die Kommission für schwierig. Als einzige Möglichkeit sieht sie verstärkte Geschwindigkeitskontrollen.

Kreuzung Zoowiese

Fünf Menschen sind in den vergangenen drei Jahren an der Kreuzung Alte Berliner Straße / Teschenstraße bei Unfällen verletzt worden. „Ursache für Unfälle sind hier häufig Rotlichtverstöße“, erklärt Götz Gleiche vom Verkehrsamt. Heißt: Hier fahren offensichtlich oft Verkehrsteilnehmer trotz roter Ampel. Die Behörden prüfen nun aber auch, ob zu bestimmten Tageszeiten vielleicht die Sonne einfach so ungünstig steht, dass das Ampellicht möglicherweise nicht gut zu erkennen ist.

Bahnübergang Schwarzkollm

Um die Unfallzahlen an der Kreuzung der Schwarzkollmer Dorfstraße und der B 96 zu senken, käme aus Sicht der Unfall-Kommission eigentlich nur ein Komplett-Umbau infrage. Sechs Verletzte schlagen hier von 2010 bis 2012 zu Buche. Der Beginn der Arbeiten ist ungewiss, da es einer umfangreichen Abstimmung mit der Bahn bedarf.

Spremberger Brücke

Auch hier gibt es Pläne für einen Ausbau, um die Spuren verbreitern zu können, denn besonders der Schwerverkehr sorgt an dieser Stelle für Enge. Ergebnis waren im vorigen Jahr neun leichtere Unfälle.

Kreuzung Dörgenhausen
An der Kreuzung B 97 / Wittichenauer Straße gibt es besonders oft Auffahrunfälle aus Richtung Bröthen/Michalken. 2012 krachte es zehnmal. Das Verkehrsamt appelliert hier, beim Heranfahren an die Ampel besser den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 3 plus 7.