Investitionen für besseres Lernen


von Tageblatt-Redaktion

In wenigen Wochen ziehen Schüler und Lehrer der Grundschule „An der Elster“ aus ihrem Ausweichquartier im Foucault-Gymnasium zurück in ihre frisch sanierte Schule.
In wenigen Wochen ziehen Schüler und Lehrer der Grundschule „An der Elster“ aus ihrem Ausweichquartier im Foucault-Gymnasium zurück in ihre frisch sanierte Schule.

Lessing hat es derzeit nicht leicht mit seiner Schule. Im Obergeschoss des Gymnasiums steht seine überdimensionale Büste. Die sieht trotz des angebrochenen Schuljahres keine Schüler. Dafür kommen hin und wieder Bauarbeiter vorbei. In Hoyerswerda wird das Lessing-Gymnasium umgebaut, Und es gibt noch eine andere Baustelle.
?Welche Veränderungen gibt es im und am Lessing-Altbau?
Der Altbau wird fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht. In den vergangenen Monaten wurden der Schulerweiterungsbau und die neue Mensa samt darüberliegender Bibliothek und Kunsträumen gebaut. Zwanzig Klassenzimmer und sechs Fachkabinette wurden geschaffen. Lehrerzimmer und Schulleitung sind temporär hier mit eingezogen.

Wo werden die Schüler derzeit unterrichtet?

Der Erweiterungsbau ist die aktuelle Bildungsstätte der Neunt- bis Zwölftklässler des Gymnasiums. Hoyerswerdas Hochbauamts-Chefin Annette Krzok ist froh, dass jetzt auch das Dach dicht ist und das zweite Obergeschoss ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Die Schule braucht den Platz. Zwar ist noch Haus II mit den 5.- bis 8.-Klässlern in Betrieb, doch im Altbau von Haus I kann derzeit niemand unterrichtet werden.

Welche Baumaßnahmen stehen noch ins Haus?

Der zweite Bauabschnitt umfasst die Sanierung des Altbaus und der Aula, Sanitärtrakt inklusive. Das Dach des Haupthauses und Fenster waren schon mal erneuert worden und bleiben erhalten. Doch alle Ver- und Entsorgungsleitungen sowie das Dach der Aula werden ausgetauscht. Dazu kommen Türen und Fußböden, hier und da auch noch Grundrissänderungen - das volle Programm. „Derzeit wird das Gestaltungskonzept für die Aula erarbeitet“, sagt Petra Masseck vom Planungsbüro Gröbe. Das Parkett soll erhalten werden, die hervorragende Akustik sich nicht verschlechtern.

Bis wann sollen die Arbeiten abgeschlossen werden?

Im Sommer 2013 dürfte laut Plan alles fertig sein, so dass das neue Schuljahr erstmals mit allen Klassenstufen an einem Standort beginnen kann. Das Sgraffito „Lausitzer Leben“ wird bis dahin eine Etage höher ziehen. Teile des 1959 entstandenen Kunstwerks wurden bereits abgenommen, der Rest soll noch folgen. Entgegen ersten Überlegungen soll es im Altbau bleiben und eine Etage höher ziehen. Dafür wird man sogar die Büste von Gotthold Ephraim Lessing verschieben müssen. Die Kosten für die Rettung des Kunstwerks und seines Umzugs werden auf 70 000 Euro geschätzt und sollen möglichst über Fördermittel gedeckt werden.

Welche Perspektiven gibt es für die Schulsporthalle?

Bedeutend größer ist die Summe, die die Stadt Hoyerswerda hofft, für die Turnhalle zu bekommen. Bislang ist nur die Sanierung der Einfeldhalle gesichert. Doch lieber würde man sie abreißen und eine Zweifeldhalle bauen, um den Sportunterricht ordentlich gestalten zu können. Der Fördermittelantrag dürfte mittlerweile gestellt sein. Wenn er kommt, wird der Sportunterricht für alle Lessing-Gymnasiasten mindestens ein Jahr lang nicht direkt an der Schule stattfinden. Jetzt heißt es warten.

Gibt es einen Termin zur Einweihung der Elster-Schule?

Nicht mehr allzu lange müssen die Schüler und Lehrer der Grundschule an der Elster warten. Nach den Herbstferien soll hier wieder der Unterricht beginnen. Die offizielle Einweihung ist für den 9. November vorgesehen. Farbenfroh wird es zugehen. Die Beschichtung für die Fußböden der Flure und Pausenhallen ist apfelgrün, die für die Schülerspeisung orange. Sie ist der krönende Abschluss des Schulumbaus und wird erst eingebracht, wenn in der jeweiligen Etage die anderen Gewerke fertig sind. Im zweiten Obergeschoss war dies zu Beginn des Schuljahres der Fall. In der Turnhalle wurde da noch die Prallwand eingebaut, hinter der sich Sprossenwand und ähnliche Geräte verbergen werden. In dieser Woche soll mit dem Sportfußboden begonnen werden. Architektin Dorit Baumeister weiß, dass die Turnhalle nicht sonderlich groß ist. Sie konnte ihr auch nicht mehr Größe geben, aber wenigstens etwas mehr Licht. Und wenn es drinnen schon eng ist, dann stehen draußen wenigstens mehr Sportmöglichkeiten zur Verfügung. Es ist der Bereich, der schon benutzungsfertig wirkt. Neben der Tartan-Laufbahn steht die Tischtennisplatte.

Wie soll die Gestaltung des Schulumfeldes aussehen?

Die Urstruktur der einst gepflanzten Bäume bleibt erhalten. Hier und da pflanzte man was nach. Die Holzpodeste zum Sitzen kommen noch. Alles soll stimmig sein. Annette Krzok weiß, dass ein neu angelegter Schulhof heute nicht mehr so groß sein dürfte wie der der Grundschule an der Elster. Doch Bestand ist Bestand.

Warum sind in der Bauphase Scheiben zu Bruch gegangen?

„Die Schule war ja vor der Sanierung noch original 50er Jahre“, sagt Dorit Baumeister. Was so lange aushält, kann ja jetzt gern ein paar Vorteile haben. Auch wenn es etwas paradox ist, dass die Sanierung der Außenhülle vor dem Umbau des Inneren erfolgte. Aber so standen nun mal die Fördergelder zur Verfügung, mit der Folge, dass während des Baugeschehens ein paar wenige Fensterscheiben zu Bruch gingen und nun ersetzt werden müssen. Vom Speiseraum aus schweift der Blick über die holzbeplankte Terrasse auf den Hof. Vierzig Kinder werden hier je Durchgang essen können.

Welche Arbeiten sind nun noch zu erledigen?

Jetzt beginnt auf der Baustelle die ganz heiße Phase. Dann sind hier sieben Gewerke gleichzeitig und arbeiten. Ab Oktober kommt die Ausstattung rein. Die Außenanlagen werden fertig gestellt und natürlich kommt auch die Plastik der Flötenspielerin wieder vor die Schule, wenngleich an eine andere Stelle als früher. Im November ist dann eine städtische Großbaustelle Geschichte. Ohne Konjunkturpaket wäre sie nicht denkbar gewesen, ebenso wenig wie die Sanierung des Lessing-Gymnasiums.



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