Infos zur Knappenroder Kita-Historie gesucht


von Tageblatt-Redaktion

Vom sechsjährigen Fynn muss sich Gabriele Kobela bald verabschieden. Der Junge kommt in diesem Jahr in die Schule.
Vom sechsjährigen Fynn muss sich Gabriele Kobela bald verabschieden. Der Junge kommt in diesem Jahr in die Schule.

Von Hagen Linke

Der Geburtstag, der nächste Woche Montag in der Kita in Knappenrode gefeiert wird, gilt keinem Kind. Es ist das Haus, das 60 wird, und zwar einen Tag zuvor. Am 15. Februar 1955 wurde der Kindergarten in der damals noch sehr jungen Bergarbeitergemeinde eröffnet. „Vorher gab es ein Behelfsheim“, sagt Erzieherin Gabriele Kobela. In den letzten Wochen hat sie sich intensiver mit der Historie beschäftigt. Nun hofft sie auf die Unterstützung vieler aktiver und ehemaliger Knappenroder. Denn so viel Material gibt es nicht, erklärt sie. „Es ist einiges verloren gegangen“. Bis zur großen Geburtstagsfeier am 3. Juli auf dem Sportplatz des Ortes soll einiges wieder zusammenkommen. Wer hat wann die Einrichtung besucht? Wer hat Fotos oder kann Fotos den Jahrgängen zuordnen? Es gibt noch viele offene Fragen, die zu beantworten wären.

Gabriele Kobela ist das wichtig. Auch, weil die Knappenroderin Ende der 60-iger, Anfang der 70-iger Jahre hier selbst in den Kindergarten ging. „Wir haben hier unsere persönliche Geschichte.“ Gabriele Kobela war später Lehrerin in der Schule des Ortes, seit 1999 kümmert sie sich um die Jüngsten in der Kita. 24 Mädchen und Jungen besuchen derzeit das Haus, das den Namen „Wirbelwind“ trägt und seit Anfang 2006 in Trägerschaft des Stadtsportbundes Hoyerswerda ist. Zuvor hieß die Einrichtung „Schlumpfenland“. Und in der DDR? „Ich weiß gar nicht, ob es damals einen Namen gab“, sagt die Erzieherin.

Hilfe erhofft sie sich unter anderem von Rosemarie Fischer. Die heute 80-Jährige hat die Kindereinrichtung in den ersten fünf Jahren geleitet, mit Anfang 20. Einige Fotos sind schon gesammelt. Sie zeigen unter anderem, dass zur Einrichtung einst eine Turnhalle gehörte. „Sie wurde auch als Aula zum Feiern genutzt“, erinnert sich Gabriele Kobela.

Heute ist alles ein Stück kleiner. Knappenrode zählte Ende 2014 nur noch 703 Einwohner. Vor 60 Jahren waren es doppelt so viele. Wenn Kinder fehlen, verliert ein Ort auch ein Stück Optimismus. 1997 wurde in Knappenrode die Grundschule geschlossen. Das Kita-Team bringt sich mit den Mädchen und Jungen bei Veranstaltungen ein, sei es beim Zampern oder zum Weihnachtsmarkt. Das Kita-Gebäude ist vor 18 Jahren komplett saniert worden. Im Vorjahr wurde ein kleiner Gemüsegarten angelegt und der Spielplatz für die Krippenkinder erneuert. „Gesund aufwachsen“ ist das Motto der Sportbund-Kita. Dazu zählt neben der Bewegung auch die Ernährung. Frühstück und Vesper werden in der Kita-Küche zubereitet. Das Mittagessen kommt über einen Bio-Kost-Anbieter. Die Kinder haben den Wald gleich vor der Tür und können einmal pro die Sauna des Sportvereins nutzen. „So eine kleine Einrichtung hat einige Vorteile“, sagt die Erzieherin.

Das Fest am 3. Juli wird gemeinsam mit der Kita „Sausewind“, der anderen Sportbund-Einrichtung, gefeiert. Noch sind knapp fünf Monate Zeit. Dann soll Gästen auch eine kleine Mappe zur Historie übergeben werden. Am kommenden Montag hängt schon mal eine Wandzeitung in der Einrichtung. Vielleicht erkennt sich manch’ Mutter oder Vater darauf wieder.

Wer Gabriele Kobela unterstützen will, kann sich bei ihr unter G 03571 209080 melden oder sich bei ihr über ihre Facebook-Seite melden

https://www.facebook.com/gabi.kobela?fref=ts



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