Illegales Musik-Fest am Neuwieser See
Elsterheide. Festivalähnliche Strukturen samt Campingplatz und 15 kleinen Bühnen waren am Freitag auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche unweit des Neuwieser Sees im Landschaftsschutzgebiet geschaffen worden. Ohne Genehmigung. Bis zu 400 Fahrzeuge und 1.500 Personen, die aus halb Europa angereist waren, zählte die Polizei in der Nacht zum Samstag.
Aus etlichen Orten der Gemeinde häuften sich in der Nacht die Beschwerden über laute Musik. Am Samstag rückte die Polizei schließlich mit einem Großaufgebot an, das teils von einer ebenfalls verbotenen Reichsbürger-Party in Bärwalde abgezogen wurde.
Als neun der Notstromaggregate beschlagnahmt und mit Hilfe des Technischen Hilfswerks abtransportiert werden sollten, kam es zu Auseinandersetzungen, wie die Polizei vermeldet. Die Rede ist von Steinwürfen und Angriffen mit Holzlatten. Dabei wurden mehrere Beamte leicht verletzt. Zwei Personen seien in Gewahrsam genommen worden. Ein Polizist stürzte von einem Notstromaggregat und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Samstagabend befanden sich dann nur noch 400 Personen und 150 Fahrzeuge auf dem Areal. Als gegen 21 Uhr die Musik entgegen der Anweisungen erneut aufgedreht wurde, beschlagnahmte die Polizei auch die restlichen Stromerzeuger. Die restlichen Teilnehmer der nichtgenehmigten Groß-Party zogen am Sonntagvormittag ab. (red)
Nachtrag: Der Eigentümer der betroffenen Fläche sagte der Lausitzer Rundschau, seine Wiese sei widerrechtlich benutzt worden. Es handele sich um einen innerhalb des Programms Natura 2000 als Vogelschutzgebiet ausgewiesenen Bereich. Die Fläche, heißt es weiter, sehe nach der Veranstaltung schlimm aus. Die Grasnarbe sei zertreten und zerfahren.
Kommentare zum Artikel:
Monika Pichel schrieb am
Oh, wie gefährlich, ein paar Leute, die bei guter Musik feiern und alles für lau. Nach 2-3 Tagen sieht man davon nicht mal mehr was, da sogar Müll eingesammelt wird. Die Bösewichte, da gäbe es schon wichtigere Aufgaben für die Polizei. Und als wenn es sonst ruhiger ist unter Traktoren, Kreis- und Kettensägen und sonstigem Lärm. Aber der Michel gönnt seinen eignen Leuten den Spaß nicht, weiter so, tolles Deutschland. Free Tekno is not a crime. Respekt People and Nature.
Ronald Will schrieb am
Ja, es ist schade, wenn Eigeninitiative gestört wird. Vielleicht haben die Organisatoren ja auch nicht gleich mit 1.500 Gästen gerechnet. Und dass die mit 400 Autos ankamen, ist ja auch normal. Sollten die mit der Bahn anreisen? Die wäre völlig überfordert gewesen. Und die 400 Autos zeigen doch auch, dass Fahrgemeinschaften gebildet wurden. Also voll umweltfreundlich angereist. Die Veranstalter haben nur vergessen, ein paar spezielle bunte Fahnen zu hissen, vielleicht noch paar Welcome-Plakate für "Kulturvielfalt" und schon wäre die Party durchgelaufen.
Andreas Müller schrieb am
Gerne sehr groß feiern - wenn auch behördliche Auflagen zur Sicherheit beachtet werden - Zufahrts- und Rettungswege, Ruhezeiten usw. Wie haben denn die Teilnehmer von der Veranstaltung erfahren? Wo gab es die Info dazu? Herr Will, Ihren Kommentar betrachte ich mal als ironisch, beim nächsten Mal auch so kennzeichnen.
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