34 neue Wohnungen im Altstadt-Zentrum


von Tageblatt-Redaktion

In der Spremberger Straße klafft seit 1988 diese Lücke im Stadtbild. Jetzt soll sie wieder geschlossen sein - traditionell und dennoch modern
In der Spremberger Straße klafft seit 1988 diese Lücke im Stadtbild. Jetzt soll sie wieder geschlossen sein - traditionell und dennoch modern

Von Uwe Schulz

Vor 20 Jahren weihte die Wohnungsgenossenschaft in der Altstadt den Fließhof mit 14 Ladengeschäften und 23 Wohnungen ein. Vor nunmehr 15 Jahren war Baubeginn für das danebenliegende Haus am Fließ mit Gewerbeeinheiten, Doppelarztpraxis und 25 Wohnungen. In diesem Jahr beginnt die LebensRäume-Genossenschaft mit dem Bau von 34 neuen Wohnungen und will mit der 5,5-Millionen-Euro-Investition gleichzeitig eine Brachfläche wiederbeleben.

Auch wenn an der Ecke Spremberger Straße/Grünstraße derzeit gar nichts auf das kommende Baugeschehen hinweist – spätestens im April wird hier der Bauzaun stehen und der wilde Parkplatz verschwinden. Axel Fietzek, der Vorstandsvorsitzende der LebensRäume, hat den Fahrplan grob vor Augen: In den nächsten Wochen werden die Ausschreibungen veröffentlicht. Bis zum nächsten Winter steht der Rohbau und spätestens im Sommer 2015 sollen die Mieter ihre neuen Wohnungen beziehen können. Etwa zwanzig ernsthafte Interessenten gibt es wohl. Wer will, der unterzeichnet eine Reservierungsvereinbarung. Die Erdgeschosswohnungen sind wohl besonders gefragt. „Aber wir haben von allem noch was frei“, sagt Axel Fietzek. Die Wohnungsgrößen reichen von 40 bis 140 Quadratmetern, von Zwei-Raum- bis Vier-Raum-Wohnungen. Unterschiedliche Grundrisse berücksichtigen die diversen Geschmäcker. Es gibt klassische geschlossene, aber auch zum Wohnzimmer hin offene Küchen. Fast alle Wohnungen haben in Küche und Bad ein Fenster, alle Bäder aber sowohl Wanne als auch Dusche. Zu den Wohnungen gehören ein Abstellraum, Platz für Fahrräder in den Fahrradgaragen und ein Platz in der Tiefgarage. Dass es eine gibt, ist dem Baugrund geschuldet. „Wir hätten ohnehin tief in die Erde gemusst, da fiel die Entscheidung für die Tiefgarage leicht“, so Fietzek. Die Zufahrt erfolgt von der neuen Straße Kleine Bleiche aus. Der Hof bleibt damit weitestgehend erhalten. Über seine Gestaltung, ob zum Beispiel mit oder ohne Spielplatz, sollen die künftigen Mieter mit entscheiden dürfen.

Die werden zudem jeder ein eigenes kleines Fleckchen an der frischen Luft haben. Parterre-Mietern steht eine eigene Terrasse zur Verfügung, denen im ersten und zweiten Obergeschoss ein Balkon oder eine Loggia. Einen Aufzug sucht man vergebens. „Unsere Position ist: Es ist eine Mehrgenerationen-Wohnanlage, nicht nur für Alte“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Er weiß, dass Hoyerswerda, dass seine Genossenschaft interessanter werden muss für junge Leute, für Menschen, die nach Hoyerswerda ziehen wollen. „Die meisten Anfragen zu unserem Projekt kommen von außerhalb der Genossenschaft“, erzählt Axel Fietzek. Er weiß, dass bei der aktuellen Genossenschafts-Durchschnittsmiete von 4,60 Euro die in dem Neubau geplante Nutzungsgebühr von 7 Euro nicht billig ist, aber dafür dürften die Nebenkosten günstig ausfallen. „Ähnlich wie beim Kiefernhaag werden wir hier einen Effizienzhaus- 70-Standard haben“, schildert Axel Fietzek. Die Fußbodenheizungen in allen Räumen werden per Fernwärme auf Temperatur gebracht. Jede Wohnung wird zudem mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet, was auch nachts die Versorgung mit frischer Luft bei geschlossenen Fenstern bedeutet.

Die meisten Wohnungen werden über eines der vier Treppenhäuser zu erreichen sein. Einige Parterre-Wohnungen haben aber sogar ihre eigene Haustür. Wenn sie aus dieser heraustreten, stehen sie aber nicht gleich auf dem Bürgersteig. Den LebensRäumen war es wichtig, das neue Gebäude ein Stück von der Straße wegzurücken. Etwa 1,5 bis zwei Meter wird die Fassade vom Gehweg entfernt und durch einen schmalen Grünstreifen getrennt sein. Ein Zaun, wie man es aus Großbritannien kennt, ist aber nicht geplant.

Das Planungsbüro Gatas sorgt dafür, dass mit diesem Gebäudekomplex keine zusätzliche Strenge in die Spremberger Straße kommt. Es wird Gebäudevorsprünge geben, unterschiedliche Dachhöhen, verschiedenfarbige Dacheindeckungen und natürlich auch Fassadenfarben. Die Abstimmungen mit der Stadt und dem Büro Bauhoys, das das auf der anderen Seite der Spremberger Straße vorgesehe Pflegeheim plant, sollen diesbezüglich recht eng gewesen sein.

Eigentlich hat Axel Fietzek derzeit mit dem gesamten Bauvorhaben nur ein Problem: Der Name „Altstädter Eck“ ist nur ein Arbeitstitel. So heißen soll das Gebäude nämlich nicht. Aber dennoch soll es einen Namen bekommen. Wer eine zündende Idee hat, kann sie ja den LebensRäumen mitteilen.



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