20 Minuten guter Handball reichen nicht


von Tageblatt-Redaktion

 

Mitteldeutsche Oberliga Handball
Hoyerswerdas Frauen  unterliegen deutlich beim
ungeschlagenen Tabellenführer.

Von Michaela Krausch

SG HV Chemnitz - SC Hoyerswerda 31:13  (14:8)

Mit 26:26 hatte das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in Chemnitz geendet. Das war im Januar dieses Jahres und konnte schon als kleine Sensation durchgehen. Aber diesmal gab’s absolut nichts zu holen bei den Chemnitzerinnen, die vielleicht immer noch gewarnt (und angefressen) waren von jenem unerwarteten Punktverlust der Vorsaison.

Die Begegnung hätte man durchaus als das Aufeinandertreffen von David gegen Goliath bezeichnen können. Leider verlor David ab der 20. Minute seinen Kampfgeist und seinen Willen und konnte somit Goliath absolut nicht gefährden.
Um gegen den HV Chemnitz, dem derzeit ungeschlagenen Tabellenführer der MDOL bestehen zu können, bedarf es von allen mindestens 100% Leistungs- und Willensbereitschaft. Die SC-Mädels hatten sich viel vorgenommen. Die erstmals im Wettkampf gespielte 4:2-Deckungsvariante griff und stellte anfänglich den Chemnitzer Positionsangriff vor Probleme. In den ersten 20 Minuten konnten die SC-Damen das Geschehen bis zum 8:7 offen gestalten. Es deutete sich jedoch an, dass die Deckung des Gastgebers eine ganz harte Nuss ist, welche Hoyerswerda zu keiner Zeit in der Lage war, ernsthaft zu knacken. Jeder Ballverlust wurde sofort im Tempogegenstoß durch Chemnitz, vor allem durch Melanie Beckert, kompromisslos bestraft. Man sah deutlich, warum Chemnitz Tabellenerster ist. Diese Mannschaft ist homogen und spielt schnellen, attraktiven Handball.

Eine Unzahl von technischen Regelfehlern, Abspiel-und Fangfehlern der Hoyerswerdaerinnen in der ersten Halbzeit ermöglichte es der gastgebenden Mannschaft, ihr Umkehrspiel entsprechend erfolgreich zu gestalten. Beim Halbzeitstand von 14:8 war das Spiel bereits entschieden. Aber noch waren 30 Minuten in der zweiten Halbzeit zu spielen: alle Zeit, das eigene Spiel entsprechend zu verbessern. Doch scheinbar gibt es Tage, da sollte man besser im Bett bleiben. Die SC-Damen spielten weiter schläfrig und zum Großteil ohne Biss und Leidenschaft. Das Festival an Abspielfehlern und entsprechender Abschlussschwäche nahm weiter seinen Lauf und die Worte „Angriff“ oder „Angriffsgestaltung“ hatten für die Gäste absolut keine Bedeutung. Die Verantwortung im Angriffsspiel wurde permanent an die nächste Spielerin weitergegeben. So kann und darf man in dieser Liga nicht auftreten. Der SC konnte nur vier Feldtore im zweiten Abschnitt erzielen!

Der Endstand von 31:13 ist mehr als ernüchternd, aber auch ein Zeichen, wo der Hebel im Team angesetzt werden muss. Sonnabend wird der SC mit seinen Fans im Rücken gegen den BSV Magdeburg ein ganz anderes Gesicht zeigen und eine bessere Leistung bieten und abrufen (müssen).

SC Hoyerswerda: Michaela Rau, Laura Kratzert – Laura Rosemann (6 Tore/ davon 2 Strafwürfe), Carolin Uhlmann (2), Sarah Hoßmang (2), Charlott Schöps (2), Luise Schimank (1), Sophia Rösler, Kati Dreihardt, Nicole Loth



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