„Ich wollte unbedingt noch einmal eine Hexe spielen“


von Tageblatt-Redaktion

Ingrid Belka gab zum Weihnachtsmärchen „Hänsel und Gretel“ in der Lausitzhalle die böse Hexe, die Hänsel in einen Käfig sperrt und Gretel zur Verzweiflung bringt.
Ingrid Belka gab zum Weihnachtsmärchen „Hänsel und Gretel“ in der Lausitzhalle die böse Hexe, die Hänsel in einen Käfig sperrt und Gretel zur Verzweiflung bringt.

Ingrid Belka (72) wird heute Nachmittag zum letzten Mal beim traditionellen Weihnachtsmärchen in der Lausitzhalle auf der Bühne stehen, wird bei „Hänsel und Gretel“ zum letzten Mal Regie führen. Vor der Generalprobe sprach sie über einen nicht ganz leichten Abschied und ihre Nachfolgerin.

Frau Belka, mit welchen Gefühlen werden Sie in die beiden Aufführungen gehen?
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich hatte eigentlich angenommen, dass ich, nach nunmehr zwanzigjähriger Inszenierungsarbeit, mit diesem Kapitel abgeschlossen habe. Aber offengestanden habe ich mir da wohl etwas vorgemacht. Der Abschied wird mir nicht leicht fallen. Heute Abend, nach der letzten Vorstellung, wird sicher das ein oder andere Tränchen bei mir fließen.

Für manchen kommt Ihr Abschied überraschend. Warum hören Sie auf?
Ich wollte eigentlich schon vor zwei Jahren, als ich 70 wurde, Schluss machen. Aber ich habe mich von Michael Renner, dem damaligen Chef der Lausitzhalle, noch mal zum Weitermachen überreden lassen. Wenn man so lange auf der Bühne steht wie ich, fällt das Abschiednehmen nicht leicht. Letztendlich habe ich mir dann aber gesagt, dass irgendwann Feierabend ist. Und weil ich unbedingt noch einmal eine Hexe spielen wollte, passte das in diesem Jahr ganz gut. Da habe ich mir gedacht, diese Rolle gönne ich mir zum Schluss noch einmal.

Wer wird dann künftig bei den Weihnachtsmärchen in der Lausitzhalle Regie führen?
Karen Lukschanderl wird meine Nachfolgerin werden. Jedenfalls hat sie mir das zugesagt. Allerdings wie und ob es im kommenden Jahr mit den Weihnachtsmärchen weitergeht, das liegt nicht in ihrer Hand. Darüber wird es sicher Gespräche mit dem Lausitzhallenleiter geben.

Und was machen Sie im nächsten Jahr, vorausgesetzt, es geht mit den Weihnachtsmärchen weiter?
Als Beraterin stehe ich dem Ensemble jederzeit zur Verfügung. Das habe ich Karen schon gesagt. Aber wie gesagt, ich berate nur. Sollte es mit Karen klappen, liegt die Verantwortung für die Inszenierung alleine bei ihr.

Was geben Sie ihr mit auf den Weg?
Dass nur einer Regie führen kann. Und dass es wichtig ist, die Darsteller mit Ideen und Vorstellungen mitzureißen, sie zu begeistern. Dann springt der Funke auch zum Publikum über.

Wo wird Ihr Platz bei den künftigen Aufführungen sein: hinter der Bühne oder im Saal?
Auf jeden Fall im Saal. Auch weil ich da den nötigen Abstand habe und ich die Aufführungen entspannt verfolgen kann. Würde ich mir die hinter der Bühne anschauen, wäre das nicht so gut, da ist man einfach zu nah dran.

Gespräch: Rainer Könen



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