Ich will helfen


von Tageblatt-Redaktion

Sabine Volkmann kennt sich bei Wiederbelebungsmaßnahmen schon sehr gut aus. Hier zeigt sie die richtige Handhabung des Beatmungsgerätes. Dieses und viel mehr war beim Tag der offenen Tür in der Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe zu erfahren.
Sabine Volkmann kennt sich bei Wiederbelebungsmaßnahmen schon sehr gut aus. Hier zeigt sie die richtige Handhabung des Beatmungsgerätes. Dieses und viel mehr war beim Tag der offenen Tür in der Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe zu erfahren.

Auf den ersten Blick traut man das der zierlichen, jungen Frau mit den dunklen, langen Haaren gar nicht zu. Sabine Volkmann ist gerade mal 24 Jahre alt und dennoch hat sie schon viele Situationen erlebt, in denen es um Leben und Tod ging. Geschichten die das Leben schreibt und nicht immer gut ausgehen. Oft hat Sabine Volkmann Menschen, die in Fahrzeugen eingeklemmt waren betreut und unterstützt, bis der Notarzt Hilfe leisten konnte. Unter einer Schutzdecke lag Sabine Volkmann unzählige Male neben den Opfern von Unfällen oder von anderen Gefahrensituationen, versuchte zu beruhigen und Mut zu machen.

Immer individuell, denn jeder verletzte Mensch reagiert in solchen gefährlichen Situationen anders. Sabine Volkmann nennt das gern „vorsichtig herantasten“. Denn mit einem Kind muss man ganz anders reden wie mit einem Jugendlichen oder Erwachsenen. Eines gilt jedoch immer: Ruhe bewahren! Auch wenn der Tod die Oberhand gewinnt. Traurige Schicksale bei Kindern und Kameraden, für die jede Hilfe zu spät kam, kann aber auch Sabine Volkmann nicht vergessen.

Momente, die die 24-Jährige mit nach Hause nahm. Heute kann sie mit solchen Situationen besser umgehen. Denn besonders bei diesem Job will die Trennung von Berufs- und Privatleben gelernt sein. Bei wie vielen ehrenamtlichen Rettungseinsätzen Sabine Volkmann schon dabei war, weiß sie, die schon als Jugendliche bei der freiwilligen Feuerwehr und später bei anderen Hilfsorganisationen tätig war, nicht genau.

Aber das ist für Sabine Volkmann auch gar nicht so wichtig. „Ich möchte helfen. Das war schon immer so. Wenn ich dazu beitragen kann, dass es verletzten oder kranken Menschen wieder besser geht, dann ist das ein sehr, sehr schönes Gefühl“ sagt die angehende Rettungsassistentin über ihren Traumberuf. Sabine Volkmann ist dankbar dafür, diese Chance in Hoyerswerda bekommen zu haben.

Denn eigentlich ist die Sprembergerin gelernte Kauffrau für Bürokommunikation. Aber auf Dauer ausüben wollte sie diesen Beruf nicht. Sie gehört zu den ersten Auszubildenden im Berufsbereich „Rettungsassistent“, der erst seit diesem Schuljahr in der privaten Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe in der Friedrich-Löffler-Straße 24 angeboten wird. Sechzehn weitere Schüler tun es Sabine Volkmann gleich. „Die Nachfragen für diesen Ausbildungsberuf zum Rettungssanitäter sind sehr hoch“, erklärt Schulleiterin Evelyn Naupert, gefolgt von angehenden Ergo- und Physiotherapeuten.

Interessierte können sich in der Bildungsstätte aber auch zum Altenpfleger, Masseur und medizinischen Bademeister, Heilerziehungspfleger und Diätassistenten ausbilden lassen. Natürlich mit staatlich anerkanntem Abschluss. Geplant sind nach abgeschlossenem Genehmigungsverfahren ab kommendem Schuljahr auch zwei neue Ausbildungsmöglichkeiten zum Logopäden und zum Erzieher. Dann dürfte die momentane Anzahl der 250 Schüler und zwanzig fest angestellten Dozenten und Lehrer sowie vierzig Honorardozenten weiter ansteigen.

Grundvoraussetzung zur Erlangung einer der genannten Berufe ist ein staatlich anerkannter Schulabschluss in Haupt- oder Realschule bis hin zum Abitur. In allen genannten Ausbildungen sind bisher noch Kapazitäten frei. Bis zum neuen Schuljahresbeginn können sich Interessierte in der Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe dafür anmelden. Zu diesem Zeitpunkt wird Sabine Volkmann bereits die Hälfte ihrer zweijährigen Ausbildung hinter sich gebracht haben. Wo die 24-Jährige als Rettungsassistentin dann arbeiten wird, weiß sie noch nicht genau. Vielleicht klappt es ja bei der Hoyerswerdaer Rettungswache.



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