Hunde sind die neuesten Zoobesucher


von Tageblatt-Redaktion

Ina Karlstedt war mit ihrem Jack-Russel-Mischling beim Volkshochschulkurs. Das Tier lernte auch die Zebras kennen. Fachlich geführt wurde der Kurs von Zookuratorin Katrin Witzenberger und Tierheilpraktikerin Cornelia Henke.
Ina Karlstedt war mit ihrem Jack-Russel-Mischling beim Volkshochschulkurs. Das Tier lernte auch die Zebras kennen. Fachlich geführt wurde der Kurs von Zookuratorin Katrin Witzenberger und Tierheilpraktikerin Cornelia Henke.

Sammy zitterte am ganzen Körper, aber das lag nicht an der Kälte. „Es sind vielleicht die Gerüche. Er kennt sie nicht“, sagt Besitzerin Ina Karlstedt über ihren dreieinhalbjährigen Jack-Russel-Mischling. Sammy war am Samstag erstmals im Zoo. Gemeinsam mit acht anderen Hunden und deren Besitzern. Künftig können alle regelmäßig wiederkommen. Alle haben am Wochenende erfolgreich einen Kurs der Volkshochschule (VHS) absolviert. „Hunde im Zoo – fit für den gemeinsamen Besuch“, heißt er und Zookuratorin Katrin Witzenberger ist froh, dass es ihn gibt.

„Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Hundebesitzer mit ihren Tieren wegschicken müssen.“ Es gab und gibt einige Gründe dafür. Krankheiten können übertragen werden, Zootiere, wie etwa bestimmte Vögel, können nervös reagieren oder wie Löwen und Tiger Scheinangriffe starten. Manche Gehege, wie das der Hühner, sind so gebaut, dass Zootiere nicht raus-, aber Hunde durchaus reinkönnten. Das alles kann passieren, muss aber nicht, wenn Zootiere, Hunde und deren Besitzer vorbereitet sind.

Der dreitägige Kurs begann schon am Freitag auf dem Gelände der Hundesportabteilung der FSG Medizin am Adler. Tierheilpraktikerin und VHS-Dozentin Cornelia Henke erklärte einige Grundregeln im Umgang mit den Vierbeinen und war zufrieden. „Keiner zeigte großes Jagdfieber.“

Die Mischung einen Tag später beim Zoorundgang war bunt: Da war Howard-Dame Laja, deren Besitzerin Christina Hahnel nicht mehr nur ins Wildgehege nach Moritzburg oder in den Zoo Cottbus fahren will, wo die Hunde erlaubt sind. Und Uwe Krüger sagt über seine dreijährige Mopsdame, sie komme eigentlich mit allen Tieren zurecht. Wie gut sich ein Hund benehme, hänge davon ab, wie sich der Halter benimmt, sagt der Partwitzer. „Wenn man ruhig und gelassen ist, ist es kein Problem.“

Zookuratorin Katrin Witzenberger erklärte beim Rundgang, dass Lamas nur spucken, wenn man sie ärgert. Vorher zeigen die Tiere das jedoch, indem sie die Ohren nach hinten stellen. Die Mandschurenkraniche sehen harmlos aus, haben aber harte Schnäbel, auf die Hundebesitzer achten sollten. „Die Vögel werden aber eher wegrennen oder panisch wegflattern.“ Und beim Tiger sollte man ohnehin auf Abstand gehen. „Sie können zwei Meter weit spritzen. Das geht ganz schlecht aus den Klamotten raus“, sagte die Zookuratorin. Tiger und Löwen zeigten sich aber am Samstagvormittag nicht.

Dass ein Kurs nötig ist, bevor ein Hundehalter mit dem Tier in den Zoo darf, wird wohl noch eine Weile so bleiben. Grund sind nötige Umbaumaßnahmen an Gehegen, heißt es. Bei den Ouessant-Schafen wurde bereits das Gitter verstärkt. Die neue Mauer bei den stressanfälligen Galapagosschildkröten bekam zusätzlich eine Kette – auch damit keine Kinder drüberklettern. Bei allen Sicherheitsbedenken freut sich Karin Witzenberger aber vor allem über die neuen Besucher: „Es ist für die Zootiere auch eine Art Bereicherung.“

Mischlingshund Sammy stellte das Zittern bald ein. Auch er schaffte die Prüfung, bei der seine Halterin Fragen zu den Zootieren beantworte und eine Proberunde an einem Gehege drehte. Ina Karlstedt sagt: „Wenn man einen Hund von klein auf daran gewöhnt, reagiert er entspannter.“



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