Hoyerswerdas Lausitzhalle – das Mekka für IT-Enthusiasten


von Tageblatt-Redaktion

Paul Schramm richtete gestern den Messestand der Hoyerswerdaer Firma AVI ein. Der Werksstudent ist gerade aus Eisenhüttenstadt nach Hoyerswerda gezogen. Foto: MK
Paul Schramm richtete gestern den Messestand der Hoyerswerdaer Firma AVI ein. Der Werksstudent ist gerade aus Eisenhüttenstadt nach Hoyerswerda gezogen. Foto: MK

Von Mirko Kolodziej

Es ist nicht leicht, ein Pionier zu sein. Die Leute von der veranstaltenden Larus GmbH aus Senftenberg zum Beispiel haben für ihre erste IT-Messe um die tausend Firmen als potenzielle Aussteller kontaktiert. 35 Unternehmen stellen seit gestern bei der ZuseExpo in Hoyerswerdas Lausitzhalle aus. Es war also keine Selbstverständlichkeit, dass Ideen-Geber Sven Reichel am Dienstag vor der lokalen Presse verkünden konnte: „Die Messe findet statt.“ Die ZuseExpo richtet sich vor allem ans Fachpublikum. Unternehmer können etwa bei der Senftenberger Zedas GmbH Software für geordnete und effiziente Logistikströme kennenlernen oder sich mit den einfach und schnell zu erstellenden Menü-Displays der Jasys GmbH aus Hohen Neuendorf vertraut machen. Bei mobilplus aus Dresden geht es etwa um Videokonferenzen, Zeiterfassung oder Fahrzeugortung. „Wir wollen hier Kundenkontakte knüpfen, unser Leistungsspektrum vorstellen und Anregungen finden“, sagt mobilplus-Mitarbeiter Marcel Kirmes.

Auch Frank Seifert, Geschäftsführer der Hoyerswerdaer Firma AVI findet den Ansatz sehr gut, wünscht sich aber für eine Neuauflage besseres Marketing: „Es sollen ja vor allem die herkommen, die hier eine Firma betreiben. Da habe ich im Vorfeld mit einigen Unternehmern gesprochen, die von der ZuseExpo nichts wussten.“ Messe-Besucher sind in der Lausitzhalle aber nicht nur Vertreter der Wirtschaft. Denn die Messe-Macher haben auch gezielt Studenten sowie Schüler eingeladen.

Mit seiner Studienarbeit präsent ist zum Beispiel der Görlitzer Erik Jähne von der Hochschule Zittau Görlitz. Er hat eine Drohne entwickelt. Der Hexakopter ist auch im Forum-Saal zu sehen. Besucher können zumindest eine Simulation auf dem Laptop steuern. Der Student hofft auch auf Messe-Gespräche, die ihm helfen, mögliche Anwendungsgebiete zu erschließen. „Der Gedanke, hier eine IT-Messe zu machen, ist interessant. Und wenn man sich umsieht, scheint der Bedarf ja da zu sein“, sagt Erik Jähne. Dass die ZuseExpo nun ausgerechnet in Hoyerswerda stattfindet, hat natürlich vor allem mit dem namensgebenden Computervater zu tun, der hier 1928 sein Abitur abgelegt hat.

Dass die Stadt dennoch nicht gerade der Nabel der IT-Welt ist, stört zumindest Sven Reichel nicht: „IT braucht vor allem eine Datenleitung und ein bisschen Drumherum.“ Beides ist in der Lausitzhalle vorhanden, sagt Larus-Mitarbeiter Bernd Tank: „Die Zusammenarbeit mit der Halle ist top.“ Ursprünglich war daran gedacht, die Messe im Zweijahresrhythmus stattfinden zu lassen. „Wir werden am Freitag entscheiden“, ob wir es jährlich machen“, erklärt Sven Reichel. Mancher hat schon große Hoffnungen. „Die IT-Messe in Hannover hat ja auch klein angefangen“, meint jedenfalls Lausitzhallen-Chef Dirk Rolka.



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