Hoyerswerdaer haben die WM im Blick


von Tageblatt-Redaktion

Alex Dik, Justice Niesar, Jean Balogh und Wlad Ljubimov (von links nach rechts) gehören zu den besten Sportakrobaten in Deutschland. Vor einer Woche gewannen beide Mixed-Paare in ihren Altersklassen beim internationalen Sachsencup in Riesa.
Alex Dik, Justice Niesar, Jean Balogh und Wlad Ljubimov gehören zu den besten Sportakrobaten in Deutschland. Vor einer Woche gewannen beide Mixed-Paare in ihren Altersklassen beim internationalen Sachsencup in Riesa.

Immer wieder heben Wlad Ljubimov und Alex Dik ihre Partnerinnen in die Höhe. Scheinbar mühelos. Ihr rechter Arm ist gestreckt, zeigt senkrecht nach oben. Darauf balancieren Jean Balogh und Justice Niesar. Konzentriert ist der Blick der Mädchen. Die Jungs halten sie sicher. Der Ablauf ist hunderte Mal geübt. Auch deshalb wirkt er sehr sicher. Das verwundert nicht.

Die vier Sportakrobaten des SC Hoyerswerda zählen nämlich nicht nur zu den Besten, die Sachsen zu bieten hat. Sie fahren mit der Deutschen Nationalmannschaft im Juli zu der Weltmeisterschaft nach Wroclaw. „Sie haben es sich durch ihren Fleiß verdient“, sagt Trainer Björn Fünfstück, und Sergej Jeriomkin, einst 15 Jahre in der Litauischen Nationalmannschaft und nun Cheftrainer der SC-Abteilung, drückt es in einer Mischung aus Dank und Anerkennung so aus: „Sie machen, machen, machen ...“

Vier bis fünf Mal sind beide Mixed-Paare jede Woche beim Training. Dazu kommen die Wettkampfwochenenden. Jetzt im Frühjahr standen viele Reisen an. Es ging bis nach Belgien, Schweiz und Polen. „Sie stellen alles andere hintenan“, erklärt Abteilungsleiterin Karin Fünfstück.

Die Frühjahrsreisen waren wichtig.
Man kennt jetzt die jungen Deutschen im internationalen Kreis. Und die Hoyerswerdaer kennen ihre Mitbewerber bei der WM. Die Elfjährige Jean und Wlad, der am Mittwoch 18 Jahre wurde, starten bei den Junioren, Justice (10) und Alex (16) in der Age-Group. Wie schwer es bei einer WM ist, wissen sie von ihren Trainingskameraden Annika Grader und Denny Böttcher. Das Mixed-Paar erlebte vor zwei Jahren WM-Atmosphäre in Glasgow. Wie Annika und Denny in Schottland haben auch die anderen Hoyerswerdaer in Wroclaw ein Handicap: Weil die Mädchen im Vergleich zu den Jungs etwas zu klein sind, müssen sie bereits Punktabzüge in Kauf nehmen, noch ehe die Musik für die Zweieinhalb-Minuten-Übung begonnen hat. „Es muss alles stimmen“, sagt Sergej Jeriomkin. Auch charakterlich. So passt der etwas ruhige Alex mit der doch mitunter sehr quirligen Justice zusammen und über Jean und Wlad, die seit vier Jahren zusammen turnen, sagt der Trainer: „Sie sind wie Bruder und Schwester.“

Die hochkarätigen Turniere zuletzt haben beiden Paaren Wettkampfroutine gebracht. Die Zeit des lockeren Trainings ist kurz. Die unmittelbare WM-Vorbereitung wird hart. Die vier werden zum Beispiel noch an choreografischen Feinheiten arbeiten. So ist die Weltspitze: Kleine Fehler haben große Folgen. „Man muss eine Übung im Schlaf können“, meint Wlad Ljubimov. Für die WM-Neulinge sind die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt. „Sie haben eine gute Zukunft“, weiß Jeriomkin.

Und es gibt endlich gute Voraussetzungen in der umgebauten kleinen Turnhalle des Foucault-Gymnasiums, die auch von den SC-Akrobaten genutzt wird. Es ist viel sauberer als in der früheren Sporthalle der Kästner-Grundschule im WK X. Sie hat ein in den Boden eingelassenes Trampolin. Dadurch verringert sich die Verletzungsgefahr. In einem Nebenraum können die Kinder und Jugendlichen auch mal Hausaufgaben machen. Bei all dem Sport – denn auch das muss passen im Leben eines Spitzenakrobaten.



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