Hoyerswerda soll noch besser feiern als voriges Jahr


von Tageblatt-Redaktion

Die Neustadt erwies sich zuletzt als bestens geeignet für das Hoyerswerdaer Stadtfest.
Die Neustadt erwies sich zuletzt als bestens geeignet für das Hoyerswerdaer Stadtfest.

Von Mirko Kolodziej

Sollten Sie gern feiern, dann wäre es gut, wenn Sie sich vor dem zweiten September-Wochenende ein wenig Zeit zum Vorschlafen nehmen. Sonst schaffen Sie es womöglich nicht, alle Angebote beim 19. Hoyerswerdaer Stadtfest wahrzunehmen.

Nachdem die Stadt die Sause aus Spargründen aus ihrem Haushalt verbannt hat, ist es das zweite Mal, dass sie von der Lausitzhalle ausgerichtet wird. Allerdings ist das nur zur Hälfte wahr. Die Künstler für die Bühne auf dem Lausitzer Platz hat die Halle zwar ebenso gebucht wie die Fahrgeschäfte für den Rummel rund um den Zentralpark. Für alles andere zeichnet aber das SEP Team von Michael Götz verantwortlich, der vor ein paar Jahren das Hoyerswerdaer Schlossbräu wiederbelebt hat.

„Es wird beim Stadtfest aber nicht nur Schlossbräu zu trinken geben“, sagt Lausitzhallen-Chef Dirk Rolka, der das exklusive Cateringrecht an Götz vergeben hat. Es beinhaltet die Gastronomie auf dem Lausitzer Platz ebenso wie jene auf der neuen Straße zwischen Platz und Halle und die Ausrichtung zweier Jugend-Tanzpartys in deren unterem Foyer an den ersten beiden Stadtfest-Tagen.

Hier und im Atrium der Halle wird zudem eine Lounge eingerichtet, die tagsüber zum Ausruhen einladen soll. „Das wird ein Rückzugsort, an dem man sich gemütlich unterhalten kann“, kündigt Götz an. Unter anderem in dieser Entspannungszone wird sich auch der Metallgestalter und Lichtkünstler Jörn Hanitzsch aus Cottbus einbringen. Als weiterer Partner steht für die Versorgung der Festgäste die Direktmarketing-Initiative „Die Lausitz schmeckt“ zur Verfügung, unter anderem mit den Shii-Take-Pilzen der Lausitzhallen-Schwester-Firma Integra. Das Ziel von Michael Götz für die Fete ist hoch gesteckt: „Die Leute, die im vorigen Jahr dabei waren, sollen hinterher sagen, dass es dieses Mal noch besser war.“

Dazu beitragen soll die eingangs erwähnte Dauer-Bespaßung. Auf der Bühne werden unter anderem die Trommler von „Stamping Feet“, Nick Pages Synthie-Popper von den „Blind Passengers“ („Walking to Heaven“) oder die Dudelsackspieler von den „Happy German Backpipers“ musizieren. Am Stadtfest-Samstag veranstalten der Sportclub seinen 8. Stadtlauf und der Numismatische Verein seine Münzbörse, am Sonntag die städtische Zoo, Kultur und Bildung gGmbH ihre Vereinsmesse „Markt der Möglichkeiten“ und das Lausitz-Center einen Einkaufs-Sonntag.

Dazu kommen Führungen hinter die Kulissen der Lausitzhalle, wie es sie bereits zum 30. Geburtstag des Hauses im April gab. „Damals mussten wir einige Leute vertrösten“, sagt Stadtfest-Projektleiterin Korina Jenßen über den Umstand, dass aus Sicherheitsgründen nicht so viele Besucher mit auf die Rundgänge gehen konnten wie Nachfragen vorhanden waren. Für das Stadtfest an sich verspricht die Lausitzhallen-Mitarbeiterin: „Es wird an jeder Ecke der Neustadt und insbesondere in und um die Lausitzhalle etwas los sein.“ Das trifft auch auf die Südwestseite der Halle („Forum“-Eingang) zu, wo sich lokale Händler und Gewerbetreibende präsentieren können.

Das Gesamt-Paket wird zwischen Freitag, 17 Uhr, und Sonntag, 21.30 Uhr, nur ein paar Stunden nächtlicher Ruhe erlauben, und wenn es nach Dirk Rolka geht, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Es ist wichtig, das Konzept weiterzuentwickeln“, findet der Lausitzhallen-Chef. Allerdings ist ihm auch klar, dass er dabei die Ökonomie im Auge zu behalten hat. Immerhin kostet das Stadtfest mit Ausnahme der Münzbörse und der beiden abendlichen Tanzpartys fürs Publikum keinen Eintritt, und die städtischen Haushalte der letzten Jahre verraten über die Stadtfeste unter städtischer Regie: Zwischen 30 000 Euro (2008) und stolzen 100 000 Euro (2009) an Kosten ist wohl so mancherlei möglich. Rolka vergleicht natürlich mit dem Vorjahr und sagt für das finanzielle Auskommen der Lausitzhalle etwas kryptisch, es sei „besser“.

Zum einen gibt es eben mit Michael Götz einen Generalpartner, und zum anderen ist die Anzahl der auf das Festplakat  gedruckten Sponsoren doch recht umfangreich. Wie in letzter Zeit so häufig, wenn es in und um Hoyerswerda Defizite zu mindern gilt, greift auch die Lausitzhallen-Schwester Versorgungsbetriebe (VBH) wieder einmal tief in ihre Schatulle. Letztlich dürfte Dirk Rolkas Ziel in Sachen Stadtfest wohl eine schwarze Null sein. „Fragen Sie mich am 15. September danach“, forderte er gestern auf eine entsprechende Frage während der Presse-Vorstellung des Festprogramms auf.

Allerdings steht zumindest offiziell doch so etwas wie städtische Gemeinschaft ganz oben auf der Liste zur Weiterentwicklung des Stadtfestes. „Höhepunkt im gesellschaftlichen und öffentlichen Leben der Stadt und des näheren Umkreises von Hoyerswerda“, ist da notiert. Und an zweiter Stelle: „Treffpunkt für Hoyerswerdaer und ihre Gäste, die (Bühnen-) Programm, Fahrgeschäfte und gastronomische Angebote genießen und nutzen wollen; Freunde / Bekannte / Mitwirkende treffen wollen; Abwechslung vom Alltag“.

Ob das klappt, wird sich in gut sechs Wochen zeigen. Und wer sich dabei einen Überblick verschaffen will, bekommt ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Der Schaustellerbetrieb von Henry Probst wird nämlich unter anderem ein Riesenrad mitbringen. „Da sind wir ganz stolz drauf“, sagt Korina Jenßen. Das ist auch verständlich, wenn man bedenkt, dass sich ein Riesenrad auch im neuen Stadtfest-Logo an prominenter Stelle wiederfindet.



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