Hoyerswerda feiert sein neues Bürgerzentrum


von Tageblatt-Redaktion

Spezielle Fassaden-Illuminierung zur Eröffnung des Bürgerzentrums. Foto: Uwe Schulz
Spezielle Fassaden-Illuminierung zur Eröffnung des Bürgerzentrums. Foto: Uwe Schulz

Von Uwe Schulz

Der Heavytones-Schlagzeuger aus Köln meint es richtig ernst, als er sagt: „So ein Kultur- oder Bürgerzentrum – das gibt es nicht alle Tage“. Die Jungs aus Stefan Raabs „TV Total“-Sendungen sind echt begeistert und dürfen den Samstagabend im großen Saal bestreiten. Sound und Licht sind Spitze. Zweimal steigt die Lüftung für ein paar Minuten aus. Der Haustechniker bekommt es wieder hin. Kaum einer merkt das Technik-Malheur, was zu einer Neueröffnung dieser Größenordnung einfach dazugehört. Es ist eh nur eine kleine Momentaufnahme eines großartigen Wochenendes, an dem die schönen Augenblicke, das Staunen überwiegen.

Hoyerswerda hat sein neues Bürgerzentrum mit einem Schlag in Betrieb genommen. Am Freitagnachmittag die Enthüllung der Tafel, die an die Gründung der Domowina im Jahre 1912 erinnert. Anschließend Empfang von Oberbürgermeister Stefan Skora für geladene Gäste, unter anderem Geldgeber, Vertreter der Baufirmen und der neuen Nutzer. Der eine oder andere Nichteingeladene beklagte sich im Vorfeld darüber, dass nun ausgerechnet er nicht bei diesem offiziellen Akt dabei sein durfte.

Dabei gab es den gar nicht. Die Stadtverwaltung wusste, dass man nur etwas mehr als 100 Stühle stellen konnte. Wo zieht man da bei den Einladungen die Grenze? Also gab es zwar Worte vom Oberbürgermeister, vom KuFa-Vereinsvorsitzenden und sehr emotionale von der Architektin, doch es wurde kein Band durchgeschnitten, niemand sagte: „Das Haus ist eröffnet“. Denn die Idee eines ganzen Eröffnungswochenendes – sie ging auf. Allein am Samstag kamen beim ersten Tag der offenen Tür über 2 000 Leute. Sie schauten sich die schicken neuen Räume des Naturwissenschaftlich-Technischen Zentrums an, stiegen die mit schwarzem Epoxidharz beschichteten Stufen bis hoch zum Bandprobenraum und dem Mehrzweckraum im Dachgeschoss, genossen von der Empore den Blick auf das Getümmel.

Bis zum Morgengrauen des Sonntags wurden allein acht 50-Liter-Fässer Bier gezapft. Es gab unzählige Führungen, viele Fragen, Lob und Kritik. Aber die positive Grundstimmung überwog sowohl am Mittag, als auch Nachmittag – und am Abend sowieso. Denn da entfaltete die Fassaden-Illuminierung von Claudia Reh ihren ganzen Zauber. Und am Sonntag ging es weiter. Das schlechte Wetter und die Neugierde trieben die Gäste in Scharen in das neue Kulturzentrum. Und so hatte jeder Besucher sein ganz individuelles Eröffnungserlebnis.

Schon der Auftritt der Seidewinkler Trachtengruppe am Samstag war so ein Zeichen, dass das hier nicht nur die neue KuFa ist, sondern viel mehr. Es ist ein Haus, das offen steht, dessen Räume Platz und Raum bieten für neue Ideen. Das Bürgerzentrum wird einen großen Beitrag zur Belebung der Altstadt beitragen. Und es ist wirklich keine Selbstverständlichkeit. Architektin Dorit Baumeister zog den Vergleich zur Eröffnung des Hauses der Berg- und Energiearbeiter, das wir heute als Lausitzhalle kennen und nicht mehr missen möchten. Auch um die Halle wurde viele Jahre gerungen. Um ihren Bau ranken sich Legenden, die alle wahr sind. Und es war ein Kraftakt. Auch das neue Bürgerzentrum stand mehrmals auf der Kippe. Doch die Idee wurde letztlich von vielen Schultern getragen, die Bereitschaft für Spenden und Sponsoringaktionen war enorm. Wer an diesem Wochenende irgendwann vor Ort im Bürgerzentrum war, der hat gespürt: Es ist ein Haus für diese Stadt, für ihre Bewohner, für ihre Gäste.



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