Hirche baut seinen Vorsprung aus


von Tageblatt-Redaktion

Frank Hirche (Mi.) gestern bei der Präsentation der Wahlergebnisse. Hier war schon klar, dass er gewinnen wird.
Frank Hirche (Mi.) gestern bei der Präsentation der Wahlergebnisse. Hier war schon klar, dass er gewinnen wird.

Von Uwe Schulz

Für Frank Uwe Hirche war der gestrige Wahlerfolg wohl soetwas wie ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Am Mittwoch feierte der Hoyerswerdaer seinen 53. Geburtstag. Seit gestern 21 Uhr steht fest, dass der CDU-Mann seine zweite Legislaturperiode im Sächsischen Landtag antreten kann. Gefeiert wurde es dort, wo der gelernte Elektromonteur seinen Lebensmittelpunkt hat – in der Hoyerswerdaer Altstadt.

Die ersten Glückwünsche hatte er schon im Sitzungssaal des Neuen Rathauses entgegengenommen. Hier verfolgte er die Präsentation der Auszählung ebenso wie Kandidat Ralph Büchner (Linke). Der zollte Hirche seinen Respekt und will in den kommenden Wochen ersteinmal wieder gesund werden. Er will weiter in der Politik mitmischen. Auch wenn die direkte Landespolitik verwehrt bleibt. Denn er ist bei der Linken auch nicht auf der Landesliste geführt.

In den vergangenen Wochen führte Frank Hirche einen recht offensiven Wahlkampf, weniger an Informationsständen, sondern vielmehr bei unzähligen Terminen. Er setzte dabei vor allem auf den Kontakt zu Vereinen und wusste dabei natürlich den Bonus als amtierender Landtagsabgeordneter zu nutzen, sowohl was die aufgebauten Netzwerke, als auch die zur Verfügung stehende Zeit anbelangt. Und in einigen Ecken des Wahlkreises kann man sich ohnehin darauf verlassen, dass dort seit einem Vierteljahrhundert traditionell das Kreuz bei den Christdemokraten gemacht wird. Insofern fehlte dem diesjährigen Wahlkampf die Spannung.

Vor fünf Jahren war das anders. Da gab es keinen Amtsinhaber. Denn Dietmar Jung (PDS) hatte 2004 gegen die in der Gegend damals nicht mehr sehr beliebte ehemalige Landrätin Andrea Fischer das Direktmandat geholt. Allerdings verstarb er Ende 2005 viel zu früh, seine Nachrückerin aus Großenhain spielte hier keine Rolle. Für die Linkspartei trat 2009 schließlich Ralph Büchner an. Frank Hirche holte aus dem Stand 32 Prozent der Stimmen, Büchner 26,4 Prozent. Auf Platz 3 landete der Einzelkandidat Henry Nitzsche. So wie dieser ist auch von allen anderen Direkt-Kandidaten des Jahres 2009 im Wahlkreis 55 in diesem Jahr keiner mehr angetreten. SPD, FDP und die Grünen haben neues Personal aufgestellt.

Die Freien Wähler starteten jetzt erst ihre Landtags-Karriere und setzten dabei, ohne große Illusionen für die Erststimme zu haben, auf Listenplätze. Und die Piraten und die AfD gab es vor fünf Jahren noch nicht. So schnell, wie der Sympathie-Bonus der Piraten verflogen war, so schnell stieg die Alternative für Deutschland auf. Durchaus protestwählertauglich. In der Gemeinde Neschwitz holte die AfD 15,5 Prozent der Stimmen (Rekord im Wahlkreis 55), aber auch die NPD kam hier auf 10,8 Prozent der Wählerstimmen. In der Gemeinde Puschwitz kam die NPD auf 10,2 Prozent, die AfD auf 11,7 Prozent. Ihren schlechtesten Wert erzielte die NPD in der Elsterheide (4 Prozent), die AfD in der Gemeinde Spreetal mit 8,6 Prozent. FDP und Grüne spielen in Hoyerswerda und auch den anderen sieben Gemeinden des Wahlkreises 55 landespolitisch kaum eine Rolle.



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