High-Tech-Schmiede in einstiger Berufsschule


von Tageblatt-Redaktion

Schichtleiter Dieter Jakobaschk überwacht vom Terminal aus die Herstellung eines sogenannten Zell-Strings. Von zwei Robotern werden Solarzellen aneinandergelötet.
Schichtleiter Dieter Jakobaschk überwacht vom Terminal aus die Herstellung eines sogenannten Zell-Strings. Von zwei Robotern werden Solarzellen aneinandergelötet.

Zehn Jahre nach ihrer Schließung hat sich ein Teil der ehemaligen Laubuscher Berufsschule in eine High-Tech-Schmiede verwandelt. In der Lehrwerkstatt, wo einst gefeilt, gesägt und geschraubt wurde, stellt die no-vo GmbH neuerdings Photovoltaik-Module her.

Die erste Produktionslinie ist seit Juli dieses Jahres in Betrieb. 45 000 Module sind ihre Jahreskapazität, erklärt no-vo-Geschäftsführer Norbert Vogt. Beliefert werden vor allem Großkunden. Um auch kleinere Abnehmer und Privatkunden mit der Zukunftstechnologie versorgen zu können, wird derzeit eine zweite Produktionslinie aufgebaut. Im Verlauf dieses Monats soll die Anlage den Betrieb aufnehmen. „Der Bedarf ist da“, so der Firmenchef. Auch das Potenzial. Er verweist auf Dächer von Eigenheimen, Scheunen und Garagenkomplexen. Irgendwann ist deren Sanierung nötig. Das gilt auch für Industrieanlagen und Lagerhallen. „Wenn ich eine neue Dachhaut aufbringe und sich der Stromerzeuger in dieser Haut befindet, habe ich zwei Effekte mit einer Maßnahme. Das Dach ist neu gedeckt. Und ich produziere Strom.“ Unter Umständen sogar so viel Strom, wie selbst verbraucht wird. Oder auch mehr. Für Norbert Vogt steht fest: „Energiewirtschaftliche Zukunft heißt Unabhängigkeit.“ Vieles werde sich in Richtung Selbstversorgung entwickeln. „Global wie auch im Kleinen.“ Die no-vo-Photovoltaik-Lösungen sind ein Schritt in diese Richtung.

Der Unternehmer spricht von Dünnschichtmodulen in Dachbahnen, von Solardachsteinen, von polykristallinen Solarmodulen und von Glas/Glas-Modulen. Letztere seien zum Beispiel für Wintergärten geeignet, lassen sich aber auch zur Fassaden-Sanierung nutzen, dies sogar als Gestaltungselemente, da die Solarzellen in verschiedenen Farben erhältlich sind.

Die erwähnte zweite Produktionslinie „ist speziell für individuelle Einzelprojekte und den hiesigen Markt gedacht“, betont Norbert Vogt. „Mit ihr sind verschiedenste Schnittformen der Module möglich.“ Selbst für scheinbar ungeeignete Dachformen lässt sich auf diese Weise eine Solar-Lösung finden.

„Der Kunde, der hier bestellt, kann sich vor Ort anschauen, wie seine Module produziert werden und sie bis zur Fertigstellung des Projektes begleiten“, wirbt der Laubuscher Unternehmer in eigener Sache und für sein einheimisches Produkt.

Vor Ort wird der Kunde auch einige der Mitarbeiter der no-vo GmbH zu Gesicht bekommen. Immerhin 35 sind aktuell im Dreischicht-Betrieb in der Solarmodul-Produktion tätig. Bei der Suche habe er mit der Arbeitsagentur Bautzen und mit Bildungsträgern zusammengearbeitet. „Ich war erstaunt, wie viele hochmotivierte Leute wir gefunden haben.“



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