Hier rollt der Faschingsumzug


von Tageblatt-Redaktion

Bürgermeister Markus Posch hatte im Rathaus alle Hände voll zu tun, um die vielen Gäste zur Pfannkuchenparty zu empfangen.
Bürgermeister Markus Posch hatte im Rathaus alle Hände voll zu tun, um die vielen Gäste zur Pfannkuchenparty zu empfangen.

Von Ulrike Herzger

Wenn der Wolf mit einem Schäfchen fröhlich Hand in Hand spaziert, ganz in der Nähe auch Asterix und Obelix auftauchen und sich riesige Wagen ohne Polizeigeleit durch schmale Gassen schlängeln, dann ist verkehrte Welt oder eben Rosenmontag im närrischen Wittichenau.

Mit über 1 000 Närrinnen und Narren, die sich aktiv im großen Festumzug einbrachten, ist der Karnevalshöhepunkt der Region erreicht. Etwa 20 Wagen und zwei Kapellenbewegten sich zwischen den zahlreichen bunt kostümierten Fußgruppen, was die dicht gedrängte Publikumsmenge an den Straßenrändern durchweg begeisterte. Denn nicht allein nur die herrlichen ideenreichen Kostüme sind der Hingucker, es geht natürlich auch um die Themen, die sich die Wagenbauer aus Wittichenaus Dörfern auserkoren haben und mehr oder weniger auf die Schippe nehmen.

So hatten die Neudörfler das „Dschungelbuch“ aufgeklappt und verglichen den Mindestlohn mit einem „Paragraphendschungel“, wofür Frau Nahles Spott und Hohn erntet. Die Sollschwitzer Elsterjugend behauptete: „Heureka - die Griechen sind da! Sollschwitz ist heut Griechenland, denn der Weg zum Griechen immer lohnt, auch wenn man etwas weiter wohnt! Wenn Ouzo eine Währung wär, da wär das Leben halb so schwer!“ Und die Maukendorfer Wagenbauer klagten „Am Knappensee ein Zaun, einen Radweg will man auch nicht bau’n“ Nach Kulow zum Verdruss, fahr’n wir jetzt mit unserem Bus. Im Waldbad regieren Mücke und Bremse, drum baden wir lieber in der Themse!“

Natürlich fehlten in dem langen Zug auch die Prinzenpaare nicht. Denn Wittichenau hat davon gleich drei. Auf dem höchsten Wagen thronte das jüngste Prinzenpärchen mit Prinz Moritz und seiner Lieblichkeit der Prinzessin Elise, die gemeinsam mit ihrem Hofmarschall Joel-Patrice sowie den beiden Pagen Mariann und Jolina eine Menge Bonbons zu verteilen hatten. Und der mitgeführte Spruch ließ verlauten, dass die Milch den Kindern genauso gut tut wie Prinz Tobias dem 1. von Krabatello. Ab Aschermittwoch wollen dann deshalb alle wieder Quark, Milch und Käse. „Doch heute feiern wir Fasching und tanzen Polonaise!“

Während des ganzen Trubels mussten vor allem auch die drei Moderatoren den Überblick behalten. Und in bewährter Form - als eingespieltes Team, bewältigten das wieder mit Bravour Birgit Schimann, Irene Noack und Gerold Kochta, die auch dahingehend den Überblick hatten, dass es wohl Prinz Luis von Keulasien, aus der Grundschule einmal weit bringen könnte, war er doch schon einmal Kinderfaschingsprinz! An seiner Seite hatte er diesmal Prinzessin Felicia, die Zauberhafte und Hofmarschall Carlo. Und das Prinzenpaar der Oberschule mit Prinz Niklas, Prinzessin Krissy und Hofmarschall Michael wurde von seiner Schulgarde flankiert, die zum ersten Mal ihre neue Uniform präsentierte.

Die Begeisterung auf den Straßen zeigte seine ganze farbige Pracht, denn auch die meisten Zuschauer hatten sich in karnevalistische Gewänder gehüllt. Selbst diejenigen wie Harry Mätze und Ines Huhnke aus Groß Särchen und ihre Bekannten René Rust mit Mandy Hennig aus Senftenberg, die darüber staunten, wie fröhlich man hier bereits die Jüngsten in den Fasching mit einbezieht. Nach rund 90 Minuten hatte der Karnevalszug die Straßen gut zweimal durchlaufen und versammelte sich schließlich auf dem Marktplatz, um die Rede von Prinz Tobias dem 1. von Krabatello nicht zu verpassen. Und dieser lobte die Stimmung sowie Witz und Humor in den höchsten Tönen und forderte alle auf, die Sorgen nun zu vergessen, man wolle nun feiern.

Doch ließ er sein Volk auch wissen, dass er ohne Rathausschlüssel nicht regieren könne. Im Nu hatten die „Langen Kerls“ diesen traditionsgemäß auch angeschleppt. Heiter überließ Bürgermeister Markus Posch dieses überdimensionale Ding dem Prinzenpaar und wünschte: „Genießt Eure Macht, zusammen mit Marschall Jens. Denn sehr schnell ist das Jahr wieder vorbei!“ Zuvor hatte Posch noch verkündet, dass der fertige „PrinzenTaler“ aus der Käserei, im ganzen närrischen Kulowér Land, neben Bier, und Käse, künftig als zweites Grundnahrungsmittel kassenärztlich anerkannt werde. Aber man erst einmal die ganze Nacht tanzen und feiern werde, um am nächsten Tag dort weiterzumachen, wo man zuvor aufgehört habe.



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