Haus der Parität schließt zum Jahresende


von Tageblatt-Redaktion

Das Haus der Parität in der Heinrich-Mann-Straße ist Domizil mehrerer Vereine. Es soll zum Jahresende schließen.
Das Haus der Parität in der Heinrich-Mann-Straße ist Domizil mehrerer Vereine. Es soll zum Jahresende schließen.

Sie wären so gern geblieben. Doch zum Ende des Jahres soll das Haus der Parität geschlossen werden, ließ Gisela Lossack vom Bund der Vertriebenen, Stadtverband Hoyerswerda, wissen. Diese Botschaft hatte Thomas Delling (SPD) am gestrigen Tag der offenen Tür überbracht. Aus Termingründen hatte der Sozialbürgermeister seine Rede kurzerhand sehr viel früher als geplant gehalten.
Die Nachricht kam nicht unbedingt überraschend für die acht im Haus ansässigen Vereine. Schon seit mehreren Jahren bekunden die Mitglieder den Wunsch, im Haus bleiben zu können. Schon wegen des behindertenfreundlichen Eingangsbereiches und zahlreicher eigener Investitionen der Vereine.
Natürlich müsste am Haus das Dach erneuert werden. „Aber sonst ist doch alles in Ordnung. Vor allem die Räumlichkeiten selbst sind ideal!“, meinte Sieglinde Heinrich vom Blinden- und Sehbehindertenverband.
Seit Frühjahr dieses Jahres war immer mal wieder der Umzug in das ehemalige Frauenschutzhaus, das sich nur eine Hausnummer entfernt befindet, im Gespräch. Nach und nach konnten sich die Vereine mit dem Vorschlag auch anfreunden, geschlossen das neue Domizil zu beziehen. Jedoch ist fraglich, ob die Umbauten im Frauenschutzhaus billiger wären als die Erneuerung des Daches im jetzigen Haus der Parität.
Die Reparatur am Dach dürfte aber nicht das einzige Problem der Stadt sein. Der Unterhalt des Gebäudes im Jahr laut Haushalt 2011 beträgt rund 400 000 Euro. Die Einnahmen betragen jedoch nur 95 000 Euro. Das Haushaltskonsolidierungskonzept spricht davon, dass das Vorhalten des Hauses eine freiwillige Aufgabe ist, die man so nicht länger bewältigen kann.
„Wir müssen uns wohl damit abfinden. Wenn wir nicht hierbleiben können, dann geht es eben nicht. Aber es wäre schon schön gewesen“, sagte Gisela Lossack. Thomas Delling habe zugesichert, dass für die notwendigen Bauarbeiten am Frauenschutzhaus, wie das Schaffen eines behindertengerechten Eingangs, nach Lösungen gesucht werde.
Allerdings fragen sich die Mitglieder der Vereine auch, ob sie die Gebühren für die Nutzung überhaupt erwirtschaften können. „Das ist noch nicht geklärt. Aber wenn es zu teuer wird, werden einige Vereine wohl aussteigen müssen“, befürchtet Gisela Lossack.
Gefeiert wurde gestern dennoch, auch wenn es der letzte Tag der offenen Tür im jetzigen Haus der Parität gewesen ist. Nicht nur die ansässigen Vereine präsentierten sich, sondern auch ein Tanzpaar vom Tanzclub „Schwarz-Gold“ zeigte sein Können.



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