Handelsfläche um 840 Quadratmeter eingedampft


von Tageblatt-Redaktion

Handelsfläche um 840 Quadratmeter eingedampft
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Hoyerswerda. Die Verkaufsfläche für großen Einzelhandel im zwischen Stauffenberg-, Herrmann- und Scharnhorststraße sowie Spremberger Chaussee vorgesehenen Einkaufskomplex soll geringer ausfallen als zuletzt vorgesehen. Aus Unterlagen für die Stadtratssitzung kommende Woche geht hervor, dass jetzt noch mit 4.760 Quadratmetern geplant wird statt wie anfänglich mit 5.600 Quadratmetern.

Allerdings weist der neue Bebauungsplan-Entwurf für das angrenzende Mischgebiet zusätzlich zwei Baufelder auf, in denen Einzelhandel mit bis zu jeweils 400 Quadratmetern Größe zugelassen werden soll. Allgemein spricht das Rathaus von einer Angebots- und Versorgungslücke im nordöstlichen Stadtgebiet.

Verwiesen wird auf die Schließung von Aldi in der Grünewaldpassage, von Plus in der Kühnichter Heide sowie eine angeblich beabsichtigte Schließung von Penny am Cottbuser Tor.

Dem Stadtrat liegt in einer Woche eine überarbeitete Fassung eines Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes vor. Die Gutachter sollen dazu auch einen Vortrag halten. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrte Frau Mensing, weil Ihre Frage meiner Ansicht nach einen Kern dessen betrifft, worum dieser Tage allgemein teilweise so erbittert gestritten wird, will ich tun, was ich wahrscheinlich in Bälde bereue (das Internet ist ungnädig) und mich an einer Antwort versuchen. Ich will vorausschicken: Ich glaube nicht, dass Hoyerswerda im WK IX weiteren großflächigen Einzelhandel benötigt. Es wird auch ohne Aldi und Edeka niemand verhungern. Nur: Das ist halt bloß ein Aspekt, unter dem man das betrachten kann. Sehen Sie, der Modus in dem wir die Gemeinschaft betreffende Fragen entscheiden, ist nicht: Wir versammeln uns alle auf dem Markt und stimmen ab. Wir wählen stattdessen für einen festgelegten Zeitrahmen Repräsentantinnen und Repräsentanten. Und diese müssen dann grundsätzlich nicht darüber entscheiden, welcher Bürger oder welche Bürgerin gerade was will. Sondern dann muss man nach Abwägen aller Argumente festlegen, was für die Stadt das Beste ist. Und dazu gibt es halt unterschiedliche Ansichten. Das ist das Problem mit Leuten, die auf der Straße Dinge wie "Wir sind das Volk." rufen. Da können sich halt immer andere Leute mit anderen Erfahrungen, Befürchtungen und Ansichten daneben stellen und rufen: "Ja, aber wir auch." Insofern sind "das Volk" oder "die Bürger" eine Illusion oder sagen wir eine grobe Vereinfachung. Menschen haben nun einmal unterschiedliche Interessen. Insofern ist die Feststellung, dass "keiner es will" eine gewagte Vermutung. Was das Wort Recht angeht, ist es so: Darüber entscheiden Gerichte. Deshalb heißt es Rechtsstaat. Und ich will im Bezug auf den WK IX mal soweit gehen, zu sagen: Solange niemand den juristischen Weg einschlägt, kann man nur darüber spekulieren, ob jemandes Rechte verletzt werden oder nicht. Ich bin zum Beispiel tatsächlich nicht sicher, ob die großflächige Abholzung vor zwei Jahren rechtens war. Aber: Wer weiß? Ich kann mich irren. Mit besten Grüßen, Mirko Kolodziej, Redaktion

Monika Pichel schrieb am

Mein Respekt sehr geehrter Herr Kolodziej, für diesen Ihren Kommentar, hätten wir doch nur noch mehr so mutige Journalisten, vor allem in den großen Medien. Schließlich stellen diese die vierte Instanz.

Wie Sie sagen, die Meinungen der Bürger gehen auseinander, dafür sollte es doch aber die "Volksvertreter" geben, die Stimme des Volkes, in Verbindung mit hier denen der Stadt in Übereinstimmung zu bringen. Eine Möglichkeit wären dafür geeignete Gutachten und Stimmen, der jeweiligen Kammern, zu diesem Punkt nicht außer Betracht zu lassen. Und wenn hier, um diese Sache die IHK auch zu einem gegen die der Stadtinteressen zugrundeliegenden Urteil kommt, das es den jetzigen Händlern und bestehenden Centern im Diskurs steht, sollte die Stadtregierung dies doch zu Kenntnis nehmen und darüber so handeln, und es wäre sogar im Interesse der meisten Bürger. Und dies ist, was in diesem Punkt so erzürnt. Es würde eigentlich auch ohne Kläger, nur mit Verstand erledigt sein, aber in solch Zeiten leben wir derweil nicht mehr.

Michaela Frau Jurczok schrieb am

Wer sich zu diesem Thema eventuell auch in Vorbereitung der nächsten öffentlichen Stadtratssitzung, die am 30.01.2024 ab 17.00 Uhr wieder im Livestream übertragen wird, detaillierter informieren möchte, findet die Unterlagen über die Hoyerswerdaer Homepage im Block Rathaus - öffentliches Ratsinformationssystem. Einfach bei Textrecherche die Nr. BV0928-I-23 der Beschlussvorlage eingeben. Diese Suche führt u. a. zum "Endbericht EHK" sowie zur "Abwägung Stellungnahmen zum Entwurf". Die Beschlussvorlage wird unter TO 9 zur Abstimmung kommen.

Des Weiteren kommt man über diese Suche übrigens auch zur Anfrage AV0312-I-23. Sie beinhaltet die Anfrage von Herrn Sebastian Dömmel in der öffentlichen Stadtratssitzung vom 19.12.2023 zum Thema Kühnichter Heide, Bebauungsplan Nr. 33 sowie die Antworten von OB Torsten Ruban-Zeh.

Nick Jantschke schrieb am

Hallo Herr Kolodziej.

Danke für Ihre ehrlichen Worte, dass schätze ich sehr.
Im Kern mögen Sie recht haben. Im Endeffekt ist das halt unsere Demokratie. Wenn diejenigen, die unsere Vertreter gewählt haben, deren Entscheidungen nicht passen, dann müssen sie sich eben bei der kommenden Wahl anders entscheiden.
Bzgl. des Juristischen: Da können Sie sich sicher sein, dass alle großen Firmen auch Anwälte losgeschickt haben, schließlich soll ja alles förmlich sein. Aber wenn es am Ende weder Hand noch Fuß hat, kommen auch diese nicht weiter. Wie es sich mit den Bäumen verhält, kann ich Ihnen aber nicht sagen, aber ich denke auch da wird der eine oder andere schon was überlegt haben, was letztendlich wohl auch erfolglos war.
Ich denke bei dem Projekt schauen alle genau hin. Immerhin geht es hier um eine 20 Mio. Investition.
Nach dem Patzer mit den 3.000qm (was ich als Befürworter natürlich auch nicht schön fand) wird die Stadtverwaltung genauestens schauen. alles penibel einzuhalten und das ist auch richtig so.

Reinhard Ständer schrieb am

Als die Neustadt einst gebaut wurde, bekam jeder Wohnkomplex in seiner Mitte eine Kaufhalle. So konnte jeder zu Fuß auf kurzem Weg einkaufen gehen, ein Auto wurde nicht gebraucht. Sehr weitsichtig, weil gut fürs Klima. Nach der Wende wurde dieses kluge Prinzip zerstört, indem außerhalb der Stadt Supermärkte öffneten und die Kaufhallen verfielen. Einzige Ausnahme: Lausitzer Platz. Einkaufen jetzt vor allem dort, wo keiner wohnt. Zum Nachteil älterer Menschen oder jene ohne Auto. Und nun noch im WK IX, wo auch kaum jemand wohnt und auch nichts gebraucht wird.....

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