Gut sehen und rechtzeitig bremsen


von Tageblatt-Redaktion

Zu den Besuchern des Aktionstages gehörte auch Klaus Heine, hier auf dem Fahrradsimulator, beobachtet von Hans-Jürgen Hahn.
Zu den Besuchern des Aktionstages gehörte auch Klaus Heine, hier auf dem Fahrradsimulator, beobachtet von Hans-Jürgen Hahn.

Von Hagen Linke

Als Georg Kastner am Dienstag seinen Sehtest bei der Verkehrswacht in der Niederkirchnerstraße beendet hatte, konnte er sich den fröhlich-flapsigen Spruch nicht verkneifen: „Die Augen können drin- bleiben.“ Dass sich der Mann überhaupt beim Aktionstag zur Fahrradsicherheit beteiligte, hat mit Verantwortung und Neugier zu tun. „Es ist heutzutage wichtig, dass man auf dem Laufenden bleibt.“

Georg Kastner ist 80 Jahre alt. Er zählt damit zu einer Personengruppe, für die die Nutzung des Fahrrades nicht nur schwieriger wird, sondern auch gefährlicher, sagt Hans-Jürgen Hahn, langjähriger Leiter der Hoyerswerdaer Verkehrswacht. Motorik und Sehvermögen können im Alter stark nachlassen, anders als jüngere Leute verkraften Senioren Stürze weniger gut. Auch deshalb organisierte die Verkehrswacht diesen Aktionstag, in den die sonst separate Verkehrsschulung eingebunden war. „Dabei waren über 30 Leute“, freute sich Hahn.
Radfahrer waren in den vergangenen drei Jahren die Personengruppe, in der es in Hoyerswerda die meisten Verletzten bei Unfällen gab. 2013 waren es 47, ein Mensch starb sogar bei einem Unfall. An zweiter Stelle der Verletzten waren Pkw-Insassen (38). Die Zahl der Fahrradunfälle ist im Vergleich zum Jahr 2012 um acht auf 66 angestiegen. Bei 28 Unfällen waren die Radfahrer Verursacher, geht aus der Polizeistatistik hervor.
Sich und andere davor zu schützen geht nur über Übungen. Am Dienstag konnte man sich also auch auf einen Fahrradsimulator setzen, wurde mit Blick auf einen Bildschirm aufgefordert ordentlich in die Pedale zu treten und musste damit rechnen, dass plötzlich eine Kindergruppe auf die Straße rennt. Benutzer dieses Gerätes beschrieben den Test als „anspruchsvoll“. Doch so soll es auch sein, gefährliche Bereiche für Radfahrer gibt es in der Stadt einige – zum Beispiel auf der Bundesstraße Richtung Bröthen, der ein Radweg fehlt.

Ein weiterer Aktionstag zum Thema Fahrradsicherheit findet am 9. Oktober statt. Dann soll es in der Niederkirchnerstraße ähnliche Angebote wie am Dienstag geben. Einen Tag zuvor veranstaltet die Verkehrswacht wieder einen Aktionstag, der sich vor allem an (ältere) Pkw-Fahrer richtet – unter dem Titel „Mobil bleiben, aber sicher“. Angst um seinen Führerschein muss niemand haben. Die Tests und Aktionen sollen helfen, sein Können besser einzuschätzen und zu verbessern.



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