Großes Interesse am Schnuppertag im Berufsschulzentrum


von Tageblatt-Redaktion

Alina Lauke (links) stellte bei Kathrin Spieß mittels Maßband fest, wie weit die Schülerin bei Rumpfbeugen ihre Hände Richtung Boden strecken konnte
Alina Lauke (links) stellte bei Kathrin Spieß mittels Maßband fest, wie weit die Schülerin bei Rumpfbeugen ihre Hände Richtung Boden strecken konnte

Von Silke Richter

Vincent Kunze verzieht sein Gesicht. Zufriedenheit sieht jedenfalls anders aus. Der 15-Jährige ärgert sich nämlich über ein Testergebnis. Soeben hat der junge Mann aus der Oberschule Lohsa erfahren, dass im Bereich Fitness für ihn durchaus noch Handlungsbedarf besteht. Festgestellt haben das Alina Lauke und Kathrin Spies. Die beiden Schülerinnen absolvieren momentan am Beruflichen Schulzentrum „Konrad Zuse“ in der Kollwitzstraße ihr erstes Ausbildungsjahr. Die angehenden Erzieher betreuen an diesem Vormittag eine Station in der Turnhalle. Mittels Rumpfbeugen können Oberschüler dort erfahren, wie weit ihre Hände bei dieser Übung nach unten Richtung Boden gestreckt werden können. Das Maßband lügt nicht. Und dennoch: Vincents anfänglicher Ärger wandelt sich schnell in Motivation um: „Ich wollte diesen Test ja unbedingt machen, weil ich gesund bleiben und alt werden möchte, meint der 15-Jährige, der sich wenig später auch im Weitsprung und bei Gleichgewichtsübungen probiert. Die jeweils erreichten Ergebnisse werden detailliert aufgeschrieben und sofort ausgewertet. Die jeweiligen Analysen können die Schüler mit nach Hause nehmen.

Für den Motoriktest in der Turnhalle haben sich die meisten Oberschüler aus Lohsa, Lauta, Hoyerswerda, Wittichenau, Königsbrück, Oßling und Bernsdorf angemeldet. Im Vorfeld konnten sie aus dreißig Angeboten wählen. Auch der Ausbildungsbereich der Erzieher ist an diesem Tag sehr gefragt. Etwa dreißig Schüler erfahren in der ersten Etage des BSZ mehr über die unterschiedlichen Unterrichtsbereiche und spätere Aufstiegschancen durch Qualifizierungen. Der Spaß kommt an diesem Vormittag auch nicht zu kurz: „Sei nett zu mir, ich könnte später mal deine Kinder erziehen“, steht auf den einheitlichen blauen T- Shirts der zukünftigen Erzieher. Schulleiter Wolfgang Gössel sieht in dem Oberschultag, der schon seit mehreren Jahren am BSZ stattfindet und immer mehr Interesse bei Schülern findet, vor allem die Möglichkeit neben dem Tag der offenen Tür der am 7. März stattfindet, den möglicherweise künftigen Schülern das BSZ näher vorzustellen aber auch realistische Einblicke in die verschiedenen Berufe geben zu können: „Es passiert nicht selten, dass Jugendliche eine falsche Vorstellung von ihren Wunschberufen haben. Sie sehen zum Beispiel im Fernsehen, dass Krankenschwestern immer nur lustig wirken und Altenpfleger, die «nur» mal die Oma im Bett streicheln oder füttern. Die Realität sieht aber in diesen knallharten Jobs ganz anders aus“, so Wolfgang Gössel, der am gestrigen Vormittag den Schulalltag außer Betrieb genommen hat. Denn solch ein Schnuppertag für Oberschüler soll auch vorwiegend von BSZ-Schülern gestaltet werden. „Die Vertrauensebene ist dann eine ganz andere, wenn wir jungen Leute ins Gespräch kommen und Erfahrungen weitergegeben. Das funktioniert in diesem Fall so viel besser, als wenn diese Aufgabe nur von Lehrern übernommen wird“, meint auch Oberschülerin Nadine Krüger aus Hoyerswerda begeistert. Für sie stand nach der Veranstaltung fest: „Ich möchte hier am BSZ später eine Ausbildung zur Erzieherin machen“.



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