Große Sorgen im Elfgeschosser


von Tageblatt-Redaktion

Das Hochhaus am Knie in Hoyerswerda. Foto: Uwe Schulz
Das Hochhaus am Knie in Hoyerswerda. Foto: Uwe Schulz

Von Uwe Schulz

Wenn derzeit in Hoyerswerda die Feuerwehren ausrücken, dann fragt man sich sofort: Fahren sie wieder zum Hochhaus am Knie? Seit dem 9. November gab es hier für die Feuerwehr acht Einsätze, oftmals nur, weil die Brandmeldeanlage auslöste. Vor zwei Wochen wurde mit einem Deospray ein Rauchmelder ausgelöst, Tage später entleerte jemand einen Feuerlöscher in einem Flur. Dann brannte ein Zettel im Fahrradkeller.

Am Sonntag fuhren die Feuerwehren nach einem Alarm vor, ohne dass es brannte. Am Montagabend war es dann aber ernst. Flammen loderten im Keller. An zwei verschiedenen Boxen wurden Brandherde ausgemacht. Die Verqualmung im Haus war recht stark. Der Gestank zog in die Wohnungen, in die Kleidung. Adventsfreude sieht anders aus.

Die Brandursachenermittler waren natürlich am nächsten Morgen im Haus. Margitta Faßl, Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda, der das Gebäude gehört, sagt: „Die Polizei ging schon am Montag von Brandstiftung aus.“ Die Kellerboxen sind erst einmal nicht nutzbar. Dazu fielen teilweise im Haus Telefonie und TV- sowie Radio-Anschlüsse aus. Die Versorgung mit Strom und Wasser war aber nicht beeinträchtigt.

Die Polizei gab den Schaden mit 10 000 Euro an. Ob das reicht, ist unklar. Doch im Haus herrscht natürlich Angst. Gerade jetzt vor den Feiertagen. Und wer früh aus dem Haus geht, hat ein mulmiges Gefühl, ob heute wieder etwas passiert. Natürlich ermittelt die Polizei. Doch jeder fragt sich: Wer zündelt da?

Das fragt man sich mittlerweile aber auch im Westen der Altstadt. Samstagabend brannte hinter einer Garage ein Haufen Müll. Die Feuerwehr löschte. Es entstand praktisch kein Schaden. Am Sonntagabend löschte die Feuerwehr einen brennenden Papiercontainer im Bereich der Oberschule Am Stadtrand. Kurz vor 23 Uhr mussten die Einsatzkräfte nur ein Stück weiterfahren. In einem Garagenkomplex in der Ackerstraße loderten die Flammen an zwei verschiedenen Stellen.

Zum einen stand ein neben einer Garagenreihe abgestellter Isuzu Pickup in Flammen. Des Weiteren brannte in einer Garage die Einrichtung, sowie die darin abgelagerten Gegenstände. Eine weitere Brandausbreitung konnte verhindert werden. Die benachbarten Garagen wurden nach Abschluss der Brandbekämpfung mittels Wärmebildkamera kontrolliert.

Personen kamen in keinem der Fälle zu Schaden. Als die Polizei vor Ort eintraf, flüchtete ein unbekannter Mann in eine Gartensparte und ließ ein Fahrrad am Tatort zurück. Dieses stellten die Polizisten sicher, es wird nach Spuren untersucht. Also mühsame Puzzlearbeit. Hängen die einzelnen Ereignisse im Hochhaus zusammen, und die im Westen der Altstadt ebenso? Bei solchen Ermittlungen lässt man sich nicht in die Karten gucken.

Aber die Erfahrung zeigt, dass Zündler früher oder später verhaftet werden, entweder weil sie anhand von Spuren überführt werden oder einfach Fehler machen. Es gab auch schon ähnliche Fälle, da wurden in den Häusern Überwachungskameras installiert und die Täter spazierten gut identifizierbar mit Benzinkanister in der Hand daran vorbei.



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