Größerer Verkehrsverbund ist auf dem Weg

Hoyerswerda. VVO steht für Verkehrsverbund Oberelbe, ZVON für Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien. Bald sind die beiden Verbünde eines. Erst am Montag hatte der Bautzener Kreistag Landrat Udo Witschas (CDU) beauftragt, in den Verbandsversammlungen von VVO und ZVON einem Eingliederungsvertrag und einer Verbandssatzung für den Zweckverband Verkehrsverbund Ostsachsen zuzustimmen.

Nun wird gemeldet, dass die ZVON-Verbandsversammlung beschlossen hat, dem VVO beizutreten. Bis zum Jahresende würden die Beschlüsse in den Gremien des VVO folgen. Seitens der Kreisverwaltung war argumentiert worden, die durchs Kreisgebiet verlaufende Verbandsgrenze wirke sich auf viele Bahnreisende nachteilig aus.

Der angestrebte Zusammenschluss verfolge das Ziel, die Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs langfristig leistungsfähiger, agiler und zukunftssicher aufzustellen. Auch aufgrund von Großansiedlungen von Dresden bis Görlitz werde ein Mehrwert durch einen einheitlichen Verkehrsverbund gesehen. Einen ersten Fusionsversuch hatte es bereits 2012 gegeben.

Er scheiterte ebenso wie ein 2018 unternommener Versuch des Kreises Bautzen, aus dem ZVON auszutreten. Vom Kreistag hat Udo Witschas den Auftrag bekommen, vor allem auf eine schnellstmögliche Vereinheitlichung der Tarife hinzuwirken. Dazu heißt es in einer Mitteilung von VVO und ZVON:

Die Fusion der Verbände bietet die Chance, einen passenden neuen Tarif zu entwickeln. Dies wird nach der Verbandsfusion geschehen. Dabei werden lokale Besonderheiten und gewachsenen Strukturen ebenso berücksichtigt wie die wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen sowie die Landkreise und Städte.

Die beiden bisherigen Tarife sind 1998 bzw. 2001 gestartet und sind nicht nur grundsätzlich unterschiedlich, sondern stammen zudem aus einer Zeit mit anderen Rahmenbedingungen. Das Deutschlandticket und das Bildungsticket haben die Nachfrage völlig verändert, viele früher oft genutzten Tickets wie Monatskarten werden kaum noch erworben. Mit den neuen Möglichkeiten durch digitalen Vertrieb, wie es der VVO beispielsweise mit der App FAIRTIQ nutzt, gibt es zudem ganz neue Möglichkeiten, den Tarif zu gestalten. Diese Faktoren werden in den neuen Tarif für Ostsachsen einfließen. Fragen und Antworten zur Verbünde-Fusion

Zum Thema Tarifhöhe: Im VVO hat man für die Stadt Hoyerswerda in einem Pilotprojekt ein günstiges Tagesticket getestet, das stark nachgefragt wurde und daher nach Ende der Pilotphase auch heute noch angeboten wird. Solche Erfahrungen fließen mit in die Tarifentwicklung für Ostsachsen ein.