Grillplatz-Bau am Gondelteich ausgebremst


von Tageblatt-Redaktion

Gegrillt werden konnte gestern noch nicht. Aber die Bodenplatte ist fertig. Und es wurde schon über weitere Planungen diskutiert. Foto: Gernot Menzel
Gegrillt werden konnte gestern noch nicht. Aber die Bodenplatte ist fertig. Und es wurde schon über weitere Planungen diskutiert. Foto: Gernot Menzel

Von Mirko Kolodziej

Hoyerswerda bekommt einen öffentlichen Grillplatz – und schuld sind der Jugendstadtrat sowie das Erste Deutsche Fernsehen. Die ARD hatte vor mehr als zwanzig Jahren eine Sendung mit dem Namen „Jetzt oder nie“ im Programm. Moderator Ingo Dubinski bekam eine knappe Spanne an Zeit, um etwa einen Spielplatz zu bauen oder ein Haus zu sanieren. Der katholischen Landjugend Südoldenburg gefiel die Spiel-Idee und sie entwickelte die 72-Stunden-Aktion. In einem Dorf bei Vechta bauten Jugendliche schon damals einen Grillplatz. Inzwischen sind 24-, 36-, 48- oder 72-Stunden-Aktionen in ganz Deutschland verbreitet. Jugendliche können dabei zugunsten der Allgemeinheit anpacken.

An diesem Wochenende läuft die 48-Stunden-Aktion des Kreises Bautzen, bei der binnen zwei Tagen etwa die Trainingsstrecke der Jugendfeuerwehr in Geierswalde umgestaltet oder am Jugendhaus Lauta Fußballtore aufgestellt werden. Doch in Wittichenau wurden Oberschüler bei ihrer Aktion „Sattes Grün statt tristes Grau – wir gestalten den Schulhof “ ausgebremst. Benötigte Materialien wurden nicht rechtzeitig geliefert. Ähnlich ging es auch den Hoyerswerdaer Jugendstadträten, deren Vorgänger schon 2009 erstmals über den Bau eines öffentlichen Grillplatzes sprachen.

Denn das Vorhaben der Mädchen und Jungen, gestern unweit des Gondelteich-Ufers einen Grill zu maueren, konnte nicht umgesetzt werden. Die Bauarbeiter, die dafür Hilfe zugesagt hatten, hatten nämlich kurzfristig etwas anderes zu tun. Bekanntlich haben die niedrigen Zinsen der Baubranche einen ziemlichen Boom beschert.

Also muss nun ein neuer Termin zum Grill-Bau her. Die Bodenplatte ist allerdings schon da. Am Montag schaufelten die Jugendstadträte zunächst das notwendige Loch. „Der Boden war ziemlich hart“, schildert Jugendstadtrat Florian Gast. Fünf der jungen Leute brauchten daher gut eine Stunde, um die Baugrube ordentlich herzurichten. Dann wurde sie mit Holzleisten verschalt und am Dienstag kam der Beton. Obwohl es nun gestern mit dem Mauern nichts wurde, wollten die Jugendstadträte dennoch nicht untätig bleiben.

Sie ließen sich am künftigen Grillplatz auf einer Decke nieder und überlegten, was man künftig am neuen Treffpunkt so veranstalten und wie man ihn ausbauen könnte. Vielleicht mit einer Sitzbank? „Zwei“, meint die Chefin des Jugendstadtrats, Marianne Krupka. Die Unterstützung des Rathauses haben die jungen Leute jedenfalls. Eine Mitarbeiterin der Fachgruppe Schulen und Soziales im Bürgeramt hilft bei der Koordination und der Vermittlung der nötigen Kontakte. Eines braucht der gegenwärtige Jugendstadtrat, anders als seine Vorgänger dagegen offenbar nicht: Motivationshilfe. Dass das Projekt nun nach fünf Jahren Planung umgesetzt wird, ist sein Verdienst. Ihm war das bloße Reden nicht genug.



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