Grabanlage aus der frühen Eisenzeit

Wittichenau. In der vergangenen Woche entdeckte man auf einem Feld eine Grabanlage, datiert in der Zeit vor 2.500-2.600 Jahren. Es gibt aus dieser Epoche für diese Region hier keine Bilder oder Zeichnungen, keine Texte. Alles, was man heute dazu weiß, stammt aus Grabungen. „Mit Sicherheit handelt es sich um eine hochstehende Kultur“, erläutert Christoph Heiermann vom Landesamt für Archäologie. „Wir wissen, dass die Menschen Ackerbau und Viehzucht betrieben.“ Von hierarchischen Systemen ist auszugehen.
Aus anderen Untersuchungen ist bekannt, dass die Toten über mehrere Stunden einem Holzfeuer mit einer Temperatur von 800 Grad Celsius ausgesetzt wurden. Was dann noch an Knochenresten übrig blieb, wurde in anatomisch korrekter Reihenfolge in der Urne übereinandergelegt – Fußknochen unten, Schädelfragmente oben. Die Gräber, auch das bei Wittichenau gefundene, umfassen die eigentliche Urne mit dem Leichenbrand, aber auch Gefäße als Grabbeigabe. Die Archäologen gehen davon aus, dass die Menschen zu der Zeit hier eine Vorstellung vom Jenseits hatten. Und so wurde den Toten Speis und Trank mitgegeben. Bei anderen Grabungen fand man kleine Öfchen und einfache Trinkgefäße.
Was gefunden wird, wird eingemessen, kartiert und letztlich freigelegt. Wie üblich bei Grabungen in der Region werden die Funde des Tages zum Feierabend mitgenommen, um Diebstahl und Zerstörung zu verhindern. Einiges ist dabei in einem schlechten Zustand und muss mit Gips vor dem Transport stabilisiert werden, bevor die Konservierung erfolgt.
Einige Tage werden die Grabungen vor Ort noch andauern. Und auch wenn die Funde keine internationale Sensation sind, so wissen die Archäologen doch um den Wert eines jeden Fundes zur weiteren Verständnis der Zeit, aus der sie stammen.
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