Glockenstuhl-Montage in Hoyerswerdas Stadtzentrum


von Tageblatt-Redaktion

Per Laster kamen die rund 40 Balken für den Glockenstuhl gestern aus dem erzgebirgischen Thalheim. Vorsichtig wurden sie nach dem Abladen einzeln in den Turm gehievt. Foto: Mirko Kolodziej
Per Laster kamen die rund 40 Balken für den Glockenstuhl gestern aus dem erzgebirgischen Thalheim. Vorsichtig wurden sie nach dem Abladen einzeln in den Turm gehievt. Foto: Mirko Kolodziej

Von Mirko Kolodziej

Während gestern am Vormittag im Park am Martin-Luther-King-Haus die Laub-Kampftrupps unterwegs waren, rollte vor dem Kirchlein der evangelischen Neustadt-Gemeinde ein Laster aus dem Erzgebirge an. Geladen hatte er rund 40 Balken aus Eichenholz. Die Firma Glockenstuhlbau Müller aus Thalheim bei Stollberg brachte die Einzelteile für das Herzstück des neuen King-Haus-Glockenturms.

Die gute Tonne Holz, die da gestern per Autokran Stück für Stück vorsichtig durch eine der Schallöffnungen gehievt wurde, trägt künftig die drei Glocken im Turm, der schon am Ende der übernächsten Woche eingeweiht werden soll. Zuvor ist für nächste Woche eine Versammlung für die Anwohner des King-Hauses geplant, bei der unter anderem die Läuteordnung für den Glockenturm vorgestellt werden wird.

Das gestern aus dem Erzgebirge gelieferte Gebälk sollte nun nach menschlichem Ermessen länger an Ort und Stelle bleiben, als die Neustadt bisher existiert. Die Glockenstuhl-Bauer aus Thalheim schätzen vorsichtig, dass ihre Konstruktion locker um die 300 Jahre halten wird.

Eingehängt werden in den nächsten Tagen drei Zinnbronze-Glocken, die 1965 in Niedersachsen, nämlich in der Wilhelmshütte in Bockenem gegossen worden sind. Bestimmt waren sie für die damals gerade neu errichtete evangelisch-reformierte Erlöserkirche in Osnabrück. Seit Januar 2008 wird sie nun schon nicht mehr als Kirche genutzt, weshalb der Hoyerswerdaer Verein „Glocken für das King-Haus“ das Geläut bereits vor sieben Jahren erwerben konnte. Es wechselte dazumal für 7 500 Euro den Besitzer. Im Westfälischen ist man aber noch immer daran interessiert, weshalb zur Glockenturm-Einweihung am Ersten Advent auch Christen aus Osnabrück erwartet werden. Gegen 16.30 Uhr sollen die Glocken mit Durchmessern von 62, 77 beziehungsweise 84 Zentimetern erstmals die Vorweihnachtszeit einläuten. Anderthalb Stunden später soll die Gemeinschafts-Premiere in Verbindung mit dem Abendläuten der Johanneskirche sowie jenem der Kirche „Heilige Familie“ sein.

Die Handwerker müssen sich also beeilen, schließlich sind nur noch 16 Tage Zeit. Die Maler haben inzwischen ganze Arbeit geleistet und den Stahlbeton--Turm zweifarbig gestrichen. Anderthalb Wochen nach dem Richtfest erstrahlt er einerseits in Weiß und andererseits – angepasst an die King-Haus-Fassade – in Rotbraun. Auch die Türklappen vor den Schallöffnungen im Turm sind montiert. So wird nun langsam wirklich Realität, was das TAGEBLATT 2006 mit der launigen Überschrift „Aus King-Haus wird Kling-Haus“ beschrieb. Für die evangelischen Christen der Neustadt ist der Glockenturm so eine Art vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Die King-Haus-Gemeinde feiert nämlich im kommenden Jahr ihr 50. Gründungsjubiläum.



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