Gitarrenspiel ist ihr Leben

Von Katrin Demczenko
Ein Jubiläumskonzert anlässlich seines 20-jährigen Bestehens gibt das Hoyerswerdaer Gitarrenorchester „Iuventa musica“ am jetzigen Sonnabend, dem 28. Juni, in der Lausitzhalle am Lausitzer Platz. Dass es Iuventa musica überhaupt gibt, ist vor allem Christel Lange zu verdanken.
Die klassische Gitarrenausbildung sowie die mit dem Instrument mögliche Ensemble- und Orchesterarbeit war in Hoyerswerda von 1964 bis 2008 vorrangig mit ihrem Namen verbunden: Christel Lange. Sie kam 1964 ins Kreiskulturhaus Hoyerswerda, um ihr Anerkennungsjahr als Gitarrenlehrerin zu absolvieren und bildete im Reichsbahnklubhaus, wo sie arbeitete, mit ihren Schülern sofort ein klassisches Gitarrenorchester und ein -sextett. 1971 wechselte Christel Lange an die Musikschule Hoyerswerda, um die Gitarrenausbildung aufzubauen, zu der für sie auch das Kammermusikspiel gehörte. Schnell brachte die Vollblutgitarristin ihre Schüler auf ein hohes Niveau. Sie erspielten sich eine Reihe von Medaillen und anerkennenden Diplomen bei DDR-Leistungsvergleichen.
Nach der friedlichen Revolution von 1989 taten sich Wege der musikalischen Zusammenarbeit mit Gitarrenorchestern der Bundesrepublik auf, die Christel Lange mit ihren Schülern nutzte. Der erste Partner wurde das Gitarrenensemble aus Hagen a.T.W.. Der Kontakt entstand über eine Freundschaft. „Mein Vater, Klarinettist an der Philharmonie Dresden, hatte eine Freundin in Osnabrück, die Klavier spielte. Sie wiederum kannte Siegfried Hillebrand, der in Hagen das Gitarrenensemble leitete“, schildert Christel Lange. Im Frühjahr 1990 wurde sofort eine Konzertreise der Hoyerswerdaer Musikschule dorthin organisiert und Gitarristen sowie Flötisten traten als Kammermusikensembles auf.
1994 gründete die Gitarrenlehrerin schließlich zusammen mit Jens Uwe Smilowsky und einem großen Teil ihrer Schüler das Orchester „Iuventa musica“. Mit ihm nahm sie in den Jahren 2000, 2004 und 2008 am Deutschen Orchesterwettbewerb teil und erreichte zunächst 3. und später einen 1. Platz. 2012 konnte das ehemalige Orchestermitglied Franziska Robel, die Ende 2008 die Ensembleleitung und den Taktstock übernommen hatte, die Erfolgsserie fortsetzen.
„Solche Wettbewerbe schweißen ein Orchester zusammen“, sagte Christel Lange und: „Ich hätte ohne Ende proben können, weil ich so ein tolles Team hinter mir hatte.“ Dazu gehörten vor allem die Eltern der Ensemblemitglieder, ohne die die jährlichen Orchesterlager und -feste nicht möglich gewesen wären. Aber neben den Wettbewerben fanden immer wieder Auftritte mit den Gitarrenensembles „Saytenspygel“ Hagen a.T.W. und Rheine 1983 e.V. statt. Als bedeutendstes Projekt erinnerte Christel Lange das Musikprojekt „Oz – ein musikalisches Märchen mit Ballett“ im Jahr 2006: Hier spielten Gitarristen aus Hoyerswerda und Rheine sowie vom Tanzensemble der Kunstschule Liberec (Tschechien) mit und traten mehrfach auf.
Weil aber das klassische Gitarrenspiel der wichtigste Teil in Christel Langes künstlerischem Leben ist, hat sie schon 2004 an ihrem neuen Wohnort, also in Dresden, ein weiteres Gitarrenensemble aufgebaut. Mitspieler sind viele Instrumentalisten, die schon bei „Iuventa musica“ gespielt haben und nun in Dresden studieren.
Sie alle geben am 28. Juni um 16 Uhr in der Lausitzhalle zum 20. Geburtstag von „Iuventa musica“ unter Stabführung von Franziska Robel das eingangs erwähnte Jubiläumskonzert. Als Gäste treten an diesem Tag in Hoyerswerda die Gitarrenensembles aus Hagen a.T.W. und Rheine sowie das Bundinstrumentenorchester vom Heinrich-Schütz-Gymnasium Dresden auf.
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