Gespräch der Woche: Frischer Blick auf die Neustadt


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Im Vergleich mit anderen Siedlungen relativ kurz, nämlich nur 68 Jahre, ist die Geschichte der Hoyerswerdaer Neustadt. Und doch ist seit der Grundsteinlegung 1957 im WK I so viel passiert, dass es inzwischen buchstäblich ganze Bücher füllt. Daher kann man, wenn man sich das eine oder andere Detail etwas näher ansieht oder erklären lässt, auch immer noch etwas Neues entdecken.

Getan hat das jetzt eine junge Frau, die noch nicht geboren war, als im Jahr 2000 die ersten 60 Neubauwohnungen wieder verschwanden – mit dem Abriss des Hauses Schöpsdorfer Straße 8-11 im WK VIII. Wir haben mit Charlotte Solibieda über ihren Blick auf die Neustadt gesprochen:

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Kommentare zum Artikel:

Toni Schneider schrieb am

Die Wahl von Frau Solibieda, sich im Rahmen ihres Bachelor of Laws (rechtswissenschaftlich geprägter Studiengang) mit der Stadthistorie und Stadtentwicklung zu befassen, ist aus meiner Sicht durchaus ungewöhnlich. Als Studentin der Rechtswissenschaften, mit einem Schwerpunkt auf der Inneren Verwaltung, liegt ihr Fokus normalerweise auf rechtlichen und administrativen Fragestellungen. In diesem Kontext sollte man annehmen, dass ihre Abschlussarbeit vor allem komplexe, gesetzliche Themen behandelt, die für die Verwaltung von Städten und Kommunen von Bedeutung sind. Stattdessen widmet sie sich einem Thema, das traditionell eher den Kulturwissenschaften zugeordnet wird – der Geschichte und Entwicklung einer Stadt. Diese Entscheidung erscheint, vor allem im Rahmen eines rechtswissenschaftlichen Studiums, wenig naheliegend.

Dass interdisziplinäre Ansätze in der Forschung durchaus bereichernd sein können, steht außer Frage. Sie ermöglichen neue Perspektiven und Verknüpfungen, die sonst unberücksichtigt blieben. In diesem Fall könnte es durchaus interessant sein, wie eine rechtswissenschaftliche Herangehensweise an Stadtentwicklung neue Erkenntnisse zu rechtlichen Aspekten des urbanen Wandels liefern kann.

Ich selbst arbeite ebenfalls an einer Bachelorarbeit, in der die Stadtentwicklung ein kleiner Teil eines weitaus umfassenderen, kulturwissenschaftlich geprägten Themas ist. Dabei komme ich aus den Kulturwissenschaften und beschäftige mich unter anderem mit der digitalen Gesellschaft, einem Bereich, der mehr und mehr an Relevanz gewinnt. Auch wenn Stadtentwicklung in meinem Fall nur ein Teilaspekt ist, beziehe ich mich auf kultur- und technikwissenschaftliche Perspektiven, die meiner Ansicht nach für die heutige Diskussion über Stadt und Gesellschaft unerlässlich sind.

Es ist durchaus positiv, wenn Studierende Interesse an ihrer Heimatstadt Hoyerswerda zeigen, und solche Themen sicherlich auch im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit betrachtet werden können.

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