Gelungene Heimpremiere


von Tageblatt-Redaktion

Alexander Canbek erzielte bis zur Pause fünf Treffer für den LHV Hoyerswerda. Einen weiteren ließ er in der 2. Halbzeit folgen, ehe er nach einem groben Foul – das mit Rot geahndet wurde – verletzt ausscheiden musste.  Foto: WM
Alexander Canbek erzielte bis zur Pause fünf Treffer für den LHV Hoyerswerda. Einen weiteren ließ er in der 2. Halbzeit folgen, ehe er nach einem groben Foul – das mit Rot geahndet wurde – verletzt ausscheiden musste. Foto: WM

Der LHV Hoyerswerda holt in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den HC Einheit Halle den ersten Punktspielsieg. Endergebnis: 28:26 (16:13)

"Vielen Dank für diese tolle Stimmung. Es hat heute wirklich Spaß gemacht, hier zu spielen.“ Halles Trainer Martin Ostermann war sichtbar beeindruckt vom Flair im Hoyerswerdaer BSZ. Unter dem tosenden Lärm der leider nicht ganz ausverkauften Halle hatten sich die Handballer aus Hoyerswerda und Halle einen lange Zeit spannenden Kampf um die zwei zu vergebenden Punkte geliefert.
Ein Kompliment an seine Mannschaft vergab LHV-Trainer Matthias Allonge: „Wie die Mannschaft die Verletzungsausfälle von Ringo Schäfer und Alexander Canbek weggesteckt hat, nötigt Respekt ab. Die anderen sind da nahtlos in die Bresche gesprungen.“

Los ging es wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Beide Mannschaften drückten aufs Tempo. Der LHV etwas effektiver, legte gleich zwei Tore zwischen sich und die Hallenser. Doch der erste Schreck sollte nicht lange auf sich warten lassen. Gerade einmal sieben Minuten gespielt, humpelte LHV Spielmacher Ringo Schäfer ohne Fremdeinwirken vom Feld. Mit dick bandagiertem Oberschenkel war für den Linkshänder Feierabend. Roy Kalweit nahm seine Position ein.
Der HC Einheit fand jetzt etwas besser ins Spiel und drehte das 4:2 (5.) der Hausherren in eine eigene Führung. Drei technische Fehler der Lausitzer in Folge führten zu einer frühen Auszeit durch Matthias Allonge (9.). Bis zum 11:10 (23.) konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen. Matthias Allonge bemängelte gerade in dieser Phase „eine Chancenverwertung, die nicht effektiv genug war.“ Elf Fehlwürfe in Durchgang eins sind die Zahlen dazu. Dass der LHV dennoch mit einem Drei-Tore-Plus (16:13) in die Kabine gehen konnte, lag an dem glücklichen Händchen des LHV-Trainers. Dieser warf Mitte der 1. Halbzeit Alexander Canbek ins Spiel, der sich bis zur Pause mit gleich fünf Treffern „bedankte“.

Ausgeglichen und mit einigen Fahrkarten auf beiden Seiten ging es nach der Pause weiter bis zum 18:15 (37.). Es folgte der erste Kulminationspunkt des Spiels. Der Hallenser Axel Steinbach holte mit einem wirklich groben Foul Alexander Canbek aus der Luft. Für die bis dahin jeweils auffälligsten Akteure beider Mannschaften war damit das Spiel passe. Während „Ottl“ minutenlang behandelt werden musste, hielten die souverän agierenden Schiedsrichter dem Hallenser Torschützen vom Dienst ohne auch nur eine Sekunde zu zögern den Roten Karton vor die Nase (38.).
Die offene Linksaußen-Position des LHV besetzte wieder Steve Däumel, der später ebenfalls noch in den Mittelpunkt des Geschehens rücken sollte. Die 18:15-Führung bauten die Hausherren jetzt bis auf fünf Treffer aus. (22:17/43.). Doch es sollte noch einmal richtig spannend werden. Vier Tore in Folge für die Gäste und es stand plötzlich nur noch 22:21. Ein Ausgleich hätte das Spiel kippen können, doch den ließen die „Grünen“ nicht zu - vorerst.
Mit wechselseitigen Treffern behaupteten die Sachsen ihren Vorteil (24:22/50.). Dann die zweite Szene, die die Gemüter erhitzte. Der beim Tempogegenstoß bereits abgesprungene Steve Däumel wird vom Hallenser Thiele derart attackiert, dass er die Körperkontrolle verliert. Auch diesmal zögerten die Thüringer Referees keine Sekunde: Rot für den Hallenser (50.).

Wer jetzt dachte, das Spiel würde zum Selbstläufer, hat nicht mit der „Jetzt-erst-recht-Einstellung“ des Ostermann-Teams gerechnet. Jetzt jeglicher Wechseloptionen selbst beraubt, schafften die Drittligaabsteiger vier Minuten vor Schluss sogar den Ausgleich (25:25).
Doch jetzt kam zum Tragen, was Matthias Allonge angekündigt hatte: „In engen Phasen soll sich die Mannschaft an ihm orientieren“, hatte der Trainer einst die Verpflichtung von Andreas Schütz kommentiert. Defensiv bildete der 32-Jährige zusammen mit Conni Böhme und Nico Pollack ein unüberwindbares Zentrum des 6-0-Abwehrriegels, offensiv erzielte er mit einer wuchtigen 1:1-Situation das entscheidende 27:25 in der vorletzten Spielminute.

LHV Hoyerswerda mit: Zeithamel, Reißky - Canbek (6), Kalweit (6/1), Däumel (5), Baase (3), Böhme (2), Devantier (2), Sieber (2), Eckert (1), Schütz (1), Pollack, Schäfer



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