Geburtstag im Stadtzentrum


von Tageblatt-Redaktion

Von Uwe Schulz

Wer am Wochenende auf dem Lausitzer Platz feierte, der konnte sich in einer bedeutend größeren Stadt wähnen, als es Hoyerswerda ist. Die Stadt lebte und bebte. Das ist nicht immer so, aber seit nunmehr zwanzig Jahren wird das Stadtzentrum seinem Namen auch gerecht. Zuerst war da 1968 das Centrum-Warenhaus, dann kam 1984 das Haus der Berg- und Energiearbeiter und zwischen ihnen lag der große Platz, dessen südwestliche Fassung fehlte. Die kam erst Mitte der 1990erJahre, als das Kaufhaus schon zu Karstadt gehörte und das Kulturhaus in Lausitzhalle umbenannt worden war.

Zuerst entstand C & A und dann zirkelte die ECE das Lausitz-Center in das übrig gebliebene große Baufeld zwischen Ehrenhain und Lausitzer Platz, flankiert von der Stadtpromenade und eingeschnitten vom Elfgeschosser in der Einsteinstraße. Im April 1994 der erste Baggerhub im kleinen Rahmen, im Mai des Folgejahres das Richtfest und am 31. August 1995 schließlich die Eröffnung. Und die wurde groß gefeiert. In Verbindung mit Karstadt und C & A war hier ein Einkaufszentrum entstanden, das weit in die Umgebung strahlte und Kundschaft lockte. Und es immer noch tut.

 Einige Mieter wie Douglas, Hussel oder auch Tageblatt sind Mieter der ersten Stunden, und immer noch da. Der neueste Mieter, Asia-Imbiss Mr. Binh Dinh, hat erst am Samstag neu geöffnet. Die Vermietung der Geschäfte in der Mall unterliegt natürlich einem Kommen und Gehen. Großen Leerstand gab es aber nie wirklich. Wer heute durch das Lausitz-Center geht, der sieht ihm seine zwanzig Jahre nicht unbedingt an. In der Gestaltung innen wie außen ist es ein Center wie so viele andere auch. Es blieb aber gestalterisch nie stehen, passte sich immer neuen Gegebenheiten an. In den ersten Jahren mussten noch Parkgebühren gezahlt werden. Längst kann man hier kostenfrei stehen. Und gab es anfangs eine gewisse Unterversorgung an Gastronomie, so kann man darüber längst nicht mehr klagen. Das mit der Centererweiterung zerschlug sich. Anstelle dessen gab es die kleine Variante mit der Ãœbernahme des Karstadt-Gebäudes. Wenigstens dessen Erdgeschoss wird jetzt wieder genutzt. Die beiden Obergeschosse sind nach wie vor kreativer Freiraum.

Wer übrigens die Bodenplakette sucht, die vor 20 Jahren im mittleren Lichthof des Lausitz-Centers eingelassen wurde und an die Erbauung des Centers erinnert, der kann sie gar nicht finden. Laut Center-Manager Dieter Henke ruht sie genau unter dem Sitzbereich der Center-Lounge. Wenn man hier sitzt, kann man schön gucken und Leute studieren, etwas essen und trinken. Rein optisch könnte das überall sein – abgesehen vom „Mysticus“ und vor allem den Menschen, die man hier trifft. Genau deshalb ist die Mall ein echtes Stück Hoyerswerdaer Stadtzentrum.



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