Garagen bleiben beliebt in Hoyerswerda


von Tageblatt-Redaktion

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Von Uwe Schulz

Die Einwohnerzahl hat sich längst halbiert, Tausende Wohnungen wurden in Hoyerswerda abgerissen. Doch bei den Garagen sind bis auf wenige Ausnahmen alle stehen geblieben. Ob das immer so bleiben wird, ist allerdings unklar. Als es vor einigen Monaten darum ging, dass eine Firma auf den Garagen im Industriegelände Solaranlagen installieren würde, versicherte die Stadt den Garagenvereinen zwar, dass die bestehenden Pachtverhältnisse bis 2038 gesichert sind. Doch eine Bestandsgarantie für die Garagen selbst kann und will die Stadt gar nicht geben. Denn damit wären alle Risiken auf die Kommune übergegangen. Und das ohne Gegenleistung. Sieht es also etwa nicht gut aus für Hoyerswerdas Garagen?

Ramona Perko, Sachbearbeiterin beim städtischen Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, verneint. Vermietungsprobleme habe man keine. Garagen haben nach wie vor Zukunft. Rund 6 600 Garagen gibt es in Hoyerswerda auf städtischem Grund und Boden. Zu DDR-Zeiten war es üblich, dass Gebäude und Grundstück nicht zwangsläufig den gleichen Eigentümer haben. Heutzutage kann nach geltendem Recht der Flächeneigentümer dem Immobilienbesitzer einfach fristgerecht kündigen. Die mit der deutschen Wiedervereinigung vereinbarte Kündigungsschutzfrist endete nämlich Ende 2006. Die Stadt Hoyerswerda machte davon keinen Gebrauch und hat das auch nicht vor. Kommen doch so jährlich Pachteinnahmen in sechsstelliger Höhe zusammen. Und dass es für Bauvorhaben irgendwo derartigen Platzmangel gibt, dass man dafür die Flächen von Garagen benötigen würde, ist aus heutiger Sicht absurd.

Ramona Perko verwaltet rund 1 300 Pachtverträge. Die meisten Garagengrundstücke sind als Pakete an Garagengemeinschaften verpachtet, die sich dann intern um Nutzer kümmern. Für weit über 1 000 Grundstücke gibt es hingegen Einzelpachtverträge. Auch die darauf befindlichen Garagen stehen nicht einzeln, sondern stets in Form von Garagenkomplexen, wobei der kleinste in Hoyerswerda sechs Garagen umfasst und der größte 1 230. Und sollte sich mal ein Garagenverein auflösen, ist das für die Garagenbesitzer auch nicht tragisch. In der Goethestraße wurden in einem solchen Fall eben elf Einzelpachtverträge angefertigt.

Garagen sind immer noch begehrt. Längst nicht in allen steht ein Auto. Wenn man sie nicht gerade gewerblich als Produktionsfläche nutzt, kann man in ihnen so ziemlich alles machen, was man will. Garagen sind längst auch Lagerräume und Hobbywerkstätten für den privaten Gebrauch geworden. Jedenfalls, wo das möglich ist. Zum Beispiel dürfen in den nach wie vor beliebten Hochgaragen in Kühnicht und im WK VIII keine Möbel oder Kraftstoffe gelagert werden. Allein im Hochgaragenkomplex in der Merzdorfer Straße gibt es 694 Garagen, von denen vierzig der Stadt Hoyerswerda gehören. An Nachfrage herrscht kein Mangel. Rund 70 Pachtverträge werden mittlerweile pro Jahr geändert, wohlgemerkt nur bei den Einzelverträgen. Der Verkauf der Garage selbst ist reine Privatsache. Auch um den Kaufpreis kümmert sich die Stadt nicht. Das regelt der Markt.

Neupächter zahlen nach neuester Regelung übrigens 55 Euro Pacht jährlich an die Stadt. Und wie viele Garagen in den großen Vereinen den Besitzer wechseln, das ist bei diesen Zahlen noch nicht einmal berücksichtigt.

Ähnlich sieht es bei den Gärten aus. Das meiste Gartenland ist an den Verband der Kleingärtner als Generalpächter verpachtet. Nur 265 einzelne Gärten, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, gehören direkt der Stadt Hoyerswerda. Viele davon befinden sich im Bereich der ehemaligen Kläranlage an der Spremberger Chaussee oder auch an der verlängerten Heinestraße. „Wir haben überhaupt keine Veranlassung, an der Verpachtung etwas zu ändern“, so die Auffassung bei der Stadt Hoyerswerda. Natürlich wird registriert, dass es sich für Gartenbesitzer immer schwerer gestaltet, Gärten weiterzugeben. Die Kommune hat auch schon baulich abgeräumte Flächen wieder zurückübernommen.

Und so wird man in den kommenden Jahren die Entwicklung bei den Gärten und den Garagen gut beobachten. Ramona Perko denkt, dass es in beiden Fällen Bereiche geben wird, wo die Nachfrage nachlässt, andererseits gerade Innenstadtgaragen sich auch in vielen Jahren noch großer Beliebtheit erfreuen werden.

Wo gibt es denn das neue Handels-Angebot zu sehen?
Auf der Internetseite hoyerswerdsche.de schalten wir jetzt eine Such- und Find-Funktion frei, die für die Stadt Hoyerswerda und den Altkreis Hoyerswerda gilt. Wer hier sein Angebot oder seine Suchanfrage einstellt, wird sie ab dem Tag des Einstellens drei Monate lang online belassen können. Dann wird der Eintrag von der Plattform entfernt. Es sei denn, er wird erneuert. Der Eintrag wird natürlich auch wieder runtergenommen, wenn Kauf oder Verkauf vor Ablauf der Frist zustande gekommen sind und der Eintrag nicht mehr benötigt wird. Das geht zwar auch anderswo. Wir werden aber zusätzlich regelmäßig in der gedruckten Ausgabe von TAGEBLATT auf aktuelle Einträge hinweisen und somit auch Leute erreichen, die nicht oder nur sporadisch das Internet nutzen.

Wie kommt mein Angebot, meine Suche in dieses Portal?
Einfach montags bis freitag zwischen 9 und 18 Uhr in den SZ-Treffpunkt im Lausitz-Center Hoyerswerda kommen und den entsprechenden Bogen ausfüllen. Wer Garage oder Garten anbietet und dies gern mit einem Foto garnieren möchte – einfach in digitaler Form oder als Papierabzug mitbringen. Wir setzen das Bild dann zusammen mit der Annonce in unser Portal. Und wir weisen eben im TAGEBLATT auf neue Angebote/Suchen hin. Der Kontakt zwischen Anbieter und Interessenten, die Verhandlungen zur Kaufsumme werden direkt zwischen den Partnern abgewickelt und nicht von TAGEBLATT vermittelt.

Was kostet das?
Die drei Monate Online-Präsenz kosten einmalig 20 Euro. Der Satz gilt auch, falls das Angebot oder die Suche schon einen Tag oder eine Woche nach der Veröffentlichung von Erfolg gekrönt sind.



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