Futuristisches Hoyerswerda


von Tageblatt-Redaktion

Schaut mal, dort schwimmt ein Haus! Dass auf der Schwarzen Elster in Hoyerswerda künftig gewohnt werden kann, das können sich die Schülerredakteure sehr gut vorstellen.
Schaut mal, dort schwimmt ein Haus! Dass auf der Schwarzen Elster in Hoyerswerda künftig gewohnt werden kann, das können sich die Schülerredakteure sehr gut vorstellen.

Schule – Tablets statt Fachbücher
In der Schultasche jedes Hoyerswerdaer Schülers befindet sich ein E-Book statt fünf gedruckter Bücher für jedes Fach. Schüler schreiben nicht mehr in Hefter, sondern nutzen Tablet-PC. Es gibt keine langweiligen grünen Tafeln mehr, auf denen mit Kreide geschrieben wird, denn in jedem Klassenraum befindet sich eine interaktive Tafel. Und der Unterricht selbst? Im Geschichtsunterricht steht beispielsweise gerade sächsische Historie auf dem Programm. Während der Lehrer etwas über die Schlösser Augusts des Starken erzählt und darüber, wie die Menschen damals gekleidet waren, werden auf jede Wand des Klassenraums 3-D-Bilder von Adligen in prächtigen Kleidern und dem Inneren des Dresdner Schlosses projiziert. Schüler haben das Gefühl, im Ballsaal zu stehen. Man hört damals typische Musik, sieht die Grafen und Gräfinnen um sich herumtanzen… Schüler sehen sich nicht nur einfach einen Film an, sondern sind mittendrin. Analog findet solch „anschaulicher“ Unterricht auch in anderen Fächern statt. Wer würde da nicht gern zur Schule gehen?

Verkehr – Abheben in Hoyerswerda
Der technische Fortschritt hat neue Methoden für Fortbewegung und Transport hervorgebracht, welche sich natürlich auch in Hoyerswerda durchgesetzt haben. Autobahnen werden nur noch von riesigen Lkw benutzt, welche Fracht transportieren. Die Laster fahren nicht auf Rädern, sondern schweben einen halben Meter über dem Boden lautlos auf Luftkissen dahin. Die Straßen in den Städten sind zu Fußgängerzonen geworden. Hoch über den Köpfen der Passanten ziehen leise die aktuellen Automodelle dahin. Sie sind an der Unterseite mit kleinen Düsen ausgestattet, die es ihnen erlauben in einigen Metern Höhe zu schweben. Mehrere am Gefährt angebrachte Kaltstrahlturbinen sorgen für den nötigen Vortrieb. Jedes Auto ist mit einem modernen Navigationssystem und Assistenzsystemen ausgestattet, die das Fahrzeug jederzeit in der Spur halten. Dadurch sind Unfälle so gut wie unmöglich.
Im öffentlichen Personenverkehr werden Magnetschwebebahnen eingesetzt. In fünf Metern Höhe verläuft ein magnetisches Schienennetz über das die Züge mit hoher Geschwindigkeit dahin schweben. Mehrere Linien, die alle zehn Minuten am Knotenpunkt Lausitzer Platz zusammenlaufen, durchziehen das Stadtgebiet. Die Flugzeuge der neusten Generation bieten Platz für 600 Passagiere und jagen mit doppelter Schallgeschwindigkeit durch die Lüfte. Davon ist im Innenraum dank Beschleunigungsdämpfern und Schallisolation nichts zu spüren. Natürlich besitzt auch Hoyerswerda einen Flughafen, der auf grund der Lärmbelästigung außerhalb der Stadt liegt. Mit dem Transrapid oder einer der schwebenden Taxikugeln ist er bequem zu erreichen. Die Taxis verfügen über ein intelligentes Steuerungssystem, dass auf Sprachbefehle reagiert und das Taxi ohne Fahrer durch die Stadt lenkt. Die Fahrgäste können in der Zeit die bequemen Sitze und den Ausblick durch die Frontscheibe genießen.

Kommunikation – eher unpersönlich
Die persönliche Kommunikation wird sich auf das Nötigste beschränken. Der Gedankenaustausch wird per Telepathie stattfinden. Wohnungsmieter werden zum Beispiel mit ihren hochmodernisierten Heimen in Hoyerswerda sprechen. Den darin enthaltenen Computern teilen sie nur noch ihre Wünsche und Probleme mit, welche diese dann erfüllen und lösen werden. Beziehungsprobleme? Das Psychologie-Programm weiß Rat. Die Milch ist alle? Der Kühlschrank schickt dem nahen Supermarkt eine Einkaufsliste. Prompt steht das Gewünschte vor der Tür. Schreiben und lesen wird kaum noch jemand, denn Papier gibt es nicht mehr. Digitale Geräte liefern Neuigkeiten oder funktionieren als Diktiergerät mit Mitschreib-Funktion.

Freizeit – individuelle Möglichkeiten
Nachmittag. Freizeit für Jugendliche, Zeit für eine Verabredung mit Freunden. Ein Konferenzanruf mit dem Smartphone. Alle erscheinen als Hologramme. Sie beschließen, in den Jugendclub zu gehen, um dort ein wenig zu „chillen“. Das ist auch in 100 Jahren noch gefragt. Im Club ändert sich beim Eintreten die Farbe des Raums in grün, und coole Musik geht an. Der Raum fühlt, was die Gäste tun wollen, wie ihre Stimmung ist. Wieder allein zu Hause, ist „zocken“ angesagt. Dazu geht man in eine Art Computerhöhle mit dem Umriss des eigenen Körpers – der Eintrittskarte in die virtuelle Welt des gewählten Spiels. Der Spieler selbst ist praktisch seine eigene Spielfigur. Das Spiel wird unterbrochen: Ein Freund ruft via Skype an. Ja, manchmal wird auch diese veraltete Technik noch genutzt. Er hat eine Frage zu den heutigen Hausaufgaben. Da kann nur eine Internet-Suchmaschine helfen: Also, eine entsprechende Brille aufsetzen, die durch ein „Hallo“ eingeschaltet wird. Daraufhin wird die Startseite der Suchmaschine auf den Gläsern eingeblendet. Durch eine Spracheingabe wird der Suchbegriff eingegeben, und durch weitere Sprachbefehle erhält man die gewünschte Antwort. Mit einem „Auf Wiedersehen“ geht das Internet aus, kann die Brille abgesetzt werden. Oh, Abendbrotzeit. Mit der Familie sitzt man auch in Zukunft gern am Tisch! Einmal schnippen – und alle Rechner und Geräte sind erstmal aus. Praktisch, oder?

Reisen – über diese Welt hinaus

In der Zukunft werden Träume zur Realität. Orte, die man vorher nur von Bildern kannte, sind jetzt so einfach zu besuchen wie das Nachbarhaus. Der Schlüssel dafür ist weder Beamen noch Teleportieren, sondern die neuste Technologie. Mit Hochgeschwindigkeitsflugzeugen kann man in wenigen Minuten an jeden Ort der Erde gelangen, und dort alles von Abenteuer- bis Wellness-Urlaub erleben. Wie bereits erwähnt, ist das Abheben auch vom Hoyerswerda International Airport möglich. Ohnehin haben sich die Stadt und seine Seenland-Umgebung zur florierenden Urlaubsregion mit glasklarem Seewasser gemausert. Wer möchte, kann hier in ein Unterwasserhotel einchecken. Wie wäre es mit einem Trip im gläsernen U-Boot im Geierswalder See? Normale Kreuzfahrten sind Schnee von gestern, zukünftig lässt man sich, wenn man das nötige Kleingeld hat, vielleicht sogar vom Luxushotel direkt an der Haustür abholen, um dann ans Wunschziel zu reisen. Vorteil ist natürlich, dass man dort nicht nur auf den Ozean beschränkt ist. Besonders große Abenteurer können sich über ein anderes Transportmittel freuen – die Rakete. Wer würde denn nicht gerne die staubige Landschaft des Mars zu Fuß erkunden oder sich mit Blick auf die Erde im Liegestuhl sonnen? Menschen, die keine Zeit zum Verreisen haben, verbringen den Urlaub zu Hause. Damit ist nicht der im Garten gemeint, sondern ein künstlicher Urlaub. Dafür muss man einen Spezialisten aufsuchen. Der schickt seine Klienten auf eine gedankliche (Wunsch-)Traumreise. Die dauert gefühlt wochenlang, tatsächlich vergehen nur wenige Minuten. Wie das im Einzelnen funktioniert, werden Medizinstudenten in ein paar Jahren an der Uni lernen.

Wohnen – auf und unter der Elster
„Soll sich Ihre Wohnung in der Erde, auf dem Wasser, in der Luft oder lieber altmodisch auf dem Boden befinden?“ Das würde ein Makler fragen, wenn jemand in 100 Jahren nach Hoyerswerda ziehen würde. So könnte die Stadt dann ausschauen: Neben nostalgischen Reihenhäusern aus Stein wölbt sich ein Netz von Luftwohnungen über die Stadt. Sie bestehen aus gummiartigen Material und lassen sich wie Fahrstühle auf- und absenken. Auf der Schwarzen Elster fahren munter schwimmende Häuser umher. Manchmal geht eins auf Tauchstation. Weiterhin fallen Schornsteine mitten auf der Wiese auf, denn darunter liegen Untergrundwohnungen. Zudem kann man die Spitzen der hohen Wolkenkratzer nur erahnen. Man erschreckt leicht, wenn sie plötzlich die Form und Position ändern. Zudem lässt sich die Wohnung nach Belieben an die Wünsche des Bewohners anpassen: Durch simulierte Raumgestaltung wechselt das Schlafzimmer auf ein Bett mitten im Wald. Und das durch den bloßen Gedanken des Benutzers! Außerdem wird der Begriff „Hausarbeit“ abgeschafft, denn die Wohnung reinigt sich selbst, kocht und entsorgt den Müll automatisch. Doch wie würden verschiedene Bevölkerungsgruppen wohnen? Die junge Generation lebt in WGs zusammen mit individuellen Einrichtungsangeboten. Vielleicht wünscht sich ein Abenteurer den Mount Everest ins Schlafzimmer oder ein Fantasyfan eine echte Hobbithöhle. Weiterhin entscheiden sich Familien für miteinander verbundene Wohnkomplexe wie die Luftwohnungen. Hier können ihre Kinder schnell Kontakt zu Gleichaltrigen finden. Bei der Kinderbetreuung gehen den Eltern Roboter mit zur Hand. Doch den größten Anteil der Bevölkerung wird die ältere Generation einnehmen. Aber nichts mit Altersheim! Unsere zukünftigen Senioren leben selbstständig daheim mit Hilfe technischer Unterstützung. Mittels Gedankenerfassung wird festgestellt, was dem Bewohner fehlt, und gleich bereitgestellt. Außerdem leben die zukünftigen Senioren im Netz einer großen Gemeinschaft von untereinander verbundenen Wohnungen.



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