Für Fahrradfahrer eine gefährliche Stelle
Bernsdorf. Nach einem weiteren tödlichen Unfall an der Ampelkreuzung B 97 / Straße des 8. Mai will sich die Verkehrsunfallkommission erneut mit den Regelungen an dieser Stelle beschäftigen. Sie kommt in dieser Woche zusammen.
Vor etwa vier Wochen war eine Fahrradfahrerin von einem nach rechts in Richtung Wiednitz abbiegenden Lkw erfasst worden und verstorben. Es war der dritte tödliche Unfall dieser Art an der Kreuzung. Das Problem ist der tote Winkel für Lkw-Fahrer.
Man hatte hier schon die Haltelinien versetzt. Zuletzt war 2017 ein zusätzliches Signal montiert worden, das Radlern drei Sekunden vor der parallelen Kfz-Spur Grün gibt. (red)
Kommentare zum Artikel:
Thomas Häntschke schrieb am
Da auch aus dem zugehörigen Beitrag „Hier schweben Radfahrer in akuter Lebensgefahr“ (Hoyerswerdaer Tageblatt vom 22. November 2024, S. 13) nicht hervorgeht, wie es zu dem Unfall am 23.10.2024 gekommen ist, habe ich mir nochmals die Bilder vom Unfalltag angesehen und mit dem obigen Bild verglichen.
Am Unfalltag stand der LKW-Anhänger mit der Dreierachse auf dem Fußgängerüberweg, das Fahrrad lag, ca. 1,5 bis 2 Meter von der zweiten gestrichelten Fußgängerüberweglinie entfernt, am Hinterrad der Sattelzugmaschine. Dort ist auch ein Blutfleck zu sehen.
Für mich stellen sich immer noch Fragen:
Wie weit war der LKW schon um die Kurve gefahren und wo hat die Kollision stattgefunden?
Hätte der Unfall mit einem LKW-Abbiegeassistenten „verhindert“ werden können?
Würde es Unfälle an dieser Kreuzung verhindern, wenn der Fahrradweg mit auf Höhe des Fußgängerüberweges wäre, wobei die Breite der Fußwege auf beiden Seiten der Straße, für eine mögliche Fahrradwegeinbindung eine Rolle spielt?
Fragen über Fragen, welche mir im Kopf rumschwirren und ich bin gespannt, zu welchen Ergebnissen die Verkehrsunfallkommission nach dem 26. November kommt.
Andreas Necas schrieb am
Warum wird die gerade Überquerung für Radfahrer nicht aufgehoben und der bestehende Fußgängerüberweg kombiniert für Radfahrer angeboten? So sind alle Überquerenden für den abbiegenden Verkehr deutlich erkennbar. Auf Grund von höheren Geschwindigkeiten bei E-Rädern besteht bei der geraden Überquerung zusätzlich die Gefahr, nicht gesehen zu werden. Auch verführt eine geradlinige Überquerung die Fahrradfahrer, noch mal richtig in die Pedalen zu treten, um bei *Rest*grün über die Kreuzung zu kommen.
Jens Liebig schrieb am
Hallo Herr Necas,
Die Frage, ob „Restgrün“ oder nicht, spielte bei dem jetzigen gar keine Rolle.
Wenn man als Radfahrer bei Rot fahren würde, hätte der Verkehr von hinten ja auch Rot …
Eberhard Wustmann schrieb am
Es wird immer wieder Tote und Verletze geben, solange es heißt, ihr als Radfahrer habt immer Vorfahrt. Mein Verstand sagt mir, dass ich gegen 40 Tonnen keine Chance habe und warte.
Jens Liebig schrieb am
Hallo Herr Wustmann,
Ihr Gedankengang ist nachvollziehbar. Auch ich würde als Radfahrer im Zweifel immer anhalten, anstatt meine Vorfahrt durchsetzen zu wollen.
Wohin würde es aber führen, wenn jeder Radfahrer stets sehr langsam und vorsichtig an Straßenquerungen fährt, obwohl er Vorfahrt hat? Die Autofahrer würden irgendwann gar nicht mehr nach Radfahrern Ausschau halten, weil die ja anhalten und die Autos vorlassen.
Im Straßenverkehr sollte nicht das Recht des Stärkeren herrschen, sondern die Stärke des Rechts.
Die Lösung wäre, die heute ohne Probleme möglichen technischen Möglichkeiten (Überwachung toter Winkel, Abstandssensoren, usw.) gesetzlich vorzuschreiben.
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