Für 5,5 Millionen - Ein Haus wird komplett umgekrempelt


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Die städtische Wohnungsgesellschaft probiert mal etwas Neues. In bisher keinem Fall der Sanierung von einem ihrer Bestandsgebäude aus den Aufbaujahren zwischen 1955 und 1990 ist bisher der Estrich herausgerissen worden, sodass man eine Fußbodenheizung einbauen konnte. Im Block Johann-Gottfried-Herder-Straße 21 – 29 im WK III gehört dies nun aber zu einem sehr umfänglichen Erneuerungsprogramm. Bei einem Vor-Ort-Termin wurde es jetzt der Presse erläutert.

Gut ein Jahrzehnt ist es mittlerweile her, dass die WH im Viertel gleich neun Blöcke abreißen lassen wollte. Heute sagt Geschäftsführer Steffen Markgraf: „Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es ein sehr beliebtes Quartier ist.“ Nach den letzten Sanierungen in Herder- und Becherstraße waren auch vorher leerstehende Wohnungen rasch wieder vermietet. Nun gibt es eine richtige Großinvestition.

Eigentlich sollte auch der Viergeschosser Herderstraße 21 – 29 so auf Vordermann gebracht werden, wie die Nachbarn – eine Million für zusätzliche Balkone, frische Farbe, Kellerdeckendämmung und Ähnliches sollten fließen. Dann entdeckte man jedoch ein Förderprogramm für „preisgünstigen Wohnraum“. Nun beträgt die kalkulierte Investitionssumme stolze 5,5 Millionen Euro; Bund und Land Sachsen tragen 3,5 Millionen davon.

Zum Vergleich: Eines der letzten großen Vorhaben dieser Art in der Günter-Peters-Straße 2 – 8 im WK I kostete gut vier Millionen; jeder der vier Neubauten An der Bleichwiese schlägt mit 1,8 Millionen zu Buche. Für die 5,5 Millionen gibt es daher nicht nur die Fußbodenheizung. „Es bleiben im Grunde nur die Wände und das Dach stehen“ sagt Markgraf. Ein weiteres zentrales Vorhaben dabei sind zwei Fahrstühle.

Die Lifte werden in den Aufgängen 23 und 27 untergebracht. Dafür verschwinden die Treppenhäuser – und es gibt neu Verbindungsgänge zu den anderen drei Aufgängen. „Damit lösen wir die Struktur des Gebäudes auf, was Zuschnittsänderungen nach sich zieht“, erläutert Torsten Gumpert vom gleichnamigen Brischkoer Planungsbüro an der Grafik (siehe unten). So werden aus 40 Dreiraumwohnungen je acht Einraumwohnungen mit geräumigen 48 Quadratmetern, 24 Zweiraumwohnungen mit 46 bis 60 Quadratmetern sowie acht Dreiraumwohnungen mit 74 Quadratmetern.

Mit 18 Monaten Bauzeit wird gerechnet, damit sollten neue Mieterinnen und Mieter zum Jahreswechsel 2026/27 einziehen können. Und was das „preisgünstig“ im Programmnamen angeht: Das Förderprogramm schreibt vor, dass die Kaltmiete bei maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter liegen darf. Die WH sagt freilich, dass es je nachdem, wo man im Verlauf der Sanierung mit den tatsächlichen Baukosten lande, auch weniger werden könnte. (red)

Foto: Mirko Kolodziej


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