Frust über Bauarbeiten auf B 96


von Tageblatt-Redaktion

Dienstagvormittag, 7. Juli: Nichts tut sich auf der Brücke über den Kossackgraben an der B 96.
Dienstagvormittag, 7. Juli: Nichts tut sich auf der Brücke über den Kossackgraben an der B 96.

Von Tobias Hoelflich

Viel rührt sich nicht an diesem Vormittag auf der B 96 am Rande des Gewerbegebietes Nardt. In erster Linie sorgen die Baumwipfel für Bewegung, die sich sanft im Wind wiegen. Auch ein paar Radler strampeln den Radweg entlang, der parallel zur Bundesstraße verläuft. Auf dem Asphalt aber herrscht gähnende Leere.

Denn seit dem 10. Juni ist die B 96 zwischen der Ackerstraße im Gewerbegebiet Nardt und der Senftenberger Vorstadt gesperrt, weil die Brücke über den Kossackgraben erneuert wird. Von emsigem Baugeschehen ist allerdings nichts zu sehen: Ganze zwei Bauarbeiter und ein kleiner Bagger sind an diesem Vormittag augenscheinlich vor Ort.

Das ärgert so manchen, der hier sonst unterwegs ist. Etwa Rüdiger Nobel aus Bergen, der sich neulich selbst ein Bild vom Baugeschehen gemacht hat. Viel hat sich an jenem Nachmittag auch nicht getan. „Diese schlafende Großbaustelle ist also dafür verantwortlich, dass die B 96 gesperrt ist. Und das soll bis zum 14. August so gehen?“, fragt er ungläubig. Für Rüdiger Nobel ist es ein Skandal, dass diese Strecke, immerhin eine Bundesstraße, so lange gesperrt ist und große Umleitungen nötig sind, wenn gleichzeitig nur so wenige Arbeiter vor Ort sind. „Wer hat denn das zu verantworten?“

Zuständig ist neben der beauftragten Baufirma das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mit Sitz in Dresden. Der Vorwurf der Schlafbaustelle wird dort aber zurückgewiesen: Zwar bestätigt Sprecherin Isabel Siebert auf TAGEBLATT-Anfrage, dass nur zwei oder drei Bauarbeiter vor Ort tätig sind. „Aufgrund der Größe der Maßnahme und der Feingliedrigkeit der zu bearbeitenden Bauteile ist eine höhere Anzahl an Arbeitskräften auch nicht nötig.“ Schneller würden die Bauarbeiten demnach auch mit mehr Arbeitern und mehr Technik nicht vonstattengehen.

Nach aktuellem Stand liegt die Erneuerung der Brücke jedenfalls im Zeitplan, kann die B 96 wie angekündigt am 14. August wieder freigegeben werden. „Solange dies der Fall ist, hat der Auftraggeber hier keine Veranlassung, in die unternehmerischen Planungen zur Durchführung des Auftrags einzugreifen“, erklärt Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert.
Nötig ist die Sanierung der 1961 errichteten Plattenbrücke, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die weitere Befahrbarkeit zu sichern.

Dafür werden die Kappen, die Überbauabdichtung und die Betondeckung erneuert. Inzwischen ist schon die Asphaltdecke im Baubereich abgefräst. Und auch die Kappen sowie der Schutzbeton wurden freigelegt. „In den nächsten Tagen erfolgt die Untergrundvorbereitung des Überbaus sowie der Widerlager“, kündigt Isabel Siebert an. Bei Letzterem handelt es sich um ein Bauteil zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm. Außerdem stehen noch Abdichtungsarbeiten an. Im Zusammenhang mit der Sanierung der Brücke werden auch die Fahrbahn und die Gehwege im Überbaubereich und in den Anschlussbereichen zurückgebaut und erneuert.

Autofahrer müssen indes wegen der Bauarbeiten noch Wochen mit den Umleitungen vor Ort leben. In Richtung Hoyerswerda wird der Verkehr über Neuwiese gelenkt. In Richtung Senftenberg müssen Autofahrer sogar einen großen Bogen über Laubusch machen – ein Umweg von etwa vier Kilometern. Fußgänger und Fahrradfahrer werden über die benachbarte Radwegbrücke an der Baustelle vorbeigeführt, so Isabel Siebert.



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Kommentare zum Artikel:

Jödicke schrieb am

Hier stimmt einiges nicht. Es ist nur ein Arbeiter vor Ort und das tatsächlich nicht jeden Tag. Am 10.07 z.Bsp. war die Baustelle leer. Der wöchentliche Baufortschritt lässt mehr als zu wünschen übrig. Welche Gehwege müssen denn hier erneuert werden? Da hat euch die Frau Siebert kräftig aufs Kreuz gelegt. Die ganze Sache riecht sehr nach BER.

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