Freie Fahrt auf der Bernsdorfer Spange


von Tageblatt-Redaktion

Inmitten der Politprominenz um Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Landrat Michael Harig und Bürgermeister Harry Habel griff auch der neue TDDK-Geschäftsführer zur Schere.
Inmitten der Politprominenz um Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Landrat Michael Harig und Bürgermeister Harry Habel griff auch der neue TDDK-Geschäftsführer zur Schere.

Von Ralf Grunert

Eine Überflutung nach Starkregen im August 2013 hat das Bauvorhaben überstanden, ebenso den Wechsel des zuständigen Ministers im Freistaat im vergangenen Jahr. Gestern nun wurde die Ortsumgehung Bernsdorf-Straßgräbchen nach einer Bauzeit von zwei Jahren und zwei Monaten als neues Teilstück der Staatsstraße 94 freigegeben. Gegen 17 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge über die gut drei Kilometer lange Trasse, die sich das Land Sachsen und die Europäische Union rund 13 Millionen Euro haben kosten lassen. Immerhin 21 Unternehmen waren an der Planung und der Bauausführung beteiligt.

Die Straßenfreigabe erfolgte bei strahlendem Sonnenschein. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich erinnerte sich gestern aber noch bestens an den ersten Spatenstich im Mai 2013. „Es war eisekalt und es regnete.“ Ob das etwas zu bedeuten hatte? Immerhin war dem Klimakompressorenwerk TDDK bei dessen Ansiedlung im Jahre 1994 in Straßgräbchen versichert worden, dass sich der Freistaat um bessere Verkehrsanbindungen kümmern wolle. „Mit dem Anschluss an die Autobahn A 4 bei Burkau hat das recht schnell geklappt. In Richtung A 13 ließ das aber auf sich warten.“

Mit der gestrigen Freigabe der Bernsdorfer Spange sieht der Ministerpräsident auch dieses Versprechen eingelöst, wie er im Beisein des neuen TDDK-Geschäftsführers verkündete. Allerdings gibt es einen „gewaltigen Baumangel“, wie es der Bernsdorfer Bürgermeister Harry Habel formulierte, wobei er sich auch vom feierlichen Anlass und der versammelten Polit- und Straßenbau-Prominenz nicht davon abhalten ließ, auf diesen hinzuweisen. An der Einmündung der neuen Straße auf die Bundesstraße 97 gehe es nach rechts und nach links weiter, so beschrieb er das Problem. „In der Mitte aber fehlt etwas.“

Dieses Dilemma, so sein Wunsch, ließe sich beheben, indem die S 94 weitergebaut wird. „Wenigstens zuerst in Richtung B 96 bei Lauta“, erinnerte er an frühere Planungen, laut denen die Bernsdorfer Ortsumgehung ein Teilstück einer Spange zwischen den Autobahnen A 4 und A 13 sein sollte.

Über die alte Ortsdurchfahrt von Straßgräbchen, über die sich bisher die gesamte Verkehrslawine wälzte, war der Bautzener Landrat Michael Harig zur Verkehrsfreigabe gekommen. Nach der Fahrt hinter einem Lkw hinterher war es für ihn „sehr gut nachvollziehbar“, welche Belastung das für die Anwohner bedeutet hat. „Damit ist heute Schluss“, kündigte er eine entsprechende Verkehrsregelung an. Nur Minuten nachdem der Verkehr über die neue Ortsumgehung zu rollen begann, wurde die komplette Ortsdurchfahrt von Straßgräbchen für den Lkw-Verkehr gesperrt, ausgenommen einzig der Lieferverkehr.

„Hier gewinnen alle. Die Einen mit Ruhe vom Verkehr. Die Anderen mit der besseren Verkehrsanbindung“, hatte es Stanislaw Tillich zuvor auf den Punkt gebracht.



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